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Fütterungstrend

Sollte man Katzen vegetarisch ernähren? Experte schlägt Alarm! 

Beim Essen gibt es unter Menschen verschiedene Vorlieben, kann aber auch eine Katze vegetarisch ernährt werden?
Beim Essen gibt es unter Menschen verschiedene Vorlieben, kann aber auch eine Katze vegetarisch ernährt werden? Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

28. August 2023, 14:29 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Zahl der Vegetarier und Veganer in Deutschland steigt. Im vergangenen Jahr bezeichneten sich laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse 7,9 Millionen Deutsche als Vegetarier, 1,58 Millionen als Veganer. Die Gründe dafür, auf Fleisch oder sogar auf alle tierischen Produkte verzichten zu wollen, lauten meist: Tierleid vermeiden, Umwelt entlasten, Gesundheit fördern. Doch gilt das auch für unsere schnurrenden Mitbewohner? Kann man Katzen vegetarisch ernähren?  

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Das Thema Ernährung polarisiert. Während die einen partout nicht auf ihre geliebte Bratwurst oder Hähnchenkeule verzichten wollen, verziehen die anderen schon beim Anblick von Fleisch angeekelt das Gesicht. Ob omnivor, vegetarisch oder vegan: Wir Menschen können selbst entscheiden, was wir essen möchten. Katzen, die in unserer Obhut leben, können das nicht. Sie sind auf das angewiesen, was wir in ihren Napf füllen. Dabei stellt sich die Frage: Kann man Katzen vegetarisch ernähren? PETBOOK fasst zusammen, was Tiermediziner und Tierschützer zu dieser heiß diskutierten Frage sagen. 

Katze vegetarisch ernähren: Das sagt der Tierarzt

Dr. Karim Montasser gibt als „Der Tierarzt“ auf YouTube Tipps für Katzenhalter. Er sagt: „Wenn ich meine Katze rein vegetarisch ernähre, wird sie einen Mangel an verschiedenen Stoffen haben, die für sie lebenswichtig sind. Darunter sind Taurin, Kobalamin und die Arachidonsäure.“ Dieser Nährstoffmangel könne zu schwerwiegenden Krankheiten bis hin zum Tod führen, so der Experte.  

Trotzdem sind auf dem Markt vegetarische und sogar vegane Futtermittel für Katzen erhältlich. Die lebenswichtigen Nährstoffe, die bei einer rein pflanzlichen Ernährung fehlen würden, werden dabei meist künstlich zugesetzt. Kann ein derartiges Futtermittel Fleisch in der Katzenernährung wirklich adäquat ersetzen?  

„Das Problem ist, dass die Qualität veganer und vegetarischer Futtermittel so stark schwankt, dass ich nicht sicherstellen kann, dass meine Katze ausreichend versorgt ist“, sagt Dr. Karim Montasser. Dasselbe pflanzenbasierte Futter könne für Katze A genügend Zusätze wie Taurin und Vitamin B12 enthalten, für Katze B aber nicht. Aufgrund der derzeitigen Studienlage rät der Tiermediziner von einer rein vegetarischen Ernährung für Katzen ab. 

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Kann eine Katze vegan leben?

Eine strikt vegane Ernährung lehnen die Experten des Deutschen Tierschutzbunds für Katzen komplett ab: „Sie entspricht nicht den ernährungsphysiologischen Grundbedürfnissen einer Katze. In den wenigen klinischen Studien zum Thema wurden erhebliche Mangelerscheinungen bei Katzen festgestellt, die vegan ernährt wurden.“ 

Eine fleischlose, d. h. lakto-ovo-vegetarische Ernährung von Katzen sei dagegen theoretisch machbar, stelle jedoch hohe Anforderungen an den Halter. Sie dürfe nur in enger Abstimmung mit dem Tierarzt erfolgen: „Wichtig bei der vegetarischen Ernährung der Katze ist, dass ihr alle essenziellen Nahrungsbestandteile, die sie sonst bedarfsdeckend über tierisches Eiweiß zu sich nimmt, in ausreichender Menge und gegebenenfalls zusätzlich zugeführt werden – zum Beispiel synthetisch hergestelltes Taurin. Die Futterration der Katze und der Gesundheitszustand des Tieres sind regelmäßig beim Tierarzt zu überprüfen.“ 

Wie füttern Veganer ihre Katzen?

Viele Veganer sind sich durchaus darüber bewusst, dass Katzen streng carnivor leben, d. h. Fleischfresser sind. Obwohl ihnen selbst wohl niemals Steaks, Schnitzel oder Wurst auf den Teller kämen, füttern sie ihre Miezen artgerecht mit Fleisch – ob nun mit Nass- oder Trockenfutter oder in Form von BARF. Damit handeln sie im Sinne des Tierschutzgesetzes (TierSchG). Dort heißt es nämlich in § 2 Abs. 1: „Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen.“ 

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Quellen

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