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GPS-Daten untersucht

3 von 5 Katzen „betrügen“ ihre Besitzer

Katze besucht Nachbarin im Hinterhof
„Entschuldigen Sie die Störung, Frau Nachbarin. Aber hätten Sie zufällig noch ein paar Leckerli?“ – scheint diese Katze zu fragen. Laut einer Datenauswertung legt der Großteil der Freigänger dieses Verhalten an den Tag. Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

18. Juli 2024, 13:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Viele Halter von Freigängerkatzen geben häufig Sätze von sich wie: „Ach, die läuft nicht über die große Straße“ oder „Sie liegt doch nur im Hinterhof“. Doch eine Auswertung von 100 mit GPS-Trackern ausgerüsteten Katzen zeigt ein ganz anderes Bild: 3 von 5 Katzen „betrügen“ ihre Familien sogar regelmäßig!

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Als Katzenhalter fragt man sich häufig, was das eigene Tier im Freigang wohl so anstellt. Besonders, wenn sie länger nicht nach Hause kommen, ist die Sorge groß. Wie weit ist das Tier gelaufen? Wo hält es sich im Freigang regelmäßig auf, sodass man dort suchen kann? Im Rahmen einer Datenanalyse von Katzen-Bewegungen in Kombination mit einer Halterumfrage hat der GPS-Tracker-Hersteller Weenect nun eine Antwort auf diese Fragen gefunden. Auch Halter, die glauben, ihre Katzen würden nur brav im Garten liegen, müssen nun stark sein.

3 von 5 Katzen gehen Haltern regelmäßig „fremd“

Für die Untersuchung analysierte Weenect Daten von 100 Katzen, die mit GPS-Trackern unterwegs waren. Zusätzlich komplettiert eine Umfrage unter 483 Nutzern in Deutschland, Frankreich, Belgien, sowie in Österreich und der Schweiz die Auswertungen. Hier wurden Freigangverhalten, Wohnsituation und beliebte, bekannte Ziele der Katzen erfragt.

Die Analyse zeigte, dass Katzen im Durchschnitt zwei Kilometer pro Tag zurücklegen. Doch dieser Durchschnitt wurde unter Katzen errechnet, die wirklich nur wenige hundert Meter in den Garten gehen, während andere bis zu sieben Kilometer Strecke machten. Im Wochendurchschnitt legen Katzen laut Analyse 20,23 Kilometer zurück, monatlich 56,50 Kilometer. Zudem zeigte die Auswertung, dass Katzen auch im Freigang wahre Gewohnheitstiere sind: So hielten sich fünf von sechs (83,89 Prozent) regelmäßig an wiederkehrenden Orten auf.

Drei von fünf (60,2 Prozent) gehen ihren Besitzern allerdings regelmäßig mit den Nachbarn „fremd“. Dies lässt auf ein Doppelleben oder die Anschaffung einer „Zweitfamilie“ schließen. Offenbar haben viele Katzen gelernt, welche Nachbarn ihnen freundlich gesinnt sind und wo sie im Zweifelsfall vielleicht sogar etwas mehr Futter abstauben können. Wälder und Parks zur Selbstbedienung am Insekten- oder Mäusebuffet dagegen werden noch von jeder zehnten Katze (10,2 Prozent) regelmäßig angesteuert. Etwas weniger häufig finden sie sich auf Feldern und Wiesen (8,16 Prozent).

Auch im Freigang müssen Katzen schlafen

Katzen sind jedoch, auch wenn sie draußen sind, noch immer auf regelmäßige Nickerchen angewiesen. Damit Katzen in Ruhe verdauen und sich ihre Energie richtig einteilen können, brauchen sie durchschnittlich 16 Stunden Schlaf pro Tag.

Dies spürten auch die GPS-Tracker-Daten auf. Die Tiere waren durchschnittlich zwischen neun und zwölf Stunden im Freien. Davon zeigte sich in 72,46 Prozent der Zeit keine Bewegungsaktivität. Nur während der restlichen 27,54 Prozent der Zeit waren die Katzen laut GPS-Daten tatsächlich in Bewegung.

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Nur die Hälfte der Katzen sind noch „echte“ Freigänger

Allerdings zeigte sich in der Analyse der Fragebögen ein Trend weg vom ungesicherten Freigang. In der größeren Stichprobe gab etwas mehr als die Hälfte (53,44 Prozent) der Halter nämlich an, ihre Katzen nur unter Aufsicht nach draußen zu lassen, sprich gesicherten Freigang zu erlauben.

Angesichts der vielen Katzen, die sich in ungesichertem Freigang eine Zweitfamilie suchen, scheint dies auch eine kluge Wahl. Alternativ kann man natürlich auch seine Nachbarn bitten, die Tiere nicht zu füttern und nicht hineinzulassen. Gerade bei bekannten Futterunverträglichkeiten oder Übergewicht ist dies für die Gesundheit der Tiere sehr wichtig.

Allerdings tut sich mit dem Benutzen eines GPS-Trackers auch eine neue Möglichkeit auf, Katzen, die außer Hörweite sind, selbstständig zurückzurufen. Laut der Pressemitteilung gaben 44,05 Prozent der Nutzer an, mithilfe einer Klingel- oder Vibrationsfunktion ihren Tieren einen Impuls zu senden. Vorab haben sie diese Funktion bereits als Signal aufgebaut, dass es nun Futter gibt. So können Katzen wie beim Clickertraining lernen, schnurstracks nach Hause zu kommen.

Themen Katzenverhalten News
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