2. April 2023, 16:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn Katzen ihre scharfen Krallen ausfahren, wird’s oft gefährlich, vor allem für kleine Beutetiere, wie Mäuse oder Vögel. Aber auch die Möbel können unter ihnen leiden, wenn man seiner Katze keinen Kratzbaum zur Verfügung stellt. Ist sie in Schmusestimmung, zieht die Katze ihre Krallen ein und zeigt ihre Samtpfötchen, oder sie tretelt rhythmisch, wobei sie die Krallen ein- und ausfährt. Aber nicht alle Tiere können ihre Krallen nach Belieben ein- und ausfahren. PETBOOK erklärt, warum das so ist und welche Tiere dazu gehören.
Tiere, die über Krallen verfügen, setzen diese in verschiedenen Bereichen ein: Sie helfen ihnen bei der Nahrungssuche, etwa beim Graben, beim Greifen der Beute, aber auch zur Verteidigung. Mit ihnen kann selbst ein kleines Tier, ein junges Kätzchen beispielsweise, seinem Angreifer blutige Wunden zufügen. Sie dienen aber auch zum Klettern, oder um sich auf glatten Oberflächen wie Felsen und Eis zu bewegen. Je nach Tierart variieren sie in der Form, Struktur und Größe. Und es gibt einen weiteren anatomischen Unterschied: Es gibt Tiere, die ihre Krallen einziehen können, wie Katzen oder Löwen, und es gibt Tierarten wie Hunde oder Bären, bei denen die Krallen fest mit den Knochen und Gliedmaßen verbunden und deshalb nicht einziehbar sind.
Übersicht
Der Aufbau von Katzenkrallen hilft beim Einziehen
Katzen verfügen über 18 Krallen, jeweils 5 an den Vorderpfoten und 4 an den Hinterpfoten. Diese bestehen zwar wie die Fingernägel von uns Menschen aus Keratin. Sie sind aber nicht wie menschliche Nägel flach, sondern spitz, gekrümmt und hohl. Das Innere ist aus hartem Mark und die äußere Schicht aus weichem Krallenhorn. Damit die Krallen scharf bleiben, müssen sie gewetzt werden. Ist die äußerste Schicht, die weiche Krallenhülse, aufgebraucht, wird sie beim Kratzen am Kratzbaum, einem Möbelstück oder in freier Natur abgestreift. Hat die Wohnungskatze keine Möglichkeit, sie abzuwetzen, muss der Halter mit der Krallenschere nachhelfen. Wichtig ist, dass man beim Schneiden kein Blutgefäß verletzt.
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Befindet sich die Katze in einer entspannten Ruhestellung, sind die Krallen nicht zu sehen und liegen geschützt in einer speziellen Tasche. Dort werden sie von elastischen Bändern und der oberen Sehne fest in der Krallenscheide gehalten. Mit einem genialen Mechanismus kann die Katze diese aber blitzschnell ausfahren, indem sie eine Beugesehne, die unter der Pfote durch zwei Scheiden entlangläuft, anspannt. Dadurch werden die drei Fingerknochen gestreckt und die Kralle kommt zum Vorschein.
Welche Funktion erfüllt das Einziehen der Krallen?
Die Funktion des Einziehens der Krallen bei Tieren wird auch als Retraktion bezeichnet. Durch sie kann die Katze ihre Krallen jederzeit einziehen. Dies ist von Vorteil, wenn sie sich lautlos an ein Beutetier heranschleichen will. Um dann das Tier zu greifen, kann sie die Krallen blitzschnell wieder ausfahren. Diese anatomische Besonderheit hat der Katze im Laufe der Evolution in verschiedenen Situationen geholfen, ihr Überleben zu sichern, etwa wenn sie vor einem Angreifer auf einen Baum flüchten musste. Zudem werden im Schutz der Krallentasche die Krallen vor Abnutzung beim Laufen geschützt und bleiben scharf, um sie jederzeit als Waffe einsetzen zu können.
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Warum können Hunde ihre Krallen nicht einziehen?
Hunde besitzen ebenso wie Katzen 18 Krallen. Zehn Krallen an den Vorderläufen und acht Zehenkrallen an den Hinterbeinen, in Ausnahmefällen ist noch zusätzlich die sogenannte Wolfskralle angelegt. Die Krallen sind beim Hund fest mit den Knochen in ihren Pfoten verbunden und werden nicht, wie bei der Katze, von Muskeln bzw. Sehnen gesteuert. Sie sind deshalb nur minimal beweglich und geben ihnen Stabilität beim Laufen, indem sie sich in der weichen Erde verankern. Zum Fangen von Beutetieren bringen Hunde ihre Zähne zum Einsatz, zum Festhalten nutzen sie aber auch ihre Krallen.
Welche anderen Tiere können ihre Krallen noch einziehen?
Die meisten Vertreter der Katzen (Felidae), sowie einige Vertreter der Schleichkatzen (Viverridae), können ihre Krallen einziehen. Es gibt Ausnahmen wie den Gepard, der die Krallen nicht einziehen kann. Vermutlich ist er auch deshalb der schnellste Läufer weit und breit, da die Krallen ihm Halt und Stabilität verleihen. Alle Großkatzen wie Löwen, Tiger, Panther oder Leoparde können ihre Krallen einziehen. Auch der bei uns heimische Fuchs und der Luchs verfügen über diese Fähigkeit. Reptilien, Nager, Vögel und Greifvögel können die Krallen hingegen nicht einfahren.
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Quellen
- Tatzen-paradies.de, „Warum Hunde ihre Krallen nicht so einziehen können wie Katzen“ (aufgerufen am 31.03.2023)
- Hase-und-igel.de, „Drei ungelöste Rätsel“ (aufgerufen am 31.03.2023)
- Hund.info, „Anatomie des Hundes“ (aufgerufen am 31.03.2023)
- Katzenkrallen.wordpress.com, „Aufbau und Funktion der Katzenkrallen“ (aufgerufen am 31.03.2023)