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Gurke, Kürbis, Zucchini ...

Dürfen Katzen Gemüse fressen?

11. April 2024, 15:54 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Katzen sind reine Fleischfresser. Trotzdem interessieren sich viele Tiere für das, was ihre Menschen auf dem Teller haben und probieren gerne mal von Gurke, Kürbis oder Karotte. Aber ist Gemüse für Katzen genauso gesund wie für uns Menschen? Philline Ebert, Expertin für Katzenernährung weiß die Antwort.

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Viele Katzenbesitzer sind bei der Auswahl des Futters für ihr Tier überfordert. Gibt es doch ein immens großes Angebot. Dazu kommt, dass wir täglich von neuen Trends und vermeintlich gesunden Innovationen für Mensch und Tier überschüttet werden: vegetarisch, vegan, Insekten oder Superfoods. Aber auch unter den „normalen“ Futtersorten finden sich viele, in denen auch Süßkartoffeln, Kürbis oder Tomaten enthalten sind. Doch ist Gemüse für eine Katze eigentlich genauso gesund und wichtig wie für uns Menschen?

Fressen Katzen von Natur aus Gemüse?

Die Katze ist ein Raubtier und, anders als der Hund, ein sogenannter Karnivore – also ein hoch spezialisierter Fleischfresser. Sie ist eine Einzeljägerin und fängt ihre Beute in Freiheit selbst, sodass sie viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nimmt. Mit einem kurzen Darm von einer Länge von 1,2 bis 2 Metern muss eine Katze leicht verdauliche Nahrung aufnehmen, also bestenfalls protein- und fettreich, dafür mit sehr wenig Ballaststoffen.

Darum besteht die natürliche Nahrung der Katze aus 95 Prozent tierischem Anteil, d. h. Muskelfleisch, Innereien, Knochen und Blut. Lediglich fünf Prozent der Nahrung basiert auf einem pflanzlichen Anteil, etwa der Mageninhalt des Beutetiers, Gräser, Kräuter, Obst oder Beeren.

Pflanzliche Anteile können die Verdauung unterstützen

Trotz des geringen Anteils an Gemüse im Futterbedarf einer Katze können die in den pflanzlichen Nährstoffen enthaltenen Ballaststoffe eine gesunde Verdauung unterstützen und lebensnotwendige Vitamine liefern. Dies ist wichtig für die Gesunderhaltung des Körpers und ein gesundes Katzenleben. Für diejenigen, die Wert auf hohe Qualität und eine individuelle Zusammensetzung des Futters für ihre Katze legen, empfiehlt es sich, das Futter selbst herzustellen oder zu Barfen. Hier besteht die Möglichkeit, Gemüse roh oder gekocht zu verfüttern und spezifische Rationen aus Fleisch, Fisch, Gemüse, Kräutern, Milchprodukten, Obst und Ölen zu kreieren.

Falls Sie fertiges Alleinfutter für Katzen füttern (Nass- oder Trockenfutter), kann nach Belieben Gemüse hinzugefügt oder gesondert als Snack gefüttert werden. Oder probieren Sie es mal mit einem grünen Smoothie. Viele Katzen lieben Smoothies!

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Welches Gemüse darf ich meiner Katze füttern?

Ideales Gemüse für die Katze ist:

  • Karotten
  • Brokkoli (gedämpft und püriert) -Süßkartoffeln
  • Pastinake
  • Wurzelpetersilie
  • Rote Beete
  • Topinambur
  • Zucchini (selbst probieren, darf nicht bitter sein)
  • Sellerie
  • Schwarzwurzeln
  • Gurke
  • Kürbis
  • Tomaten (nur reif, in geringen Mengen und nicht regelmäßig)
  • Salat: Feldsalat, Eichblattsalat und Lollo Rosso

Da Katzen große Stücke nicht gerne fressen und schlecht verdauen können, sollte das Gemüse püriert oder leicht gedünstet werden. So lässt es sich auch leichter unter das Futter mischen. Gemüse mit viel Stärkeanteil, wie z. B. Süßkartoffeln, sollte gekocht sein, damit es gut von der Katze verwertet werden kann. Der tägliche Stärkeanteil sollte insgesamt nicht mehr als 5 g pro Kilogramm Körpergewicht betragen. Aber Achtung – der pflanzliche Anteil von Gemüse oder Obst sollte nicht mehr als fünf Prozent der Gesamtration an Futter ausmachen.

