24. September 2024, 17:23 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Dominik Loelf ist nicht nur Zollbeamter, sondern dank seiner beiden Hunde Boomer und Sky auch ein echter Petfluencer. Mehr als eine Viertelmillion Menschen folgen ihm auf seinem Instagram-Profil und begleiten ihn durch seinen Alltag mit den Hunden, von denen einer ein Belgischer Schäferhund ist. Eine Rasse, die nicht gerade einfach ist …
Zollbeamter Dominik Loelf lebt mit seinem Malinois-Diensthund und einem Vierbeiner aus dem Tierschutz unter einem Dach. Seine täglichen Abendteuern mit den beiden verfolgen bei Instagram mittlerweile mehr als 270.000 Menschen. PETBOOK sprach mit Löffel – wie Dominik von vielen seiner Fans genannt wird – über sein Leben mit Hund und den damit verbundenen Herausforderungen.
»Ich wusste sofort: Den will ich haben!
PETBOOK: Herr Loelf, wie sind Sie zu Boomer und Sky gekommen?
Dominik Loelf: „Boomer habe ich vor sechs Jahren bei meinem Papa in der Story auf WhatsApp gesehen. Er war zu diesem Zeitpunkt auf der Insel Kreta, wo ich jedes Jahr bin und hat dort eine Tierschutzorganisation besucht. Boomer sprang in dem Video wild herum und bellte wie verrückt und ich wusste sofort, den will ich haben! Sky ist mein Diensthund. Wir sahen uns und es war Liebe auf den ersten Blick. Seitdem sind wir ein unzertrennliches Team.“
Zollbeamter über seinen Malinois-Diensthund: »Mir war bewusst, dass diese Rasse eine andere Liga ist
Was sind die Geschichten hinter den Namen?
„Im Film ‚Independence Day‘ gab es den Labrador Boomer. Als im Film das Feuer im Tunnel ausbrach, wurde der Hund gerufen: ‚Booooomer‘. Seitdem wusste ich, wenn ich mal einen Rüden habe, nenne ich ihn Boomer. Der Name Sky kam mir ganz spontan. Eigentlich wollte ich sie April nennen, warum weiß ich auch nicht mehr. Aber als ich sie sah, kam er mir in den Kopf.“
Wie wichtig war Ihnen bei der Wahl der beiden die Rasse?
„Bevor Boomer kam, war ich eigentlich gar nicht auf der Suche nach einem neuen Hund. Aber als ich ihn sah, war ich einfach hin und weg und wollte ihn haben, da war mir die Rasse egal. Bei Sky war es anders. Ich wollte schon immer einen Belgischen Schäferhund haben. Und da sich die Gelegenheit als Diensthundeführer ergab, wusste ich sofort, worauf meine Wahl fällt. Mir war jedoch auch bewusst, dass diese Rasse von Hund einfach eine andere Liga verglichen zu einem normalen Hund ist.“
Zollbeamter über seinen Diensthund: »Rein privat würde ich mir die Rasse Malinois allerdings nicht zulegen
Malinois bzw. Belgische Schäferhunde gelten ja als extrem arbeitsfreudig und manchmal etwas „drüber“. Welche Erfahrungen haben Sie mit der Rasse gemacht und was würden Sie Menschen sagen, die auch einen Mali haben wollen?
„Sie sind definitiv des Öfteren mal drüber. Aber auf einen Belgischen Schäferhund kannst du dich immer verlassen, sei es im Dienst oder auch privat. Rein privat würde ich mir diese Rasse allerdings nicht zulegen, da sie täglich Auslastung benötigen. Kopfarbeit, geistige Auslastung, Agility, Suchspiele etc. Ein Malinois braucht seine Aufgabe, sonst hast du verloren.
