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Tiergesundheit

Warum die Nase von Hunden und Katzen oft feucht ist

Hund und Katze berühren einander mit der Nase
Hund und Katze haben eins gemein: ihre Nasen sind meist feucht – aber warum ist das so? Foto: Getty Images
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

10. Juni 2023, 8:02 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Jeder, der von seinem Hund oder seiner Katze schon einmal liebevoll angestupst wurde, wird bereits ihre Bekanntschaft gemacht haben: die kalte und feuchte Nase unserer Vierbeiner. Nicht selten hinterlässt sie sogar kleine nasse Flecke auf Kleidung und Haut. Aber warum ist das so und ist eine feuchte Nase bei Hunden wirklich ein Zeichen für Gesundheit? PETBOOK gibt die Antwort.

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Wer mit Hund oder Katze zusammenlebt, wird öfter auch mal eine feuchte Nase ins Gesicht oder an die Hand gedrückt bekommen haben. Tatsächlich sind nasse Nasen im Tierreich etwas völlig Normales – wir Menschen bilden da eher die Ausnahme. Aber warum ist das so? Das liegt in erster Linie am Aufbau der tierischen Nase. Diese zeichnet sich durch das sogenannte Rhinarium, auch Nasenspiegel genannt, aus. Das ist ein mit Schleimhaut bedeckter Bereich um die Nasenlöcher von Säugetieren. Er kommt vor allem bei Tieren mit gut entwickeltem Geruchssinn vor – also auch bei Hund und Katze. Im Gegensatz zu uns Menschen besitzen unsere Vierbeiner ein Vielfaches an Riechzellen. Beim Hund sind es 220 Millionen und bei der Katze immerhin 65 Millionen, während unsere Nase gerade einmal mit fünf Millionen Riechzellen ausgestattet ist.

Feuchte Nasen funktionieren einfach besser

Für Hunde und Katzen ist ihr Geruchssinn überlebenswichtig. Etwa, um Beute zu finden oder zu prüfen, ob etwas essbar oder gar giftig ist. Wir Menschen verlassen uns da in erster Linie auf unsere Augen und den Geschmackssinn. Generell würden wir uns in der Welt auch gut ohne Geruchssinn zurechtfinden. Würden Katze und Hund ihre Fähigkeit zu riechen verlieren, wäre das so, als ob wir blind und taub würden. Denn unsere Vierbeiner nutzen ihre Nase nicht nur zur Nahrungsfindung. Sie kommunizieren auch sehr viel über Gerüche – und feuchte Nasen funktionieren einfach besser, da Geruchspartikel auf feuchten Oberflächen besser hängen bleiben.

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Feuchte Nasen helfen beim Abkühlen

Es gibt aber noch einen weiteren Vorteil von feuchten Nasen bei Hund und Katze: sie nutzen ihr Riechorgan nämlich auch zur Abkühlung. Im Gegensatz zu uns Menschen können Hund und Katze nur begrenzt schwitzen. Katzen etwa besitzen nur zwischen ihren Pfoten Schweißdrüsen und sie hecheln nur selten, während Hunde diese Methode oft nutzen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Beide verschaffen sich jedoch über ihre Nase zusätzlich Abkühlung. Denn hier strömt regelmäßig Atemluft vorbei, die am feuchten Nasenspiegel durch Verdunstungskälte dafür sorgt, dass Hund und Katze nicht so schnell überhitzen.

Wie wird die Nase feucht?

Der Nasenspiegel besteht aus Schleimhaut und diese sondert – wie auch bei uns Menschen – Schleim ab, auch Mukus genannt. Dafür sorgen unzählige kleine Schleimdrüsen. Ihre zähflüssige organische Absonderung dient üblicherweise dem Schutz der Organoberfläche vor Austrocknung, Fremdpartikeln oder Abrieb. Bei Hunden und Katzen produzieren die Schleimdrüsen des Nasenspiegels aber auch noch eine klare, wässrige Flüssigkeit, die beim Abkühlen hilft. Aber auch Tränenflüssigkeit, die von den Augen über die Nase abtransportiert wird, trägt zur Feuchtigkeit auf der Nase von Hund und Katze bei.

