30. Dezember 2022, 11:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Da Hunde mit uns Menschen nonverbal kommunizieren ist es wichtig, die Körpersprache der Tiere richtig deuten zu können. Das hilft, Befinden und Stimmung besser einschätzen zu können. Mit uns Menschen, aber auch mit den Artgenossen verständigen sich Hunde unter anderem mit ihrer Rute. Aber bedeutet es wirklich immer, dass Hunde sich freuen, wenn sie mit dem Schwanz wedeln?
Um die Bedeutung der Schwanzhaltung des Hundes besser interpretieren zu können, sollte der eigene Hund genau beobachtet werden. Mit der Zeit wird man feststellen, dass man auf folgende Dinge gleichzeitig achten muss: die Rutenstellung, die Amplitude also die Biegung der Rute sowie die Geschwindigkeit des Wedelns. Dabei können schon Feinheiten einen Unterschied ausmachen. Was die Schwanzhaltung beim Hund bedeutet, erklärt PETBOOK genauer.
Wedelt der Hund immer nur aus Freude mit dem Schwanz?
Wenn der Hund mit dem Schwanz wedelt, wird im allgemeinen Verständnis davon ausgegangen, dass sich der Hund freut. Dieses Verhalten kann jedoch mehrere Bedeutungen haben.
Freude
Beim freudigen Wedeln ist die Rute meist mittelhoch angehoben und es wird ausladend gewedelt. Das Tempo kann dabei variieren. In erster Linie signalisiert das Wedeln aber, dass der Vierbeiner aufgeregt ist. Deshalb muss man unbedingt auch die restliche Körperhaltung sowie die jeweilige Situation im Auge behalten.
Angriff
Wird die Rute beim Wedeln steif in die Höhe gehalten, kann der Hund zum Beispiel beim Aufeinandertreffen mit einem Artgenossen auch aggressiv erregt sein. Am Gartenzaun kann das Wedeln mit der Rute signalisieren, dass er bereit ist, sein Revier zu verteidigen. Ist der Körper des Hundes dabei ruhig, der Kopf leicht gesenkt und das Gegenüber wird fixiert, während er mit der Rute wedelt, kann es jeden Augenblick zum Angriff kommen.
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Interesse
Treffen zwei Rüden aufeinander, die sich gegenseitig interessant finden, heben sie die Rute. Dabei ist die Biegung gering und die Geschwindigkeit des Wedelns kurz und schnell. Möchte der Hund zum Spielen auffordern, sind die Vorderpfoten eingeknickt und das Hinterteil wird in die Höhe gereckt.
Unsicherheit
Auch ein ängstlicher, unterwürfiger Hund kann mit dem Schwanz wedeln. Die Rute wird dabei niedrig gehalten und eine geringe Amplitude ist zu erkennen. Dies lässt sich oft bei jüngeren, unsicheren Hunden beobachten, die auf einen älteren Artgenossen treffen.
Das Schwanzwedeln bedeutet beim Hund also generell, dass er für eine Aktion bereit ist. Die Bedeutung der Schwanzhaltung von Hunden kann bei näherem Betrachten jedoch in die unterschiedlichsten Richtungen gehen. Besonders bei fremden Tieren sollte man immer auf die gesamte Körpersprache achten.
Der Schwanz ist steif oder zeigt wenig Bewegung
Ebenso, wie das Wedeln mit der Rute nicht nur Freude bekundet, hat auch die unbewegliche Schwanzhaltung des Hundes mehr als eine Bedeutung.
Aggression
Ist der Körper unter Anspannung und der Hund stellt den Schwanz steil nach oben, will er imponieren und seine Stärke demonstrieren. Dazu können weitere Körpersignale kommen, wie das Aufstellen der Nackenhaare oder das Zeigen der Zähne. Dies sind klare Warnsignale. Das Gegenüber, egal ob Mensch oder Tier, sollte sich nun lieber ruhig aber zügig zurückziehen.
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Witterung
Steht die Rute bewegungslos, gestreckt und nahezu waagrecht vom Körper ab, hat der Hund wohl Beute gewittert. Die Nase ist dabei weit nach vorn gestreckt. Jetzt sollte man den Hund gut festhalten, damit er nicht zu einer wilden Jagd ausbüxt.
Angst
Hat der Hund die Rute gesenkt und eingeklemmt, signalisiert er damit eindeutig, dass er Angst hat. Oft kommen Hunde ihrem Halter mit eingeklemmter Rute entgegen, wenn diese sie ausschimpfen, weil das Tier etwas ausgefressen hat. Leckt der Hund dabei noch die Hand oder das Gesicht des Halters, möchte er beschwichtigen. Ob er wirklich für das explodierte Sofakissen verantwortlich ist?
Entspannung
Entspannung zeigt sich auch durch die Schwanzhaltung des Hundes: eine Rute, die locker am Körper herabhängt, deutet auf einen losgelösten Zustand des Tieres hin.
Was ist eine Wasserrute beim Hund?
Ein eher seltenes Phänomen ist die sogenannte Wasserrute. Wenn Hunde stundenlang im kalten Wasser spielen und apportieren, wird die Rücken -und Rutenmuskulatur stark beansprucht. Das kann für den Hund manchmal sehr schmerzhaft werden. Es kann sogar dazu kommen, dass der Hund die Rute nicht mehr richtig anheben kann. In diesem Fall hilft nur der Gang zum Tierarzt. Meist werden nach der tierärztlichen Untersuchung Schmerzmittel, Wärme und Ruhe verordnet.
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Quellen
- Deine-Tierwelt.de, „Körpersprache beim Hund deuten: So werdet ihr zum Hunde-Dolmetscher“ (aufgerufen 15.11.2022)
- Vier-Pfoten.de, „Sprache des Hundes“ (aufgerufen 15.11.2022)
- Haustiermagazin.com, „Dein Hund spricht auch ohne Laute mit dir – die Körpersprache des Hundes“ (aufgerufen 15.11.2022)
- Hundeschulen.de, „Körpersprache von Hunden richtig deuten“ (aufgerufen 15.11.2022)