3. Juli 2024, 17:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Von den knapp 16 Millionen Katzen, die in deutschen Haushalten leben, dürfen viele nach draußen. Bei ihren Streifzügen durch die Nachbarschaft betreten die Freigänger häufig fremde Grundstücke, wobei nicht jeder von diesem Besuch angetan ist. PETBOOK erklärt, wie man Katzen tierfreundlich aus dem Garten vertreiben kann.
Viele Katzenhalter gewähren ihren Tieren Freigang. Dass dieser sich aber nicht nur auf den eigenen Garten beschränkt, wird klar, wenn man sich bewusst macht, wie groß so ein Katzenrevier durchschnittlich ist. Laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V. beanspruchen weibliche Katzen etwa einen halben Hektar als Reviergröße für sich – Kater sogar das Drei- bis Vierfache. Kein Wunder also, dass Freigänger nicht nur in Nachbars Garten landen. Über diesen Besuch freut sich nicht jeder. Selbst tierliebe Menschen sind nicht gerade begeistert, wenn sie im Beet ständig stinkende Hinterlassenschaften finden. Zudem birgt der Katzenbesuch auch gewisse Gefahren – etwa für im Haushalt lebende Hunde, Katzen oder Kleinkinder. Wie Sie Katzen tierfreundlich aus Ihrem Garten vertreiben, hat PETBOOK für Sie zusammengefasst.
Warum kommt die Nachbarkatze immer zu uns?
Katzen scheren sich nicht um Grundstücksgrenzen und Besitzverhältnisse. Daher streifen Freigänger einfach dort umher, wo es ihnen gefällt. Sie hopsen über den Gartenzaun oder quetschen sich durch die Hecke und gelangen so in die Gärten der Nachbarn. Und das ist tatsächlich erlaubt. Die Tiere dürfen grundsätzlich durch fremde Gärten stromern und dort sogar Kot, Urin und Erbrochenes hinterlassen.
Rechtlich gesehen kann man also wenig dagegen tun, wenn die Katze der Nachbarn regelmäßig vorbeischaut. Etwas anders verhält es sich, wenn die fremde Katze sogar in die Wohnung eindringt und dort etwa ihr Geschäft erledigt oder etwas beschädigt. In diesem Fall kann man gerichtlich gegen die Belästigung vorgehen.
Auch interessant: Das sollte man tun, wenn einem eine Katze zuläuft
Wie kann ich Katzen tierfreundlich aus meinem Garten fernhalten?
Es gibt viele triftige Gründe, fremde Katzen aus dem heimischen Garten vertreiben zu wollen. Vielleicht haben Sie selbst eine Katze und wollen Revierstreitigkeiten unter den Tieren verhindern. Oder Ihr Hund tollt regelmäßig über den Rasen und muss vor den scharfen Krallen der Nachbarkatze geschützt werden. Für Zier- und Wildvögel sowie für Fische im Gartenteich stellen Freigänger ebenfalls eine Gefahr dar, weshalb einige Tierfreunde sie nicht auf dem eigenen Grundstück sehen möchten.
Zitronenmelisse und Lavendel mögen viele Katzen nicht
Um Katzen tierfreundlich und dauerhaft zu verjagen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie können zum Beispiel bestimmte Gewächse anpflanzen, die für Katzen unangenehm duften. Dazu zählen etwa Lavendel, Zitronenmelisse, Storchschnabel und die sogenannte Verpiss-dich-Pflanze. Sie alle sind für Zwei- und Vierbeiner ungiftig, verströmen aber ein Aroma, das sensiblen Katzennasen missfällt. 1
Beete und Sandkästen schützen
Ein besonderes Problem stellt der Kot dar, den die Tiere gerne in Blumenbeeten und Sandkästen hinterlassen. In der weichen Erde bzw. im Sand können sie ihre Ausscheidungen nämlich gut verscharren – das kann für Geruchsbelästigung sorgen. Zudem können im Katzenkot Krankheitserreger stecken, die vor allem für Schwangere und Kleinkinder gefährlich sein können. Was also tun, um den ungebetenen Gast fernzuhalten?
Sandkästen sollten stets mit einem Netz, einer Plane oder einem Deckel verschlossen werden, wenn der Nachwuchs nicht darin spielt. Frisch angepflanzte Beete können ebenfalls abgedeckt werden, etwa mit Vlies. Sind die Pflanzen schon etwas höher, können knisternde Alufolienstreifen an Ästen oder Zäunen dafür sorgen, dass Katzen Reißaus nehmen. Eine ebenfalls bewährte Methode ist das Verstreuen von Kaffeesatz: Das ungiftige Pulver vertreibt nicht nur Samtpfoten aus den Beeten, es düngt gleichzeitig die Pflanzen. 2 3
Zum Würgen 17 Gerüche, die Katzen absolut widerlich finden
Zimmer- und Gartengewächse Diese Pflanzen sind giftig für Katzen
Tiergerecht vertreiben 6 Tipps, um Waschbären von Haus und Garten fernzuhalten
Katzen mit Wasser vertreiben
Eine recht effektive Methode, um fremde Katzen aus dem Garten fernzuhalten, ist ein sogenannter Tiervertreiber. Das sind Geräte die einen Wasserstrahl von bis zu zehn Meter verschießen, der bei Bewegung aktiviert wird. Das klingt zwar zunächst etwas drastisch, sorgt aber sehr verlässlich dafür, dass fremde Katzen diesen Bereich in Zukunft meiden. Ähnliche Geräte gibt es auch mit Druckluft, Ultraschall oder Gerüchen, die auf Katzen abschreckend wirken sollen. 4
Zwar gerät die Katze dadurch in Stress und bekommt einen heftigen Schreck. Allerdings kann so ein Katzenbesuch bei den eigenen Tieren im Haus ebenfalls zu Stress und Unmut führen. Manche Tiere beginnen sogar, im Haus zu markieren, weil sie durch die fremde Katze im Garten verunsichert sind. Im schlimmsten Fall kommt es zu umgerichteter Aggression. Das bedeutet, die eigene Katze beginnt, ihre Menschen oder Mitkatzen anzugreifen, wenn sie den Nachbarkater im Garten erblickt. Hier ist es wichtig, das Problem schnell in den Griff zu bekommen.
Wichtig: Wer einen mittels Bewegungsmelder aktivierten Wasserstrahl einsetzt, um Katzen oder andere Tiere aus dem Garten zu vertreiben, sollte dies nur tun, wenn nicht auch die eigene Katze in den Garten geht.