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Agility, Dog Dance, ...

Diese Rassen eignen sich für den Hundesport

Shih Tzu beim Aigility-Training
Dieser Shih Tzu springt beim Agility-Training über ein Hindernis – doch eignet sich diese Rasse für den Hundesport? Foto: Getty Images

22. April 2023, 14:03 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Wer sich als Hundehalter mit seinem Tier sportlich verausgaben möchte, auf den wartet eine Auswahl verschiedener Hundesportarten. Von Agility, Dog Dance oder Dog Dive, über Obedience, Longieren und Zughundesport – es sollte für jeden eine passende Aktivität dabei sein. Doch eignen sich alle Rassen für den Hundesport?

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Hunde mögen es gerne sportlich. Wer einen Hund hat, muss sich bewegen und mindestens 2 bis 3 Spaziergänge am Tag mit dem Hund machen. Hundehalter sammeln so unweigerlich Schritte und stärken durch die gemeinsame Zeit draußen die Beziehung zum Hund. Wer noch aktiver sein möchte, für den eignet sich der sogenannte „Hundesport“ perfekt. Dabei lässt sich außerdem die Bindung zwischen Hund und Halter stärken. Muss der Hund dafür bestimmte Voraussetzungen mitbringen? Ist jeder Hund ein geeigneter Partner für Hundesport, oder gibt es Rassen, die mehr Freude am gemeinsamen Sport haben? PETBOOK hat bei einem Hundetrainer nachgefragt und verrät Ihnen in diesem Beitrag die überraschenden Antworten.  

Was ist Hundesport? 

Hundesport bezeichnet Sport von Menschen mit ihren Hunden und soll dem Hund als eine Beschäftigung dienen. Hundesport befriedigt die Lernfähigkeit sowie den Bewegungsdrang des Hundes und stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter.  

Warum überhaupt Hundesport? 

Hundesport – ist das nicht nur eine neumodische Erfindung, die sich irgendwer ausgedacht hat, ohne dass sie einen wirklichen Nutzen hat? Ist Hundesport vor allem eine Beschäftigung für überambitionierte Hundehalter, aber überflüssig und am Ende vielleicht sogar schädlich? Das kommt ganz auf den Hund an. „Die Eignung eines Hundes für den Hundesport hängt von verschiedenen Faktoren ab“, verrät Hundetrainer André im Gespräch mit PETBOOK. „Einige Hunderassen sind aufgrund ihrer natürlichen Fähigkeiten und Instinkte besser für bestimmte Hundesportarten geeignet als andere.“ 

Grundsätzlich gibt es erst mal viele Gründe, sich als Halter intensiv mit seinem Hund zu beschäftigen, da die treuen Vierbeiner Bewegung und geistige Beschäftigung brauchen. Hundesport kann dabei eine tolle Möglichkeit darstellen, etwas gemeinsam zu unternehmen und gemeinsame Erinnerungen zu schaffen. Hinzu kommt, dass viele Hunderassen früher Aufgaben hatten, wie zum Beispiel, den Hof zu bewachen, Alarm zu schlagen, zu jagen, zu erschnüffeln, aus denen sich die heutigen Hundesportarten ableiten lassen. Die traditionellen Aufgaben, für die Hunde früher gezüchtet wurden, fallen in der heutigen Zeit und in ihrer neuen Umgebung oftmals weg. Das kann dazu führen, dass der Hund unausgelastet ist. Hundesport sorgt hier für einen geistigen sowie körperlichen Ausgleich, der zur Zufriedenheit des Hundes beitragen kann.  

Welche Hundesportarten gibt es? 

Sie haben sich dazu entschieden mit ihrem Hund Hundesport auszuprobieren? Dann haben Sie die Qual der Wahl. Es gibt zahlreiche Hundesportarten, die alle einen unterschiedlichen Fokus setzen. Mal wird der Hund mittels Denksport herausgefordert, mal zeigt er sein Geschick, etwa beim Agility, wieder ein anderes Mal, stehen Fähigkeiten, wie beispielsweise Apportieren, im Vordergrund.  

Agility 

Eine der wohl beliebtesten Hundesportarten überhaupt ist Agility. Bei dieser bekannten Hundesportart wird der Hund von seinem Besitzer durch einen Parcours geleitet und muss dabei verschiedene Hindernisse wie Reifen, Slaloms, Wippen, Sprunghindernisse, bewältigen. Die Gesamtstrecke des Parcours beträgt 100 bis 200 Meter. 

Begleithundesport 

Beim Begleithundesport erlernt der Hund Fähigkeiten wie Sozialverträglichkeit, Verkehrssicherheit, Gehorsam und Unbefangenheit, die er in verschiedenen Situationen zeigt. 

Auch interessant: Was die Bindung zwischen Mensch und Hund stärkt

Canicross 

Canicross bezeichnet einen Geländeparcours, bei dem Hund und Besitzer mit einer elastischen Leine verbunden sind. Der Hund „zieht“ den Menschen durch flaches oder bergiges Gelände. 

Degility 

Degility Hundesport ähnelt dem bekannteren Agility. Auch hier werden verschiedene Hindernisse wie Slaloms, Tunnel oder Hürden in einem Parcours überwunden. Beim Degility können auch ältere oder behinderte Hunde teilnehmen, da hier Schnelligkeit keine Rolle spielt. 

Dog Dancing 

Hier ist der Name Programm:  beim Dog Dancing steht eine bestimmte Tanzchoreografie auf dem Plan, die aus Grundgehorsamsübungen, Bewegungen und Kunststücken, besteht.  