Zollbeamter über Malinois:„Mit zehn Kilometer Fahrradfahren ist so ein Hund nicht ausgelastet“
Mit zehn Kilometer Fahrradfahren am Tag oder drei Stunden spazieren ist so ein Hund nicht ausgelastet und vor allem nicht glücklich und explodiert irgendwann über kurz oder lang. Von daher kann ich sagen, durch ihren Job im Dienst und die regelmäßigen Trainingseinheiten ist sie ausgelastet und somit im familiären Umfeld ausgeglichen und der loyalste und liebste Hund auf Erden.“
Mit über 270.000 Followern sind Sie ein richtiger Petfluencer. Wie sind Sie darauf gekommen, ihr Leben mit den beiden Hunden zu teilen?
„Da hab’ ich mir offen gestanden nie so Gedanken drüber gemacht. Hab’ hier einfach mein Ding gemacht, Spaß an der Freude und irgendwie bin ich immer weiter gewachsen. Ich hatte vor circa drei Jahren ein Bild in Uniform gepostet, welches viral ging und seitdem bin ich dabei und der Algorithmus mag mich. Ich habe gemerkt, den Leuten gefällt, was ich mache. Das habe ich immer weiter so erfolgreich durchgezogen.“
Zollbeamter über Malinois: „Das macht uns aus: chaotisch und real.“
Wie reagieren die Menschen auf euch zusammen?
„Wir bekommen durchweg immer positives Feedback. Klar gibt’s immer mal Leute, die was zu meckern haben, aber die hast du überall. Da stehen wir drüber.“
Was denken Sie, unterscheidet Sie von anderen Petfluencern? Was schätzen Ihre Follower an Ihnen?
„Ich höre immer wieder von meinen Followern, dass wir einfach super sympathisch, authentisch und nicht gestellt wie viele andere sind. Man merkt, wie sehr ich die beiden Fellnasen liebe und alles für sie mache. Wir machen einfach unser Ding, auch wenn’s mal schiefläuft oder nicht perfekt ist. Aber das macht uns aus: chaotisch und real.“
Was mögen Sie besonders am Petfluencer-Leben?
„Besonders mag ich den Austausch mit den vielen Menschen. Man lernt jeden Tag neue interessante Leute kennen und tatsächlich haben sich daraus neue Freundschaften entwickelt. Außerdem ist das positive Feedback immer wieder eine wundervolle Anerkennung, weshalb man weiter macht.“
So macht sich Boomer als EM-Orakel
Ihre Hunde sind dieses Jahr auch als Fußball-Orakel am Start. Kurzer Zwischenstand: Wie gut ist Ihre Trefferquote bisher?
„Ja, Boomer ist unser Orakel. Ein Spiel lag er daneben, aber ansonsten kann man sich auf ihn verlassen. Auch bei schwierigen Entscheidungen – wie beispielsweise gegen die Schweiz.“
Gibt es eine besondere Tradition oder ein Ritual, das Sie regelmäßig mit den beiden machen?
„Jeder Hundebesitzer kennt es: Man sitzt auf Toilette und der Hund kommt rein. Sky und ich haben am Morgen das Ritual ‚schminken‘. Wenn ich also auf Toilette sitze, kommt sie rein, setzt sich vor mich hin, lässt sich knuddeln und ich mache ihre Augenpopel weg. Wir nennen es immer schminken.“
Malinois
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Die Sache mit der „Männerrunde“
Mit Boomer hab ich das Ritual ‚Männerrunde‘. Wenn ich mit Sky zum Dienst muss, gehe ich vorher noch mal mit Boomer eine Runde Gassi alleine. Wenn ich dann ‚Männerrunde‘ sage, rennt er ganz aufgeregt los. Er weiß dann, wir haben unsere Zeit alleine und er genießt es immer sehr.“
Was haben sie für dieses Jahr noch geplant?
„Im Juli geht es für zwei Wochen nach Kreta – in Boomers Heimat. Die beiden bleiben aber zu Hause und erhalten die beste Urlaubsvertretung und ich meine Ruhe.“