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Abschied

Was tun, wenn die Trauer um ein verstorbenes Haustier übermächtig scheint? 

Haustiere sind für viele vollwertige Familienmitglieder: Sie schenken uns bedingungslose Liebe, hören geduldig zu und strukturieren unseren Alltag. Dementsprechend groß ist der Kummer, wenn die tierischen Mitbewohner eines Tages gehen müssen.
Haustiere sind für viele vollwertige Familienmitglieder. Dementsprechend groß ist der Kummer, wenn sie eines Tages gehen müssen. Foto: Getty Images / Solovyova
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

10. September 2023, 15:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Jedes Jahr wird am zweiten Sonntag im September der „Nationaltag des Gedenkens an verstorbene Haustiere“ begangen. In diesem Jahr fällt der „National Pet Memorial Day“ auf den 10. September. Für viele Haustierbesitzer weltweit ist dieses Datum eine willkommene Gelegenheit, um sich liebevoll an verstorbene Fellfreunde zu erinnern.

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Bei manchen sitzt der Schmerz über den Verlust allerdings auch nach Monaten immer noch tief. Was kann man tun, wenn die Trauer um ein verstorbenes Haustier übermächtig scheint? 

Auch interessant: Können Hunde und Katzen eigentlich einen Herzinfarkt bekommen?

Hunde, Katzen, Kleintiere und Ziervögel sind für viele Tierfreunde vollwertige Familienmitglieder: Sie schenken uns bedingungslose Liebe, hören geduldig zu und strukturieren unseren Alltag. Dementsprechend groß ist der Kummer, wenn die tierischen Mitbewohner eines Tages gehen müssen. Doch wie viel Trauer um ein geliebtes Haustier ist eigentlich normal? Und was hilft hinterbliebenen Zweibeinern bei der Trauerbewältigung? PETBOOK weiß Rat. 

Wie lange trauert man um sein Haustier? 

Für Menschen, die eine enge Bindung zu ihrem Hund, ihrer Katze oder ihrem Pferd hatten, unterscheidet sich die Trauer um ein verstorbenes Tier nicht von der Trauer um einen geliebten Menschen. Es handelt sich in beiden Fällen um einen schmerzhaften Einschnitt, den man erst einmal verarbeiten muss. Wie schnell oder langsam die Trauerbewältigung vonstattengeht, ist individuell verschieden. Manche Tierfreunde trauern monatelang, andere jahrelang oder sogar ein Leben lang. 

Die Schweizer Psychologin Verena Kast hat vier Trauerphasen identifiziert, die Hinterbliebene typischerweise durchlaufen. Den Anfang bildet die Phase des Nicht-Wahrhaben-Wollens. Dann folgt die Phase der aufbrechenden Emotionen, anschließend die Phase des Suchens und Sich-Trennens. Den Abschluss bildet ein neuer Selbst- und Weltbezug. Dabei ist es unerheblich, ob der Betroffene um einen verstorbenen Menschen oder um ein verstorbenes Haustier trauert. 

Wie kommt man über den Tod eines Haustieres hinweg? 

Vielen Tierfreunden hilft eine würdevolle Bestattung beim Loslassen und Verabschieden des geliebten Haustiers. Wer einen eigenen Garten hat, kann den verstorbenen Hund oder die verstorbene Katze dort beerdigen – wobei es hierbei einige Vorgaben gibt. So muss das Grab zum Beispiel ausreichend tief sein, damit nicht Aasfresser wie Füchse auf den Kadaver aufmerksam werden. Eine Alternative zum Tiergrab im eigenen Garten ist die Beisetzung auf einem Tierfriedhof. 

Insbesondere für Kinder kann die Bestattung des Haustiers hilfreich sein. Denn oftmals sind die Kleinen zum ersten Mal in ihrem Leben mit dem Thema Tod konfrontiert und müssen ihren eigenen Umgang damit finden. Es kann helfen, gemeinsam den Grabschmuck zu gestalten und dabei über den verstorbenen Fellfreund zu sprechen. 

Manche Menschen erinnern sich an ihren Liebling, indem sie ein Fotoalbum anlegen und/ oder ein Andenken wie zum Beispiel ein Halsband behalten. Andere nutzen spezielle Onlineforen oder Social Media, um sich mit trauernden Tierfreunden auszutauschen. Es kann auch helfen, aus dem Kummer etwas Gutes erwachsen zu lassen – etwa durch persönliches Engagement im örtlichen Tierheim oder durch Spenden an einen Tierschutzverein. 

Wie kann man jemanden trösten, der sein Haustier verloren hat? 

Eine Studie der University of Alberta zeigt, dass die Trauer um ein verstorbenes Haustier oft mit Scham behaftet ist. Aus Angst vor Kommentaren wie „Es war doch nur ein Tier“ ziehen sich viele Betroffene zurück. Angehörige und Freunde sollten daher Verständnis zeigen und ihre Hilfe anbieten. Gerade bei Alleinstehenden fällt durch den Tod des Haustiers oftmals ein wichtiger Sozialkontakt weg. Zu wissen, dass man nicht allein ist, kann Trauernden Halt in schweren Stunden geben. Erscheint der Schmerz dennoch übermächtig, kann eine Therapie bei der Trauerbewältigung helfen. 

 Natalie Decker

Meine Erfahrung

„Als Katzenliebhaberin kenne ich den Kummer, den der Tod einer geliebten Katze verursachen kann. Allgemeine Sätze wie: „Das wird schon wieder“ und „Hol dir doch einfach eine neue Katze“ helfen hier nicht weiter. Jeder trauert individuell. Für mich persönlich ist der „Nationaltag des Gedenkens an verstorbene Haustiere“ ein schöner Anlass, wieder einmal die Fotos der Katzen anzusehen, die mein Leben so lange bereichert haben. “ Natalie Decker
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Quellen

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