Dog Diving 

Hier wirft der Hundehalter ein Spielzeug ins Wasser, das der Hund holen muss. Der Hund soll dabei möglichst weit springen. 

Dog Frisbee 

Beim Dog Frisbee muss der Hund ein geworfenes Spielzeug zurück zum Hundehalter bringen – teilweise werden Kunststücke oder spezielle Sprünge in die Übung integriert. 

Mantrailing und Fährtensuche 

Bei der Fährtensuche folgt der Hund einer Bodenspur zur Fährte. Dieser Sport ist besonders für Jagdhunde geeignet. 

Auch interessant: Wie funktioniert Mantrailing und wie bringe ich es Hunden bei?

Mobility 

Wie beim Agility gibt es auch hier einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen.  

Obedience 

Obedience schult die Kommunikation zwischen Hundehalter und Vierbeiner. Dafür werden verschiedene Grundkommandos und das Apportieren abgefragt. 

Rettungshundesport 

Bei diesem Hundesport lernt der Hund, seine Spürnase perfekt zu gebrauchen. Trümmersuche, Flächensuche, Rettung aus dem Wasser oder Fährtensuche gehören zu den Hauptdisziplinen. 

Windhundsport/Coursing 

Dieser Hundesport ist besonders bei Windhunderassen beliebt: Auf einer eingegrenzten Rennbahn oder im Gelände (Coursing) wird einer Hasenattrappe hinterhergejagt. 

Zughundesport (Bikejöring/ Skijöring/ Schlittenhundesport) 

Beim Zughundesport zieht ein Hund allein oder im Gespann mit anderen Hunden Menschen auf Skiern, Schlitten oder Kutschen hinter sich her.  

Auch interessant: Schlittenrennen „Baltic Lights“ auf Usedom: »Tiere sind für uns keine Sportgeräte

Welche Hundesportart passt zu meinem Hund? 

Sie können es kaum abwarten, mit einem Hundesport zu starten? Bevor es losgeht, sollten Sie sich ernsthaft fragen, ob Ihr gewünschter Hundesport Ihrem Hund auch tatsächlich Freude bereitet – schließlich soll es beim Hundesport vor allem um Ihr Tier und nicht um Sie gehen. 

„Bevor man mit dem Hundesport beginnt, sollte man sich über die Regeln und Standards der jeweiligen Sportart informieren und sicherstellen, dass man über ausreichend Zeit, Energie und Ressourcen verfügt, um den Hund optimal zu fördern“, sagt Hundetrainer André. „Insgesamt kann der Hundesport eine großartige Möglichkeit sein, um die Bindung zwischen Menschen und Hund zu stärken und den Hund körperlich und geistig auszulasten.“ Grundsätzlich gebe es Hundesportarten, die von Hunden eine hohe körperliche Fitness und Ausdauer abverlangen, wie z. B. Agility oder Canicross. Andere Hundesportarten, etwa Degility oder Mobility eignen sich auch für Hunde, die körperlich beeinträchtigt oder keine Hochleistungssportler (mehr) sind.  

Nicht allein die Rasse entscheidet über die Art des Hundesports

Wer jetzt denkt, mit einem Schäferhund sei man automatisch gut mit Agility beraten, den muss Hundetrainer André enttäuschen: „Es ist wichtig, zu betonen, dass nicht nur die Rasse, sondern auch das Individuum berücksichtigt werden sollte. Jeder Hund hat seine eigenen Stärken und Schwächen, und es ist wichtig, diese bei der Wahl des richtigen Hundesports zu berücksichtigen. Auch das Alter, der Gesundheitszustand und das Temperament des Hundes sollten Halter bei der Entscheidung berücksichtigen.“ 

Wie sollte das Training aussehen?  

Wie sollte das Hundetraining aussehen, damit Ihr Hund Freude daran hat? Auch hier hat Hundetrainer André eine Antwort: „Das Training für den Hundesport sollte stets auf positive und gewaltfreie Weise durchgeführt werden. Der Hund sollte nicht überfordert oder bestraft werden, sondern durch Belohnungen, sprich positive Verstärkung, motiviert.“ Die Belohnung kann dabei ganz unterschiedlich aussehen und sich nach den individuellen Bedürfnissen des Hundes richten. „Viele Hundehalter greifen ganz klassisch zum Futter, dabei gibt es auch ganz viele Hunde, die eher die Spielertypen sind, wie zum Beispiel Hütehunde à la Border Collies. Die fahren total auf Bewegungsreize ab und jagen am liebsten hinter etwas her.“ Für solche Hunde sind Apportierspielzeuge und ein freundliches Lob eine geeignete Belohnung.  

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Die Entscheidung für oder gegen Hundesport sollten Halter von ihrem Tier abhängig machen

Hunde sind gelehrige Tiere. Sie werden gerne gefordert und haben dazu einen hohen Bewegungsdrang. Viele Hunderassen wurden aus diesem Grund gezüchtet und hatten traditionellen Aufgaben nachzugehen. Fallen diese heutzutage weg, kann Hundesport eine Möglichkeit sein, Hunde mental und physisch auszulasten. Bei der Wahl der richtigen Sportart sollten Halter Rücksicht auf Ihr Tier nehmen und nicht nur nach den eigenen Vorlieben entscheiden. Im besten Fall stärken Sie durch das gemeinsame Erlebnis beim Sport Ihre Bindung und werden ein noch besseres Team – eben echte Sportsfreunde.  

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