17. September 2022, 17:29 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Viele Katzenbesitzer geraten schnell in Panik, wenn sie Durchfall bei ihrem Vierbeiner entdecken. Doch Diarrhö bei Katzen muss nicht automatisch gefährlich sein und ist oft nur von kurzer Dauer. Diese Hausmittel helfen dabei, die Verdauung wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Dass Katzen im Laufe ihres Lebens immer wieder unter Diarrhö leiden, ist völlig normal und nicht immer sofort ein Grund zur Sorge. Oft hat der Durchfall bei der Katze harmlose Ursachen und lässt sich mit dem ein oder anderen Hausmittel einfach behandeln. Es gilt jedoch: Dauert die Erkrankung mehr als zwei Tage an und treten weitere Symptome auf, sollte man einen Tierarzt zurate ziehen.
Übersicht
Folgende Symptome haben Katzen bei Durchfall
- Flüssiger Kot mehr als drei- bis viermal täglich
- Verhaltensänderungen wie Schreckhaftigkeit, übermäßige Vorsicht und Angst
- Antriebslosigkeit, klebriges Zahnfleisch und eingesunkene Augen aufgrund einer Dehydrierung
- Fieber (normale Temperatur bei einer Katze liegt zwischen ca. 38 und 39 Grad)
- Appetitverlust; möglicherweise verweigert die Katze die Nahrungsaufnahme vollständig
- Erbrechen (erfolgt meist bei Vergiftungen, Infektionen oder Unverträglichkeiten)
- Gewichtsverlust, mehrere Kilogramm innerhalb von wenigen Tagen sind denkbar
Beobachtet man als Katzenbesitzer eine solche Entwicklung, sollte man sofort einen Tierarzt konsultieren und sich überlegen, welche Ursachen der Durchfall haben könnte.
Welche Ursachen hat Durchfall bei Katzen?
Durchfall bei Säugetieren ist eine normale Abwehrreaktion des Körpers und hat meist harmlose Ursachen. Bei Katzen resultiert Diarrhö häufig aus einer falschen Ernährung und kann beispielsweise bei Überfütterung oder bei einem abrupten Wechsel des Futters auftreten. Zudem können auch Haustiere unter Futterunverträglichkeiten oder sogar Allergien leiden.
Bei Freigängern kommt es besonders häufig zu Durchfall, da hier die Futteraufnahme nicht durch den Besitzer kontrolliert werden kann. Häufig werden Katzen von Nachbarn oder Spaziergängern gefüttert, haben draußen Zugang zu verdorbenen oder sogar zu vergifteten Lebensmitteln. Ebenso kann es vorkommen, dass die Katze von einer für sie giftigen Pflanze wie Aloe Vera gefressen hat.
Auch Stress oder Unruhe kann bei Katzen zu Durchfall führen – zum Beispiel während eines andauernden Revierkampfs oder nach einem Umzug. Krankheiten, wie etwa eine Magen-Darm-Infektion oder Parasiten (Würmer oder Katzenflöhe) können ebenfalls Ursachen von Durchfall bei Vierbeinern sein. Der Tierarzt kann anhand einer Stuhlprobe in der Regel die Ursache des Durchfalls feststellen und eine Behandlung vorschlagen.
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Welche Hausmittel und Tipps helfen Katzen bei Durchfall?
1. Diät-Tag einlegen
Beobachtet man bei der Katze Durchfall, der mehr als 24 Stunden anhält, sollte das Tier einen Fasten-Tag einlegen. Durch eine strenge Diät werden Magen und Darm schonend entleert und können sich dadurch schneller beruhigen. Allerdings sollten Katzen nicht länger als 24 Stunden fasten müssen, damit keine gesundheitlichen Folgeschäden der Diät auftreten.
2. Schonkost anbieten
Nach der Diät ist es wichtig, die Katze mit Schonkost zu füttern, damit der Magen-Darm-Trakt nicht sofort wieder belastet wird. Als Basis eignet sich eine kleine Portion gekochter Reis, der zu Beginn mehrmals täglich in kleinen Portionen gereicht werden kann. Dazu kann man der Katze ein wenig gekochtes Hühnerfleisch anbieten, das gut verdaulich und nahrhaft ist.
3. Heilerde untermischen
Frisst die Katze wieder ihr normales Nassfutter, kann zur Linderung von anhaltendem Durchfall auch etwas gemahlene Heilerde beigemischt werden. Heilerde ist ein naturreines Hausmittel, welches in der Drogerie erhältlich ist. Dadurch werden Giftstoffe in der Verdauung gebunden und die Darmflora wieder ins Gleichgewicht gebracht. Vor dem Start der Heilerde-Anwendung sollte man allerdings mit einem Tierarzt zur Dauer und Dosierung Rücksprache halten.
4. Haferflocken füttern
Haferflocken beinhalten natürliche Ballaststoffe und sind bekannt dafür, gut verträglich und verdauungsfördernd zu sein. Sie können dem Futter der Katze problemlos untergemischt werden, sodass ein zäher, aber gesunder Haferbrei entsteht. Dieser schont die Magen- und Darmwand, beruhigt und kann daher bei Durchfall helfen. Allerdings kann es sein, dass der Haferbrei von einigen Katzen aufgrund von Konsistenz und Aussehen nicht angenommen wird, in diesem Fall mischt man ihn lieber anderem Futter bei.
5. Natürliche Nahrungsergänzung
Abgesehen von Heilerde und Haferflocken gibt es weitere natürliche Nahrungsergänzungsmittel, die gegen Durchfall bei Katzen helfen. Probiotischer Joghurt ohne Zusätze ist generell ein gutes Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden. Zwei bis drei Esslöffel können dem Futter untergemischt werden. Durch die Fermentation enthält Joghurt nahezu keine Laktose mehr, wer aber absolut auf Nummer sicher gehen möchte, kauft am besten laktosefreien Naturjoghurt.
Auch amerikanische Ulmenrinde ist bei Durchfall ein praktischer Helfer, der Blähungen löst. Hierbei ist jedoch die richtige Dosierung ausschlaggebend, weshalb die Behandlung vorher mit einem Tierarzt abgesprochen werden sollte.
6. Dehydrierung vorbeugen
Sowohl mit Durchfall als auch mit einer verminderten Nahrungsaufnahme geht ein erhöhter Bedarf nach Flüssigkeit einher. Deshalb ist es wichtig, dass die Katze bei Durchfall genügend trinkt, um einer gefährlichen Dehydrierung vorzubeugen. Um Keime aus dem Trinkwasser zu entfernen, sollte man als Besitzer das Wasser abkochen, denn dadurch wird die Verdauung bei Durchfall geschont. In Ernstfällen können spezielle Elektrolytmischungen im Wasser eine ausreichende Nährstoffversorgung gewährleisten.
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Wie lässt sich Durchfall bei Katzen vermeiden?
Diarrhö bei Freigängern dauerhaft zu vermeiden, ist alles andere als einfach. Dennoch kann man als Besitzer mit ein paar Tricks versuchen, die Verdauung seiner Katze und somit ihre Gesundheit zu fördern. Dazu zählt etwa die Zugabe von Flohsamenschalen oder Haferflocken zum Futter und allgemein eine hochwertige Ernährung. Zudem sollte man seiner Katze keine Lebensmittelreste geben und das Tier regelmäßig beim Tierarzt untersuchen lassen, um einen Parasitenbefall auszuschließen bzw. zu behandeln.