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Verhalten erklärt

Was es bedeutet, wenn die Katze auf dem Rücken schläft

Schwarz-weiße Katze, die auf dem Rücken liegt und schläft
Katzen, die auf dem Rücken schlafen, wirken besonders niedlich. Aber was bedeutet dieses Verhalten? Foto: Getty Images
Porträtbild Marike Stucke
Freie Autorin

4. Januar 2025, 16:16 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Katzen schlafen in verschiedenen, teils bizarren, Positionen. Besonders niedlich wirkt es auf uns, wenn die Tiere auf dem Rücken liegen und ihren flauschigen Bauch präsentieren. Vor allem Wohnungskatzen nehmen diese Schlafposition ein. Warum das so ist und was hinter dem Verhalten steckt, erklärt PETBOOK.

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Katzen verschlafen die meiste Zeit des Tages – bis zu 16 Stunden verbringen die Tiere im Land der Träume. Viele Katzen rollen sich dabei ein, kuscheln sich in ihre Schlafhöhlen oder suchen sich unter der Bettdecke ihres geliebten Menschen einen Platz. Was hat es aber zu bedeuten, wenn eine Katze mit dem Bauch nach oben, also auf dem Rücken schläft? Und was bedeutet diese Körperposition in anderen Situationen?

Katze schläft auf dem Rücken als Zeichen des Vertrauens

Der Bauch ist der empfindlichste Bereich der Katze. In freier Wildbahn schützen die Tiere diesen Bereich besonders gut, um bei Angriffen von Artgenossen oder Fressfeinden Verletzungen nahe der lebenswichtigen Organe zu vermeiden. Viele Katzen mögen es deshalb auch überhaupt nicht, wenn sie am Bauch berührt werden.

Schläft eine Katze nun in dieser Position, zeigt sie damit ganz deutlich, dass sie ihrem Umfeld und damit auch ihren Menschen zu 100 Prozent vertraut. Sie ist sich ganz sicher, dass ihr kein Leid angetan wird. Die Rückenlage ist damit der größtmöglichen Vertrauensbeweise einer Katze.

Dennoch sollte man deshalb nicht auf die Idee kommen, die Katze am Bauch zu streicheln, wenn sie auf dem Rücken schläft. Erstens mögen einige Hauskatzen dies aufgrund bereits beschriebener Gründe nicht. Zweitens könnte sich die dämmernde Katze erschrecken und aus Reflex die liebevoll gemeinte Streicheleinheit mit einem Biss und ein paar Kratzern quittieren. Am besten sollte hier an einem anderen Körperteil wie dem Kopf mit dem Kraulen begonnen werden, um der Katze zu signalisieren: Hallo, ich möchte dir etwas Gutes tun.

Rückenlage bei beschwichtigenden Katzen

Gerade wenn mehrere Katzen ein Zuhause bewohnen oder es sich noch mit anderen Haustieren wie Hunden teilen, kann man gelegentlich beobachten, wie die Katze plötzlich die Rückenlage einnimmt. Sie wird anders als beim Schlafen aber hellwach und sehr aufmerksam sein. Eine Pfote ist vielleicht sogar leicht erhoben und der Schwanz zuckt aufgeregt hin und her.

Dieses Verhalten zeigen Katzen, um ihr Gegenüber zu beschwichtigen. Sie präsentieren ihre verletzlichste Stelle, um zu signalisieren: Von mir geht keine Gefahr aus. Damit wollen sie unnötigen Kämpfen aus dem Weg gehen. Die erhobene Pfote zeigt aber: Achtung, ich bin dennoch zur Verteidigung bereit, sollte dies notwendig sein!

Auch interessant: So lange schlafen Katzen wirklich und was ihre Schlafpositionen bedeuten

Spielaufforderung in Rückenlage

Wer besonders verspielte und aktive Katzen beherbergt, hat vielleicht schon beobachtet, dass diese sich beim Anblick von Artgenossen oder eines Lieblingsspielzeugs auf den Rücken rollen. Besonders junge Katzen zeigen dieses Verhalten oft. Dabei handelt es sich oft um eine Aufforderung zum Spielen. Gerade mit Spielangeln oder Schnüren spielen Katzen so gern oder kugeln sich mit anderen Katzen als Fellknäuel umher.

Auch hier ist wichtig, die Spielaufforderung nicht mit einer generellen Erlaubnis zu verwechseln, der Katze in den Bauch zu fassen. Zwar spielen Kätzchen untereinander, indem sie der anderen schon mal auf den Bauch springen. Wir Menschen sollten unseren Tieren aber möglichst nicht beibringen, dass es okay ist, in dieser Weise auch mit Händen zu spielen.

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Vor allem, wenn die Katze auf dem Rücken liegt und wir beim Spiel in den Bauch fassen, tendieren viele Tiere dazu, die Hand des Menschen mit den Vorderpfoten zu umfassen und mit den Hinterbeinen dagegen zu treten – so wie es die Tiere auch untereinander machen. Das mag bei jungen Katzen noch gut gehen. Je größer die Tiere werden, desto höher ist jedoch das Risiko, dass hierbei ernste Verletzungen entstehen. Daher gilt: mit den Händen zu spielen ist tabu!

Seiten- und Rückenlage kann auch auf Krankheiten hinweisen

Katzen sind Bewegungskünstler. Sie können scheinbar mühelos auf schmalen Balustraden balancieren oder aus großer Höhe herabspringen und sicher auf allen Vieren landen. Dennoch können auch bestimmte Krankheiten eine Katze sprichwörtlich aus dem Gleichgewicht bringen. Fällt die Katze unwillkürlich zur Seite und legt sich auf den Rücken, hat sie Probleme, aufrecht zu stehen oder gerät bereits im Sitzen ins Wanken, kann es sich um eine ernst zu nehmende Krankheit handeln.

Dazu gehören etwa die Ataxie oder die Hypoplasie. Erstere ist eine Störung der Koordination und kann auch dazu führen, dass das Haustier oft einfach umfällt. Die Hypoplasie betrifft eine angeborene Entwicklungsstörung des Gehirns. In beiden Fällen sollte man unbedingt den Tierarzt konsultieren, um mögliche Gefahren für die Katze auszuschließen und eine passende Behandlung zu erhalten.

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Fazit

Die Rückenlage der Katze im Schlaf- und Wachzustand deutet im Normalfall auf ein großes Vertrauen des Tieres in seine Umgebung hin und ist generell ein Zeichen für Wohlbefinden. Im Wachzustand und vor allem in Interaktion mit Artgenossen kann es sich entweder um eine Spielaufforderung oder eine defensive Geste handeln. Nur in seltenen Fällen ist das auf dem Rückendrehen der Katze ein Hinweis auf eine Erkrankung.

Themen #AmazonPets Katzenverhalten

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