4. Mai 2024, 8:06 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Katzen haben sehr empfindliche Nasen und nehmen viele Düfte intensiver wahr als Menschen. Daher verwundert es nicht, dass es so manche Gerüche gibt, die Katzen absolut widerlich finden. Meist haben die Tiere noch dazu wirklich gute Gründe für ihre Abneigung.
Der Geruchssinn spielt bei Katzen eine wichtige Rolle. Dazu nutzen sie nicht nur ihr Riech-, sondern auch das Jacobsonsche Organ, das sich am Gaumen der Tiere befindet. Wenn Katzen daher manchmal etwas ganz genau riechen wollen, öffnen sie leicht den Mund. Katzen können daher Gerüche sowohl riechen als auch schmecken. So verwundert nicht, dass die Tiere einige Dinge lieber mögen als andere. Manchmal müssen Katzen sogar würgen und sich übergeben, weil sie unangenehme Düfte zu intensiv wahrnehmen. Meist gibt es jedoch auch gute Gründe, warum Katzen Gerüche widerlich finden und eine reflexartige Brechreaktion zeigen. PETBOOK bietet eine Übersicht von 17 Gerüchen, die Katzen aus gutem Grund eklig finden.
Pflanzliche Gerüche
Lavendel
Dass manche Katzen den Geruch von Lavendel widerlich finden, liegt nicht nur an den enthaltenen ätherischen Ölen, sondern auch daran, dass manche Lavendelsorten für die Tiere tatsächlich giftig sind. Lavendel enthält sogenannte Monoterpenketone, eine bestimmte Art von Kohlenwasserstoffen, die bei Menschen über die Leber absorbiert werden. Dies kann das Organ der Katze nicht, weshalb es bei Verzehr zu Krämpfen und Vergiftungserscheinungen kommen kann. Diese Kohlenstoffverbindungen sind auch in anderen Pflanzen enthalten, die ätherische Öle enthalten, wie Kampfer oder Eukalyptus.
Geranien
Auch den Duft einer Geranie lieben Katzen nicht besonders. Die bunten Blüten, die viele pflanzen, um Balkon oder Garten zu verschönern, enthalten Geraniol. Dabei handelt es sich um eine Verbindung aus ungesättigtem Alkohol, der ebenfalls eine langekttige Kohlenstoffverbindung ist, die der Stoffwechsel von Katzen nicht spalten kann. Geraniol findet sich auch in vielen anderen Pflanzen und Ölen, unter anderem in Rosen, Koriander und Lorbeer.
Verpiss-dich-Pfanze
Die sogenannte Verpiss-dich-Pflanze wird auch Harfenstrauch genannt und ist bei Katzen wegen ihres intensiven Geruchs nach Menthol und ätherischen Ölen sehr unbeliebt. Der scharfe Geruch der Nesselpflanze ist für die Nasen der Tiere unangenehm, aber nicht giftig. Wie man die Verpiss-dich-Pflanze im Garten anbaut und ihn somit vor ungewolltem Besuch aus der Tierwelt schützen kann, lesen Sie bei myHOMEBOOK.
Nadelbäume
Fichte, Kiefer und Co. enthalten ebenfalls ätherische Öle, deren Geruch für Katzen zu intensiv und daher widerlich ist. Kiefern und Fichten können sogar richtig giftig für die Tiere sein und Durchfall, Übelkeit und Erbrechen auslösen. Fichten und Tannen enthalten Tannin, das ist eine Gerbsäure, welche die Baumrinde vor Schädlingsbefall schützt. Im schlimmsten Fall kommt es bei Verzehr von Teilen der Kiefer und Fichte zu Leberschäden, daher wirkt bereits der Geruch bestimmter Nadelgehölze für Katzen zurecht abschreckend. Tannenbäume sind jedoch für Katzen unbedenklich, riechen für sie aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle aber trotzdem widerlich.
