6. Mai 2024, 13:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Am Sonntag, dem 5. Mai, feierte der neue Film „Garfield – Eine extra Portion Abenteuer“ in Berlin Premiere. PETBOOK war vor Ort und sprach mit Hape Kerkeling und Anke Engelke, die den beiden Hauptcharakteren Garfield und Bösewicht-Katze Jinx ihre Stimmen gaben.
Er ist orange, er hasst Montage und frisst am liebsten Lasagne. Garfield, eine der berühmtesten Comic-Katzen, ist zurück auf der Leinwand. Am Sonntag, dem 5. Mai, feierte der Film „Garfield – eine extra Portion Abenteuer“ im Kino in der „KulturBrauerei“ in Berlin Premiere.
Im Plot gerät Garfield nach einem unerwarteten Wiedersehen mit seinem Vater Vic unfreiwillig in ein wildes Abenteuer und kriminelle Machenschaften. Natürlich darf dabei auch ein Bösewicht nicht fehlen – oder besser eine „Bösewichtin“, denn die Rolle übernimmt Perserkatze Jinx.
Im Deutschen leihen Hape Kerkeling und Anke Engelke den beiden Hauptcharakteren Garfield und Jinx ihre Stimme. Beide kennen den kultigen Kater bereits aus ihrer Kindheit, wie sie PETBOOK auf der Filmpremiere verrieten. Und das nicht etwa aus dem Fernsehen, sondern den US-amerikanischen Comic-Strips, die seit den 1970er-Jahren regelmäßig in den Zeitungen erschienen. „Mein Bruder musste mir immer übersetzen, was in den Sprechblasen steht“, sagt Hape im Gespräch mit PETBOOK.
Hape Kerkeling spricht nicht zum ersten Mal Garfield
Ob das unbewusst dazu führte, dass Hape für die Sprechrolle des Garfield wie geschaffen scheint? Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass der Komiker und Schauspieler (und vieles mehr) dem orangefarbigen Kater seine Stimme leiht. So durfte er bereits 1987 Garfield sprechen – damals noch für Hörspielkassette, wie Kerkeling auf der Bühnenshow nach der Filmpremiere erzählt.
Durch die technischen Mittel habe man nun die Möglichkeit, Garfield wirklich zum Leben zu erwecken, freut sich Kerkeling. Dabei tragen die Stimmen der Animationsfiguren maßgeblich zum Erfolg eines Films bei. Im Original spricht Schauspieler Chris Pratt, vor allem bekannt aus „Guardians of the Galaxy“, Garfield im neuen Film.
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Aufgabe der deutschen Synchronsprecher um einiges schwieriger
Bei Hape Kerkelings Synchronisation für Garfield im Film dürften auch die eigenen Katzen geholfen haben, sich in die Rolle hineinzuversetzen. Von denen hat Kerkeling aktuell vier Zuhause. Die, die ihn jedoch am meisten an Garfield erinnert, sei seine Katze „Spock“ gewesen, wie er PETBOOK im Gespräch verrät. „Es war eine rote Katze, sie war ähnlich launisch wie Garfield, wobei ich mir beim Geschlecht nicht so sicher bin.“ So sei nie wirklich klar gewesen, ob Spock tatsächlich ein Kater war oder nicht irgendwo dazwischen lag, wie Kerkeling ausführt.
Die Synchronisation von Zeichentrick oder animierten Charakteren sei für die deutschen Sprecher um einiges schwerer als für die Originalsprecher, erklärt Anke Engelke während der Bühnenshow. Denn die Originalsprecher würden dabei oft in lockerer Runde zusammensitzen und das Drehbuch einsprechen. Erst danach würde der Film animiert.
Als Synchronsprecher müsse man dann versuchen, das, was man sieht und fühlt, wenn man die Originalfassung schaut, zu decodieren, so Engelke. „Wir müssen dann überlegen: ‚Wie haben sie (die Originalsprecher, Anm. d. Red.) sich gefühlt, damit sie so sprechen konnten?‘“
Darum spricht Bösewicht Jinx in der deutschen Fassung mit französischem Dialekt
Dabei orientiere sich Anke Engelke sehr am Original, wie sie sagt. Darin wird Bösewicht-Katze Jinx von Hannah Waddingham gesprochen. Die Schauspielerin ist vor allem aus Serien wie „Ted Lasso“, wo sie Vereins-Chefin Rebecca Welton spielt, oder „Game of Thrones“ bekannt, in der sie als Geistliche Septa Unella ab der fünften Staffel auftritt. Das habe Engelke erst mal sehr verunsichert, weil sie Hannah Waddingham als Schauspielerin sehr bewundere, wie sie sagt. „Aber ich hab’ mich versucht, an ihr zu orientieren.“
In der Originalfassung des Garfield-Films hat Jinx allerdings einen britischen Akzent. „Wir haben viel ausprobiert“, erzählt Anke Engelke. „Aber das Deutsche mit britischem Akzent hat nicht gut funktioniert, das machte was mit ihrer Charakterfärbung. Elisabeth von Molo unsere Regisseurin hat uns so gut da durch manövriert. Sie hatte die Idee, Jinx mit einem französischen Akzent zu belegen.“
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Anke Engelke: »Wenn ich einen Tag Katze wäre, würde ich …
Im Film ist Jinx vor allem auf Rache aus und versucht bis zum Schluss alles, um Garfield und seinem Vater ins Unglück zu stürzen. Doch Anke Engelke sieht noch eine andere Seite an der Perserkatze. PETBOOK frage die Komikerin und Schauspielerin (und vieles mehr), was sie machen würde, wenn sie einen Tag Katze bzw. Jinx sein dürfte.
„Ich würde zu Menschen gehen, die dringend gekuschelt werden müssen“, sagt Engelke. „Ich würde mich einfach streicheln lassen, denn Haustiere haben eine unglaubliche gute Funktion. Es gibt so viele Menschen, die diese Berührung brauchen, die vielleicht allein sind, weil sie erkrankt sind. Und denen würde ich mich als Katze zur Verfügung stellen. Ich würde mich in ein Krankenhaus begeben oder dahin, wo Menschen sind, die Streicheleinheiten brauchen.“
Eigene Katzen hat sie selbst keine, würde sich aber eher als ein Katzen-, statt ein Hundemensch bezeichnen, wie sie auf der Bühnenshow nach der Garfield-Film-Premiere sagt. „Aber eigentlich möchte ich Pferde haben. Der nächste Film ist dann von und mit Pferden“, verkündet Engelke lachend.