21. Juni 2024, 6:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eigelb bringt das Fell zum Glänzen – heißt es nicht so? Immerhin geben einige Hundebesitzer ihren Tieren deswegen ab und an ein Ei ins Futter. Doch wie sieht es mit Katzen aus? Sind Eier für sie tatsächlich gesund? Eine Tierärztin erklärt für PETBOOK, worauf es ankommt.
Ob eine Katze tatsächlich Eier essen darf, ist schnell beantwortet: Ja. Tatsächlich ist Ei sogar ein sehr spannendes Lebensmittel, das man sich einmal genauer anschauen sollte, findet Julia Fritz, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik und Inhaberin der fachtierärztlichen Ernährungsberatung Napfcheck. Sie ist Expertin für Ernährungsberatung bei Kleintieren und hat einen guten Überblick, was genau in den Futternapf darf und was nicht.
Sind Eier gesund für Katzen?
„Das Ei ist ein ganz interessantes Lebensmittel, weil es eine sehr gute Nährstoff- und Eiweiß-Qualität hat“, erklärt Julia Fritz gegenüber PETBOOK. Tatsächlich hat jedes dieser Bestandteile besondere Vorteile für die Tiere und beinhaltet andere Nährstoffe. Um das zu verdeutlichen, unterscheidet man zwischen Schale, Eiklar und Eigelb.
Dürfen Katzen Eigelb ins Futter bekommen?
Mit Sicherheit hat man schon mal vom Wundermittel Eigelb gehört: Nicht nur bei Menschen, auch bei Tieren ist es dafür bekannt, die Haare gesund und glänzend zu machen. Doch gilt das auch für Katzen? „Ja“, verrät Julia Fritz im Interview. „Schließlich kommt das nicht von ungefähr.“ Das liege in erster Linie an der Fett-Komponente. Im Eigelb sei vor allem auch Linolsäure enthalten, eine essenzielle Fettsäure, die auch für den Zellglanz sorge.
Doch nicht nur das: Im Eigelb enthalten sind außerdem auch Vitamin A und Vitamin D sowie fettlösliche Vitamine wie Vitamin E und K. Biotin ist grundsätzlich auch im Ei enthalten, genauso B-Vitamine, Folsäure und Lezithin. Zusammengefasst kann man also sagen, dass das Eigelb vorrangig ein Fettsäuren- und Vitamin-Lieferant ist. „Man könnte der Katze also ohne Probleme gelegentlich ein Eigelb ins Futter geben“, fasst die Expertin zusammen.
Dürfen Katzen Eiweiß essen?
Nicht ganz so einfach ist es hingegen mit dem Eiweiß. Während das Eigelb nämlich auch im rohen Zustand gegessen werden könnte, sieht das beim Eiweiß anders aus. Das liegt vor allem daran, dass es, unzubereitet, als sogenannte Anti-Nutritive-Substanz gilt. Wer davon noch nicht gehört hat: „Manche Futtermittel haben Substanzen, die sozusagen eine gewisse Gegenwirkung haben, wenn man sie aufnimmt. Beim Eiklar ist es das Avidin. Das bindet Biotin“, erklärt es Julia Fritz.
„Wenn man jetzt also langfristig einer Katze rohes Eiweiß geben würde, dann könnte das zu einem Biotin-Mangel führen.“ Außerdem sind Trypsin-Inhibitoren enthalten, das sind Enzyme für die Eiweiß-Verdauung. Auf lange Sicht könnte die Katze beim Verzehr von rohem Eiweiß Verdauungsprobleme bekommen.
Doch für die beiden Stoffe gibt es von der Expertin Entwarnung. Denn egal ob als Rührei, Spiegelei, pochiert oder hartgekocht: Die Substanzen werden inaktiviert und sind damit unschädlich für die Katze, sobald man sie kocht. Ist das Eiklar erstmal zubereitet, hat es eine „hohe biologische Wertigkeit“, so die Expertin. Das liegt an dem Eiweiß-Gehalt und den Aminosäuren.
Darf meine Katze Eierschalen essen?
Der letzte Bestandteil des Eis ist die Schale. Und auch wenn man diese auf den ersten Blick nicht als idealen Nährstoff-Lieferanten ansehen würde, ist auch sie laut der Expertin sehr spannend. „Die Schale als Gerüstsubstanz des Eis hat vor allem Calcium in Form von Calciumcarbonat“, erklärt Julia Fritz. „Sie ist also ein hervorragender Calcium-Lieferant.“
Deswegen kann sie unter anderem in gemahlener Form als Calcium-Quelle verwendet werden. Bereitet man seiner Katze also selbst das Futter zu, kann man die Schale der Eier malen und in die tägliche Ration geben, sodass die Katze sie so aufnehmen kann. Mitunter werde das auch in industriellen Futtermitteln eingesetzt, so die Expertin.
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Kann meine Katze durch Eier Salmonellen bekommen?
Wir alle wissen, dass rohe Eier durchaus auch gefährlich sein können. Nicht umsonst hieß es früher schon: Finger weg vom rohen Teig! Das liegt an den sogenannten Salmonellen. Das sind Bakterien, die Krankheiten verursachen können – bei Mensch und Tier.
Tatsächlich können also auch Katzen Salmonellen bekommen und darunter leiden. Für Julia Fritz gilt deswegen: „Generell ist es wichtig, auf die Qualität der Eier zu achten. Wenn ich aber ein rohes Ei in mein Tiramisu gebe und esse, kann ich es im Umkehrschluss auch meiner Katze geben.“
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Wie viele Eier darf meine Katzen essen?
Generell gibt es keine Grenze, die man da überschreiten kann, heißt es seitens der Expertin. „Ein ganzes Eigelb hat aber auch 20 Gramm, das ist für eine Katze nicht gerade wenig. Und da Katzen allgemein oft ein Problem mit Übergewicht haben, sollte man darauf ein Auge haben“, rät Julia Fritz.
Leidet die Katze aber zum Beispiel durch Krankheit an Appetitlosigkeit ist Ei durch seine Schmackhaftigkeit und die vielen Vitamine und Nährstoffe ein guter Zusatz fürs Futter.