Teebaumöl
Auch die Abneigung gegen Teebaumöl dient bei Katzen dem Selbstschutz. Nimmt ein Tier nämlich versehentlich Teebaumöl zu sich, kann dies schwere Vergiftungserscheinungen zur Folge haben. In Teebaumöl sind viele der Stoffe enthalten, die für Katzen nicht nur eklig riechen, sondern in Form eines konzentrierten Öls sogar toxisch sind. Die enthaltenen Phenole sind ringförmige chemische Verbindungen, die in vielen aromatischen Stoffen vorkommen. Katzen können diese Stoffe nicht über Leber und Niere ausscheiden, daher sind sie für sie sehr giftig.
Auch interessant: Diese 17 Dinge können Katzen nicht ausstehen
Chemische Gerüche
Duftkerzen und Räucherstäbchen
In Duftkerzen und Räucherstäbchen sind oftmals ebenfalls ätherische Öle enthalten, die die Tiere nicht vertragen. Da diese Produkte ihren Duft natürlich so effektiv wie möglich verteilen sollen, enthalten sie meist eine hohe Konzentration an Ölen und Aromastoffen. Entzündet man also eine Kerze oder ein Stäbchen, kann es sein, dass dies Katzen gar nicht passt und sie den Raum verlassen, in dem sich der für Menschen angenehme Geruch gerade verbreitet.
Reiniger und Insektensprays
Viele haushaltsübliche Reiniger enthalten Chemikalien wie Benzalkoniumchlorid, welche die empfindliche Nase von Katzen reizen können und die im schlimmsten Fall sogar dazu führen, dass die Katze auf den gerade blank geputzten Küchenboden würgt. Benutzt man Reiniger mit diesen Inhaltsstoffen, sollte sich die Katze besser gar nicht im Raum befinden. Denn wenn das Chlorid ins Fell des Tieres gelangt, und sie dies beim Putzen über die Zunge aufnimmt, kann es zu Vergiftungen kommen. Auch gängige Haushaltshelfer, die gegen Insektenbefall benutzt werden, riechen für Katzen eklig. Tatsächlich sind sie, wenn sie den Inhaltsstoff Permethrin enthalten, ebenfalls sehr giftig für die Tiere.
Lösungsmittel, Kunststoffe und Abgase
Viele Lösungsmittel und Kunststoffe, aber auch Magnolien und Mottenkugeln enthalten Naphtalin. Dieser aromatische Kohlenwasserstoff entsteht auch durch Verbrennungsprozesse von Zigaretten und Treibstoffen und ist für Katzen giftig. Deswegen finden Katzen den Geruch von Abgasen ebenfalls widerlich.
Deo und Parfums
Viele Parfums basieren auf natürlichen Extrakten aus ätherischen Ölen und alkoholhaltigen Verbindungen, daher wundert es nicht, dass Katzen diese Düfte, die besonders lange auf der Haut der Menschen halten sollen, nicht mögen. Gerade Deodorants zum Sprühen enthalten verschiedene Treibgasstoffe. Unter anderem können Propan, Butan und Isobutan in Sprühprodukten wie Deodorant und Haarspray enthalten sein. Manche Katzen würgen sogar aus Gewohnheit, sobald sich eine Spraydose auch nur öffnet, daher sollten sich die Vierbeiner beim Auftragen von Parfum und beim Aufsprühen von Deodorant besser nicht im Badezimmer befinden, wenn man nicht Erbrochenes von der Badematte wischen möchte.
Zigarettenrauch
Dass Katzen den Geruch von Zigarettenrauch nicht mögen, überrascht wohl die wenigsten. Die enthaltenen Schadstoffe verbreiten sich beim Anzünden in der Atemluft des Tieres, das sich dem Passivrauchen dann nicht entziehen kann. Nikotin und andere Stoffe nehmen die Tiere jedoch nicht nur über die Lunge, sondern auch über ihre Zunge auf, wenn neben ihnen geraucht wird. Denn sobald sie mit der Fellpflege beginnen, nehmen sie über die Zunge Schadstoffe aus, die sich in ihrem Fell verfangen haben. Dass man sein Tier keinem Zigarettenrauch und somit einem erhöhten Krebsrisiko aussetzen sollte, liegt daher wohl auf der Hand.