Neben dem Mukus können Hund und Katzen ihre Nasen auch durch Belecken feucht halten. Manche Hunderassen sind sogar wahre Meister darin, den gesamten Schnauzenbereich in Sabber zu hüllen. Dabei helfen den Tieren auch ihre langen Zungen, die es ihnen leicht ermöglichen, die Nase komplett damit einzuhüllen – selbst bei sehr „langnasigen“ Rassen wie dem Collie. Das Abschlecken der Nase dient übrigens nicht nur dem Befeuchten und Sauberhalten. Hund und Katze nehmen dabei auch Geruchspartikel auf, die sie über ihre Zunge ins Innere des Mauls transportieren. Hier liegt im Gaumenbereich das sogenannte Jacobson’sche Organ, mit dem die Tiere Gerüche sozusagen schmecken können.

Ist eine feuchte Nase immer ein Zeichen für Gesundheit?

Vor allem bei Hunden heißt es oft, eine feuchte und kühle Nase sei ein Zeichen für Gesundheit. Aber auch Katzenbesitzer werten die feuchte Nase oft als Indikator für den Gesundheitszustand ihres Tieres. Leider bedeutet eine feuchte, kühle Nase nicht immer, dass das Tier gesund ist – genau sowenig wie eine trockene, warme Nase bedeutet, dass es Hund oder Katze schlecht geht.

Denn die Feuchtigkeit der Nase ist von verschiedenen Faktoren abhängig. So kann die Hunde- oder Katzennase im Sommer kalt und feucht sein, weil die Tiere sich abkühlen. Währenddessen haben viele Vierbeiner vor allem nach dem Schlafen eine warme und trockene Nase. Tatsächlich ändern sich Temperatur und Feuchtigkeit der Nase von Hund und Katze im Laufe des Tages öfter – je nach Wetter und Aktivität.

Manche Tiere haben auch einfach von Natur aus trockenere oder feuchtere Nasen. Am besten, man beobachtet seinen Vierbeiner einfach mal eine Weile. Ist seine Nase am Tag regelmäßig feucht, kann eine trockene Nase über längeren Zeitraum Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt.

Wann ist eine feuchte Nase bei Hund und Katze ein Alarmsignal?

Ist die Nase von Hund und Katze so feucht, dass sie tropft, kann dies ein Anzeichen für eine Infektion der oberen Atemwege sein. Dann sollte man sein Tier gut im Auge behalten. Normalerweise ist der Nasenschleim klar und relativ flüssig. Ist er jedoch zähflüssig oder etwa gelb oder grün verfärbt, sollte man schnellstmöglich seinen Tierarzt aufsuchen.

Auch Fremdkörper in der Nase können eine Überproduktion von Feuchtigkeit verursachen. Dies ist dann oft mit starkem Niesen verbunden. Ist die Nase sogar blutig, kann das Anzeichen für bestimmte Infektionen sein, die durch Zecken übertragen werden. Auch hier heißt es: schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.

Fazit: Die Nase von Hund und Katze ist aus verschiedenen Gründen kalt und feucht. Etwa, weil sich das Tier gerade geputzt oder über die Schnauze geleckt hat. Vielleicht ist es gerade sehr warm und die feuchte Nase sorgt für Kühlung. Oder der Vierbeiner ist gerade durch den Garten geflitzt und seine Schleimdrüsen im Nasenspiegel sind durch die körperliche Anstrengung gerade besonders aktiv. In erster Linie sorgt die Feuchtigkeit dafür, dass Hund und Katze Gerüche besser aufnehmen können. Wichtig ist jedoch, dass eine feuchte Nase nicht unbedingt bedeutet, Hund oder Katze sind gesund. Vielmehr sollte man die Nase seines Vierbeiners gut im Blick behalten und im Zweifel seinen Tierarzt um Rat fragen.

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Quellen

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