4. Oktober 2024, 15:35 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Katzen lieben Streicheleinheiten. Leider kann man dabei einiges falsch machen und nicht selten entstehen daraus Missverständnisse. Welche Fehler man beim Streicheln von Katzen vermeiden sollte, erklärt PETBOOK-Redakteurin und Katzenverhaltensexpertin Saskia Schneider.
Ob im Urlaub, bei Freunden oder bei der eigenen Katze – jeder kennt die Situation: Gerade ließ sich das Tier noch schnurrend streicheln und plötzlich hat man die Krallen in der Hand. Das liegt nicht daran, dass Katzen hinterhältig oder launisch sind. Meist haben wir Menschen Fehler gemacht. Welche das sind und worauf man achten sollte, damit Vier- und Zweibeiner die Streicheleinheiten genießen können, erfahren Sie im Folgenden.
Erst schnuppern lassen, dann streicheln
Stellen Sie sich vor, ein Wildfremder läuft auf Sie zu, schüttelt Ihnen die Hand und klopft Ihnen auf die Schulter, ohne sich vorzustellen. Die meisten von uns würden wahrscheinlich völlig verdutzt stehen bleiben und es über sich ergehen lassen. Aber manche würden vielleicht auch handgreiflich werden – so geht es auch Katzen.
Möchten Sie eine fremde Katze streicheln, sollten Sie sich also erst einmal vorstellen, indem Sie der Katze etwa ihre Hand zum Schnuppern anbieten. Geht das Tier danach auf Abstand oder starrt sie angespannt an, sollten Sie lieber nicht mit dem Streicheln loslegen. Schmiegt sich die Katze hingegen an, sollten Sie zunächst langsam über den Rücken oder die Wangen der Katze streicheln.
Übrigens gilt das Vorstellungs-Ritual nicht nur für fremde Katzen. Auch die eigenen Haustiere wissen es zu schätzen, wenn man zunächst Gerüche austauscht, bevor man mit dem Schmusen loslegt. Das gilt vor allem für vorsichtige oder ängstliche Katzen.
Auf Signale achten
Katzen kommunizieren mitunter sehr subtil. Ein leichtes Zucken mit der Schwanzspitze oder den Ohren reicht aus, um zu signalisieren: Ich möchte nun nicht mehr gestreichelt werden. Leider übersehen wir Menschen solche Signale leicht oder müssen erst lernen, die Körpersprache unserer Tiere richtig zu lesen.
Vor allem bei fremden Katzen sollten Sie die Körpersprache stets im Blick behalten. Manche Katzen reagieren sehr ungehalten, wenn man deren Signale ignoriert.
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Den richtigen Zeitpunkt wählen
Katzen sehen besonders niedlich aus, wenn sie irgendwo zusammengekuschelt auf einer Decke liegen. Da ist die Versuchung groß, in das weiche Fell zu fassen. Zum Glück haben die eigenen Katzen damit meist selten ein Problem und freuen sich über die Aufmerksamkeit.
Vorsicht jedoch bei fremden Katzen. Diese sollte man ohnehin nie einfach anfassen, ohne die Lage zu prüfen. Schließlich möchten nicht alle Tiere von Menschen gestreichelt werden oder in dem Moment lieber ihre Ruhe haben.
Es gibt aber auch Zeitpunkte, an denen selbst die geduldigsten Katzen streicheln doof finden – etwa beim Fressen oder beim Putzen. Hier gilt: nicht anfassen!
Katzen an den richtigen Stellen streicheln
Es gibt Stellen, an denen werden Katzen gerne gestreichelt und Körperteile, denen man sich besser nicht mit den Händen nähern sollte. Dazu gehören etwa Pfoten und der Schwanz. Auch der Bauch ist eine gefährliche Zone – Katzen sind hier am verletzlichsten und nicht alle lassen es zu, dass Menschen sie dort berühren. Stellen, an denen fast alle Katzen gerne Streicheleinheiten genießen, sind der obere Rücken und die Wangenpartie oder der Kopf.
Nicht zu lange streicheln
Streicheln ist für Katzen Entspannung – es erinnert Sie vermutlich an die Massage mit der Katzenzunge ihrer Mama, als sie kleine Kitten waren. Es kann aber auch anregend auf die Tiere wirken. Daher sollte man darauf achten, dass man nicht zu kräftig und vor allem nicht zu lange streichelt. Sonst kann es passieren, dass die Katze überreizt und sich ihre „Energie“ wie beim Platzen eines Ballons entlädt – meist mit Kralleneinsatz gegen den Streichler.
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Nicht zu grob streicheln
Während Hunde es lieben, wenn man ihnen durchs Fell wuschelt oder ihnen leicht auf die Seite klopft, ist das für viele Katzen schon zu grob. Auch mögen es viele Tiere nicht, gegen den Strich gestreichelt zu werden – schon gar nicht am Rücken.
Katzen bevorzugen gleichmäßige, ruhige Bewegungen. Dabei genießen es viele auch, wenn man sie so richtig durchknetet. Hier sollte man sich langsam herantasten und die Katze dabei gut im Auge behalten, damit man nicht über das Ziel hinausschießt.