16. Januar 2024, 6:20 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Yoga mit Hund ist ein Trend unter Tierhaltern und verspricht tierischen Spaß. Während Menschen beim Yoga nach alter philosophischer Lehre durch Anspannung zu Entspannung und Ruhe kommen, geht es beim sogenannten Doga eher um das Zusammensein, Entspannen und gemeinsames Erleben mit dem Vierbeiner.
Hundehalter verbringen gerne möglichst viel Zeit im Alltag mit Ihrem Vierbeiner. Das ist nun auch beim gemeinsamen Yoga – besser gesagt beim „Doga“ (der Begriff setzt sich aus den Wörtern Dog und Yoga zusammen. ) – möglich. Was es damit genau auf sich hat, welche Übungen sich besonders eignen und für welche Hunde sie geeignet sind, verrät PETBOOK-Autorin und Hundegesundheitsberaterin Philine Ebert.
Übersicht
Woher kommt „Doga“?
Wie so viele Trends stammt Doga, auch bekannt als Hundeyoga oder Dog Yoga, aus den USA und Japan. Dort ist es inzwischen weitverbreitet. Hier in Deutschland ist Doga hingegen noch eher unbekannt.
Ziel des Doga ist im Wesentlichen nicht unbedingt nur die körperliche Beteiligung des Hundes bei den verschiedenen Übungen, sondern die sanfte Einbindung des Hundes mit Berührungen und Nähe von Mensch und Tier als mentale Unterstützung.
Dabei werden tierpsychologische und spirituelle Komponenten miteinander verbunden.nhaltlich unterscheidet sich die Yogavariante mit Hund wenig von der des Menschen. Balanceübungen wie z. B. „der Baum“ oder bewusstes Atmen wie beim „herabschauenden Hund“ passen deshalb nicht nur namentlich zu unseren Vierbeinern.
Als positiven Ergebnisse werden unter anderem angeführt:
- das Vertrauen ineinander und die Bindung wird gestärkt
- Mensch und Tier lernen sich zu entspannen (auch gemeinsam)
- allgemeine Entspannung, Gelassenheit, inneres Gleichgewicht
- Qualitytime, Abwechslung, Spaß, Herausforderung
- verbesserung von Schlaf, Verdauung und Verkrampfungen aus
Müssen Hunde Doga lernen?
Beim Doga steht vor allem das gemeinsame Erleben im Mittelpunkt. So werden manche Hundebesitzer, die gerne Zuhause Yoga machen, schon die Erfahrung gemacht haben, dass die Tiere dabei gern in der Nähe sind und Körperkontakt suchen. Manche Hunde beginnen sogar, ihre Menschen zu imitieren, doch das ist eher die Ausnahme.
Wie lernen die Hunde also die Übungen? Im Grunde ähnlich wie wir Menschen: durch Beobachten, Mitmachen oder in einer Yogaschule. Die gibt es in manchen Städten auch schon für Doga. Hier können Halter und Hund bei einer Probestunde herausfinden, ob der Sport für beide geeignet ist.
Falls der gemeinsame Sport nicht funktioniert, sollte man weder das Tier noch sich selbst zu irgendetwas zwingen. Es kann auch sein, dass der Hund einfach nur entspannt daneben liegt und seinem Halter während der Übungen zusieht.
Wie sehen die Übungen beim Yoga für die Hunde aus?
Beim Doga sind eigentlich keine gezielten Dehn- oder Hebefiguren vorgesehen, sodass im Wesentlichen keine gesundheitlichen Schäden entstehen können.
Ist der Hund tiefenentspannt, eher klein, leicht (unter acht kg) und gewohnt gehoben zu werden, kann versucht werden, die ein oder andere Hebefigur einzubauen.
Ob Fortschritte und Erfolge mit Leckerlis belohnt werden, muss jeder Halter selbst entscheiden. Oft hilft es aber, die Motivation, Konzentration und Aufmerksamkeit des Tieres zu fördern.
Für wen ist Doga geeignet?
Inwieweit der Hund bei den Übungen mitmacht, hängt von seinem Wesen ab. Geeignet ist diese Variante des Yoga eher für erwachsene, ruhigere Hunde. Aktive Hunde sollten sich vor dem Hundeyoga bestenfalls ausgetobt haben, damit sie zur Ruhe kommen und entspannen können. Auch eine kleine Massage oder Kuscheleinheit kann vorab für Grundentspannung sorgen. Wer mit seinem Welpen gemeinsam trainiert, schafft von Anfang an eine gute Vertrauensbasis.
Es gibt auch die Möglichkeit in der Gruppe einen Doga-Kurs zu machen. Dabei sollte beachtet werden, dass folgende Voraussetzungen gegeben sind: Gesundheit, Gehorsam und Sozialverträglichkeit, außerdem sollte der Hund geimpft und nicht läufig sein. Hier werden Übungen gemeinsam in einer kleinen Gruppe unter qualifizierter Aufsicht gezeigt und erfahrene Trainer helfen bei der richtigen Ausführung.
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Beispielübungen, bei denen der Hund mitmachen kann
Der herabschauende Hund
Bei dieser klassischen Yoga-Übung ist der Name schon Programm und es kann gut sein, dass der Hund sie schnell nachahmt. In dieser Position sehen wir unsere Vierbeiner oft schon von ganz alleine, wenn sie sich nach dem Aufstehen dehnen und strecken.
Auf allen Vieren wird der Unterbauch angespannt und das Gesäß weit nach oben gestreckt. Dabei kann auch bewusst auf die Atmung geachtet werden.
Die Kobra
Bei dieser leichten Übung liegen Mensch und Tier bäuchlings auf dem Boden und stützen sich mit Händen und Pfoten in Schulterbreite ab. Dabei wird der Oberkörper in die Höhe gestreckt. Auch diese Position nutzen Hunde oft instinktiv zum Strecken. Das stärkt den Rücken und hilft Verspannungen zu lösen.
Fazit: Wenn Sie entspannt sind, ist meist auch Ihr Hund entspannt! Doga ist eine schöne Abwechslung und tolle Möglichkeit gemeinsame Zeit zu verbringen, die Bindung zu stärken, zur Ruhe zu kommen und kleine gemeinsame Erfolgserlebnisse zu schaffen. Ihr Hund freut sich in der Regel über jede Minute, die sie mit ihm verbringen, probieren Sie es einfach aus!

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Quellen
- youtube.com, „Doga Expertinnen erklären: so geht Sport mit dem Hund! | SAT.1 Frühstücksfernsehen“ (aufgerufen am 15.01.2024)
- americanexpress.com, „Yoga mit Hund: Alles über den Trendsport Doga“ (aufgerufen am 15.01.2024)
- vital.de, „Diese 3 Übungen können Sie mit Ihrem Hund machen“ (aufgerufen am 15.01.2024)