23. Oktober 2024, 12:27 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Verbindung von Katzen zu ihren Haltern ist meist sehr vertrauensvoll, und viele Tiere suchen bei jeder sich bietenden Gelegenheit die körperliche Nähe zu uns. Doch warum lieben es Katzen so, es sich auf unserem Schoß, dem Bauch oder gar Brust und Hals bequem zu machen?
Welcher Katzenhalter kennt das nicht: Kaum macht man es sich auf dem Sofa mit einem Buch gemütlich, ist die Katze schon zur Stelle und nimmt einen ungefragt in Beschlag. Gern streckt sie uns dabei das Hinterteil entgegen, tretelt auf unserem Bauch herum, wischt uns mit dem Puschelschwanz quer übers Gesicht, um sich dann zufrieden und schnurrend auf uns niederzulassen. Warum Katzen so gern auf ihren Menschen liegen und warum man die Tiere dann auf keinen Fall aufschrecken und stören sollte, erklärt PETBOOK im Folgenden.
Übersicht
Katzen sind soziale Tiere
Lange galt die Meinung, Katzen seien Einzelgänger. Doch dies ist ein Mythos, der aus einer Zeit stammt, als Katzen häufig allein gehalten wurden oder die meiste Zeit als Mäusefänger oder draußen verbrachten. Natürlich gibt es Einzel-Prinzessinnen und Prinzen, doch für die meisten Katzen ist diese Haltungsform nicht artgerecht, vor allem wenn das Tier als reine Wohnungskatze leben muss.
Freigänger haben immerhin unterschiedlichste Begegnungen mit Artgenossen. Sie gehen zwar allein auf die Jagd, genießen aber auch die Gesellschaft und manchmal auch den Körperkontakt zu Artgenossen. Verstehen sich zwei Katzen gut, kann man beobachten, wie sie zusammen kuscheln und sich gegenseitig putzen. Aber auch wenn die Hauskatze mit einem Katzen-Kumpel zusammen lebt, sucht sie regelmäßig den Kontakt zu ihrem Menschen und fordert ihre Streicheleinheiten und Schmusestündchen ein. Es gibt verschiedene Gründe, warum sie das tut.
Wärme und Komfort
Katzen sind gleichwarme Wesen mit einer Körpertemperatur von 38 bis 39 Grad Celsius. Trotz ihres Fells suchen sie gern Plätze auf, an denen es schön warm ist: auf dem Fensterbrett in der Sonne, vor dem Kamin oder in der Nähe der Heizung. Aber auch unter warmen Decken oder in kuschligen Höhlen. Dabei kringeln sie sich fest zusammen und legen ihren Schwanz um den Körper.
Aber auch eine „menschliche Heizung“ kommt für sie infrage, um sich dort niederzulassen. Manchmal krault diese die Katze dann auch noch während sie sich aufwärmt und entspannt. Win-win-Situation.
Darum schlafen Katzen auch so gern bei uns im Bett, falls wir es ihnen erlauben. Wollen Sie einer älteren und vielleicht kranken Katze etwas Gutes tun, können sie ihr eine Heizdecke besorgen. Selbstheizende Decken gibt es mittlerweile für Katzen und Hunde im Fachhandel zu kaufen. Mollige Wärme ist gerade für ältere und kranke Tiere eine Wohltat.
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Bindung und Vertrauen
Katzen, die eine enge Bindung zu ihren Besitzern haben, suchen oft deren Nähe, um sich sicher und geliebt zu fühlen. Indem sie auf uns liegen, zeigen sie auch, dass sie sich wohl und geborgen fühlen und Vertrauen zu uns haben.
Da sie es auch lieben, Aufmerksamkeit zu bekommen und gestreichelt zu werden, können sie auf unserem Schoß die gewünschte Zuwendung leichter erhalten. Denn meist werden sie dort von ihrem Menschen gekrault, gestreichelt und massiert.
Katzen haben bekanntlich einen sehr ausgeprägten Geruchssinn und deshalb genießen sie es, während der Schmusestunde den individuellen Duft des Menschen wahrzunehmen. Denn sie assoziieren mit ihm sie Sicherheit und Geborgenheit.
Instinkte aus der Kindheit
Katzenkinder liegen oft eng an ihrer Mutter, um Wärme und Schutz zu suchen. Im Nest kuscheln sich alle Geschwister fest zusammen und hören den beruhigenden Herzschlag der anderen. Werden Katzen von ihrer Mutter und den Geschwistern zu früh getrennt, leiden sie oft unter einem Defizit, und sehnen sich nach der Geborgenheit, die ihnen die körperliche Nähe in ihrer Kindheit gegeben hat.
Dieser Instinkt kann auch im Erwachsenenalter bei Katzen ein Grund sein, warum sie auf Menschen liegen. Es gibt auch die Theorie, dass Katzen in uns eine Art große „Mama-Katze“ sehen, die sie vor anderen beschützt und sie zusätzlich mit Futter versorgt. Dies haben Forscher in den USA in einer Studie in gewisser Weise bestätigt: Katzen suchen die Nähe zu ihren Menschen, weil diese ihnen Sicherheit vermitteln. 1
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Warum man eine schlafende Katze auf dem Schoß nicht stören sollte
Liegen Katzen bei ihrem Menschen auf dem Schoß und dösen leise schnurrend vor sich hin, wagen die meisten Katzenfans es nicht, sich zu bewegen. Der eigene Hunger wird lieber unterdrückt und der Toilettengang verschoben. Katzenliebhaber wissen wohl instinktiv, dass es ihre Katze arg erschrecken würde, wenn man sie plötzlich aus dem kuschligen Beisammensein reißen würde. Dies wäre nicht förderlich für die Beziehung.
Im schlimmsten Fall sucht sie sich künftig ihre Ruheplätzchen woanders. Und das wäre schade, denn das Kuscheln mit der Katze ist erwiesenermaßen gesund, da es den Blutdruck senkt. Grund dafür ist sogenannte Kuschelhormon Oxytocin, das bei Körperkontakt ausgeschüttet wird.
Wer seinen Vierbeiner sanft vom Schoß bitten möchte, sollte die schlafende Katze zunächst „wachstreicheln“. Anschließend kann man dann beginnen, sich langsam zu strecken. Für die meisten Katzen ist dann klar: Der Mensch möchte jetzt aufstehen – was nicht immer bedeutet, dass die Katze dann auch den Schoß verlässt. Dann hilft nur noch das liebevolle aber konsequente Hochnehmen vom Schoß. Man kann versuchen, das Tier dann genau da zu platzieren, wo man gerade saß. Denn hier halten sich noch Geruch und Wärme.
Fazit: Es ist also ein gutes Zeichen, wenn Katzen auf Menschen liegen. Es stärkt die Bindung zum Tier und kann auch für die menschliche Gesundheit durch Glückshormone und Wärme förderlich sein. Sollten Sie jedoch keine Katze zu Hause haben, die sich gern auf ihren Schoß legt, seien Sie nicht enttäuscht. Jedes Tier hat andere Vorlieben und mag es vielleicht nicht, so viel Körperkontakt zu haben. Es gibt noch viele Möglichkeiten, wie Katzen uns ihre Liebe zeigen.