
30. Januar 2025, 15:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Den Schauspieler Andy Serkis kennen viele vor allem durch seine Rolle Gollum in der Fantasyverfilmung „Der Herr der Ringe“. Wie seine Katze dazu beitrug, dass er die Figur spielte und wie Gollum seine ikonisch kratzige Stimme bekam, verriet er in Interviews.
Den Schauspieler Andy Serkis kennen viele vor allem durch seine Rolle Gollum in der Fantasyverfilmung „Der Herr der Ringe“. Doch, dass es überhaupt dazu gekommen ist, dass er heute für die ikonische Rolle berühmt ist, hat er wohl seinem Haustier zu verdanken. Wie Andy Serkis im Interview verriet, hat nämlich ein bestimmtes Geräusch seiner Katze das Vorsprechen für die Rolle maßgeblich geprägt.
Andy Serkis würgende Katze brachte ihn auf berühmtes Gollum-Geräusch
Unter anderem in einem Interview mit den British Academy Film Awards (BAFTA) verriet der Mime, wie es zu dem ungewöhnlichen Geräusch kommt, dass die Figur Gollum in den „Der Herr der Ringe“-Verfilmungen häufig von sich gibt. Denn Serkis war sich am Anfang gar nicht so sicher, die richtige Besetzung für die Rolle zu sein. Denn er sei eigentlich kein Synchronsprecher und könne beispielsweise keine Dialekte imitieren. Er nähere sich Charakteren daher nicht so sehr über die Stimme.
Während er also mit dem Buch in der Hand in seiner Küche gesessen und versucht habe, Gollums Beweggründe herauszufinden, sei seine Katze Dizz hereingekommen. Währenddessen dachte er darüber nach, dass der Charakter seine Schuld oder seinen Schmerz in sich trägt und Gollums Besessenheit von dem Ring übermächtig wird.
Serkis wollte etwas, das eine unwillkürliche, durch den Einen Ring verursachte Handlung andeutet. In diesem Moment begann die Katze, Fellknäuel auszuhusten und zu würgen. Das Geräusch und die Bewegungen, die Dizz dabei machte, waren perfekt für das, was Serkis suchte, und so wurde es zur Inspiration für Gollums Stimme.
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Andy Serkis hat seinem Kater Weltkarriere zu verdanken
Auch beim Vorsprechen habe Serkis dann eine Version dieses Geräusches vorgeführt. Dies habe dazu geführt, dass der Casting-Direktor nur mit offenem Mund dagesessen habe. Offenbar hatte ihm die Performance so gut gefallen, dass er sie dem Regisseur Peter Jackson schickte. Dieser engagierte Serkis für die Rolle. Weiterhin lud er ihn direkt nach Abschluss der Dreharbeiten ein, auch bei seinem nächsten Großprojekt „King Kong“ dabeizusein.
Die durch das Würgen so kratzige Stimme von Gollum war somit der endgültige Durchbruch für den englischen Schauspieler. Zuvor war er zwar bereits erfolgreich, doch durch seine Verkörperung des Hobbits Smeágol und der gespaltenen Persönlichkeit Gollum kam er zu Weltruhm.
Nach den drei „Der Herr der Ringe“-Filmen spielte er Gollum erneut in „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ bei dem er auch als Second-Unit-Regisseur fungierte. In dem für 2026 angekündigten Film „Der Herr der Ringe: Die Jagd nach Gollum“ soll der mittlerweile 60-Jährige die Figur erneut verkörpern und ebenfalls Regie führen. Mehr dazu erfahren sie bei unseren Kollegen von TECHBOOK: Neuer „Herr der Ringe“-Film bestätigt! Bei welchem Streaming-Dienst landet er?

Mittelerde-Autor J.R.R. Tolkien mochte (wahrscheinlich) keine Katzen
„Dass Andy Serkis sich bei der Suche nach dem Charakter von Gollum so sehr von seiner Katze inspirieren ließ, wäre dem Autor des ‚Herrn der Ringe‘ bestimmt passend für den bösen Charakter Gollums erschienen. Denn im Nachlass von Tolkien finden sich einige Beweise dafür, dass er Katzen nicht besonders zugetan war.
So heißt es in einem seiner Briefe (The Letters of J.R.R. Tolkien, Nr. 219): ‚Ich fürchte, dass Siamkatzen für mich zur Fauna von Mordor gehören, aber das brauchst du dem Katzenzüchter nicht zu sagen.‘
Aber auch in seinen fiktionalen Veröffentlichungen kamen Katzen nicht besonders gut weg. Bereits in seinen ersten Beschreibungen von Mittelerde trat eine dämonische Katze namens Tevildo auf, die später zum Bösewicht Sauron werden sollte. Auch an den Katzen der dem Bösen verfallenen Königin Berúthiel, die für sie spionierten, ließ er kein gutes Haar.“