Gerüche von Lebensmitteln
Früchte
Dass Katzen den Geruch verschiedenster Früchte nicht leiden können, ist leicht erklärt. In der Schale von Zitrone, Grapefruit, Orange und Co. befinden sich viele ätherische Öle und saure Fruchtsäfte, die für die Tiere giftig sein könnten. Darüber hinaus enthalten auch insbesondere Zitrusfrüchte ebenfalls Geraniol. Dies versteckt sich auch in Mandarinen, Blaubeeren, Brombeeren und Pfirsichen. Dass sie diese Gerüche widerlich finden, dient daher ebenfalls dem Selbstschutz der Tiere.
Gemüse
Bestimmte Gemüsesorten riechen für Katzen ebenfalls ziemlich eklig. Darunter fallen Nachtschattengewächse, wie Paprika, Auberginen, unreife Tomaten und Kartoffeln. Diese enthalten in rohem Zustand die chemische Verbindung Solanin, welches die Zellwände durchlässig macht und zu erhöhter Aufnahme von Kalzium führen kann. Dies kann zu schweren Schädigungen des gesamten Organismus der Katze führen.
Lauchgewächse
Lauch, Knoblauch, Zwiebeln und Schnittlauch sind für Menschen aufgrund vieler Eigenschaften gesund. Die enthaltenen Sulfid- bzw. Schwefelverbindungen sind für Katzen jedoch ungeeignet und könnten sogar zu Blutarmut und verschiedenen Vergiftungserscheinungen im Verdauungstrakt der Tiere führen. Daher wundert es nicht, dass für Katzen bereits der Geruch von allen Lauchgewächsen total widerlich ist.
Gewürze
Auch der Geruch von Ingwer ist vielen Katzen ein Graus. Die Knolle enthält neben ätherischen Ölen auch verschiedene Oleoresine, auch Scharfstoffe genannt. Scharfe oder beißende Gerüche nehmen Katzen aufgrund ihres guten Geruchssinns natürlich sehr intensiv wahr. Deswegen riechen sie auch ungern Kurkuma, Koriander und Muskat, sowie Zimt, Nelken, Wacholder und Gewürzmischungen.
Kräuter
Für uns sehr angenehm und gern ins Essen gegeben – für Katzen der blanke Graus: Kräuter. Viele enthalten ätherische Verbindungen, die ihren intensiven Duft und Geschmack erzeugen. Für Katzen sind die intensiven Gerüche jedoch überhaupt nichts. Die Abneigung der Tiere zeigt sich vor allem bei frischen Kräutern, in schwächer Form auch bei getrockneten. Thymian, Basilikum, Oregano, Zitronenmelisse, Pfeffer oder zermahlene Senf-Körner reizen die Nasen der empfindlichen Tiere und sind ihnen unangenehm.
Super Spürsinn Welches Haustier hat die beste Nase?
Duftende Vierbeiner Ist Hundeparfum eigentlich schädlich?
Hochheben, Küssen, etc. 17 Dinge, die Katzen nicht ausstehen können
Unbekannte Gerüche in ihrem Revier
Gerüche fremder Katzen
Wenn eine Katze einen ihr fremden Artgenossen oder ein anderes Tier riechen, dann finden sie dies wohl nicht so widerlich, wie manche andere Gerüche. Wirklich behagen tun sie ihnen aber trotzdem nicht. Manche Tiere reagieren auf die Duftmarken unbekannter Tiere mit Furcht oder sogar mit Harnmarkieren. Mit dieser Technik vertreiben die Tiere den fremden Geruch in ihrer Nase und überdecken ihn mit ihrem eigenen.
Penetrante Düfte im Katzenklo
Viele Hersteller meinen es vermeintlich gut mit Katzenbesitzern und stellen Katzenstreu mit Düften wie Lavendel, Zitrone oder Vanille her. Damit soll das Katzenklo für menschliche Nasen besser riechen. Für die Tiere ist der Duft in ihrer Toilette weniger schön und kann sogar dazu führen, dass sie den Gang auf ihr Klo verweigern und sich einen weniger stark riechendes stilles Örtchen suchen. Aber auch ein Katzenklo, das nicht regelmäßig gereinigt wird, stinkt Katzen in der Regel. Der starke Geruch von Urin ist den Tieren auch dann zuwider, wenn es ihre eigenen Hinterlassenschaften sind. Deswegen sollte das Katzenklo immer sauber sein und neutral riechen.