Dieses Gemüse sollten Sie Ihrer Katze nicht füttern

Gemüse wie Kohl, rohe Kartoffeln und Hülsenfrüchte sollten nicht selbst zugefüttert werden. Hier kommt es auf die Art der Verarbeitung an, da die Bekömmlichkeit nur in verarbeiteter Form, beispielsweise in Fertigfutter gewährleistet ist. Nicht gefüttert werden sollten außerdem:

  • Lauchgewächse wie Knoblauch, Zwiebeln oder Schnittlauch (Vorsicht: optische Verwechslungsgefahr mit Katzengras)
  • Nachtschattengewächse wie Zucchini, Auberginen oder Paprika
  • rohe Bohnen oder Kartoffeln
  • Erbsen
  • Avocado
  • Rettich

Was passiert, wenn die Katze zu viel Gemüse frisst?

Selbst wenn die Katze nur Gemüse frisst, was eigentlich gesund ist, kann auch hier ein Zu viel schaden. Denn der Darm der Tiere ist nicht dafür gemacht, größere Mengen Kohlenhydrate aufzuschließen. Hier kann es zu Blähungen oder Durchfall kommen.

Ein weiterer Effekt kann Übergewicht sein. Vor allem Gemüsesorten wie Karotten enthalten recht viel Zucker. Im Übermaß führt dies nicht nur zu Fettleibigkeit, sondern Diabetes bei Katzen. Daher sollte man Gemüse, dass man zufüttert, genau dosieren und nicht inflationär als Leckerli benutzen – selbst, wenn die Katze es sehr gerne mag.

Zählt Katzengras als Gemüse?

Jede Katze, vor allem Wohnungskatzen, fressen mit Vorliebe Katzengras. Aber ist das auch ein Gemüse und gesund für meine Katze? Nein, Katzengras ist kein Gemüse und zählt zu den Nahrungsergänzungsmitteln. Es dient zur Magenreinigung und unterstützt hauptsächlich beim Binden und Auswürgen der katzentypischen Haarballen. Allerdings liefert Katzengras Folsäure, für die Blutbildung, das Kauen stellt, für viele Katzen einen großen Genuss dar und sollte in keinem Katzenhaushalt fehlen.

Ist Gemüse für meine Katze gesund?

Gemüse kann mit seinem vielfältigen Nährstoffangebot einen positiven Einfluss auf gesunde Haut und schönes, glänzendes Fell. Vitamin A, Vitamin B2, Riboflavin und Folsäure sind natürliche Nährstoffe, die in allen genannten Gemüsesorten vorhanden sind und Ihre Katze optimal versorgen. Da die Katze im Allgemeinen auch großen Wert auf ihre Pflege legt, kann das Gemüse also durchaus einen positiven Effekt auf das Tier haben.

Für den Fall, dass Ihre Katze etwas nicht vertragen hat und unter akutem Durchfall und Blähungen leidet, haben wir noch einen Tipp für ein altes Hausrezept. 1908 erfand Professor Dr. Ernst Moro die „Morosche Karottensuppe“ für Kinder und Erwachsene. Die Verträglichkeit war so gut, dass sie auch bei Hunden und Katzen eingesetzt werden kann. Die Suppe basiert allein auf einer der beliebtesten und wertvollsten Gemüsesorten, und zwar der guten alten Karotte.

Rezept Morosche Karottensuppe:

  • 500 g Karotten schälen und in mittelgroße Stücke schneiden
  • 1 Liter Wasser in einen Topf geben und aufkochen lassen
  • Karotten hinzugeben und die Suppe mind. 1–1,5 Std. bei niedriger Temperatur köcheln lassen

Zubereitung: Suppe pürieren, eine kleine Prise Salz zugeben und wieder auf 1 Liter mit Wasser auffüllen

Die fertige Suppe mehrmals täglich in kleinen Portionen füttern. In kleinen, dafür häufigeren Gaben kann eine rasche Besserung von akutem Durchfall erzielt werden. Für den Fall der Fälle kann die Suppe auch portioniert (für eine Katze z. B. in Eiswürfelform) eingefroren werden, im Akutfall sofort eingesetzt werden und man spart sich den Gang zum Tierarzt.

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Fazit

Bieten Sie Ihrer Katze ruhig mal ein Stück Gemüse oder einen Smoothie an. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung für Katzen ist ganz einfach. Superfoods wurden nicht neu erfunden, sondern lassen sich ganz einfach und bequem in unserem Garten oder Gemüsefach finden!

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