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Gesundheitsberaterin erklärt

Katzenfutter leer? Das können Sie alternativ füttern 

Wenn das Katzenfutter überraschend leer ist, lässt sich eine gesunde Mahlzeit unkompliziert zubereiten
Wenn das Katzenfutter überraschend leer ist, lässt sich eine gesunde Mahlzeit unkompliziert zubereiten Foto: Getty Images

12. Juni 2024, 16:54 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Der Schrank ist leer? Da waren doch gestern noch genug Vorräte an Katzenfutter, oder etwa nicht? Wenn das Katzenfutter leer ist, können Halter mit etwas Verständnis der Ernährung von Katzen unkompliziert eine Ersatzmahlzeit zubereiten. PETBOOK-Autorin und Gesundheitsberaterin für Katzen (und Hunde), Philine Ebert, erklärt die Grundlagen.

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Es ist Sonntag oder Feiertag, das Futter aus, aber die Katze hat doch so großen Hunger! Das ist wohl jedem Katzenhalter schon mal passiert. Doch was kann man dem Tier in diesem Fall alternativ zu seinem gewohntem Futter anbieten? PETBOOK gibt Tipps, was man mit dem, was die Küche hergibt, tun kann, wenn das Katzenfutter leer ist.

Wie sieht die Grundversorgung der Katze überhaupt aus?

Die Katze ist ein Raubtier und Carnivor, d. h. ein spezialisierter Fleischfresser mit sehr spitzen Fang- sowie scharfen Reiß- und Backenzähnen. Katzen haben zudem einen kurzen Darm, was bedeutet, dass sie leicht verdauliche Nahrung aufnehmen müssen. Diese sollte protein- und fettreich sein und sehr wenig Ballaststoffe enthalten. 

In der freien Natur ernähren sich Katzen von einzelnen Beutetieren, wie Mäusen oder Vögeln, die sie im Ganzen verspeisen. Die ideale Tagesration besteht in etwa aus einem Futtervolumen von 3 bis 4 Prozent des eigenen Körpergewichts. Auf diese Menge kommt eine Katze nur über mehrere kleine Portionen. Sie nimmt dabei jedoch alle für sie essenziellen Nährstoffe und vor allem Wasser auf, was besonders wichtig ist.

Durch ihre Entwicklungsgeschichte stecken in unseren Hauskatzen heute noch die Gene eines Wüstentieres. Deshalb sind sie darauf ausgerichtet, ihren grundsätzlichen Wasserbedarf mit dem Futter aufzunehmen. Ein Beutetier besteht aus ca. 70–80 Prozent Wasser, womit der Grundbedarf nahezu abgedeckt werden kann und nur eine geringe Menge zusätzlich getrunken werden muss.

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Was sollte man beachten, wenn man leeres Katzenfutter ersetzen muss?

Die Grundlage der Ernährung der Katze ist also Fleisch. Im Gegensatz zum Futter eines Hundes besteht eine optimale Katzenmahlzeit daher aus 95 Prozent tierischem Anteil (Muskelfleisch, Innereien, Knorpel und Blut) und 5 Prozent pflanzlichem Anteil (Gemüse, Obst, Beeren, Kräuter, Inhalte aus Blättermagen oder grünem Pansen). Mit diesem Grundwissen lässt sich eine ausgewogene Mahlzeit auch selbst zubereiten. 

Ist das Katzenfutter leer, lässt sich eine Tagesration aus vorhandenem Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst und Milchprodukten leicht selbst kreieren. Die Mahlzeit darf weder gewürzt oder gesüßt, noch zu fett sein. Auf künstliche Zusätze sollte generell verzichtet werden. 

Ist die Katze keine Rohfütterung (Barf) gewohnt, sollten die Zutaten immer gekocht oder gedünstet werden, da sie so leichter verdaulich sind. Auf rohe Zutaten kann die Verdauung empfindlich reagieren und es in der Folge zu Magen-Darm-Problemen kommen. Daher sollte dann auf eine Mischfütterung verzichtet werden. Auch die Vorteile der eigenen Futterherstellung liegen auf der Hand:

  • naturnahe Ernährung 
  • kontrollierter Einsatz von guten, hochwertigen Qualitätsprodukten 
  • individuelles Zusammenstellen nach Geschmack des Tieres 

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Diese Fleisch- und Fischsorten eignen sich als Hauptzutat der Mahlzeit

Wenn das Katzenfutter leer ist, eignen sich verschiedene Fleisch- und Fischsorten. Darunter sind zum Beispiel Rind, Pferd, Kaninchen oder Lamm. Auch Schaf oder Ziege, sowie verschiedene Geflügelsorten, wie Ente, Huhn, Gans, Pute oder Truthahn werden von Katzen gern gefressen. Aber auch Wild, Fasan oder Hase sind geeignete Fleischalternativen.

Jedes Fleisch sollte mindestens 10 Minuten bei 80 Grad Celsius gekocht und erst nach dem Abkühlen serviert werden. Der Sud des gekochten Fleisches kann als Trinkwasser angeboten oder unter die Ration gemischt werden. Vorsicht jedoch bei Schweinefleisch! Dies ist für Katzen (und Hunde) nicht geeignet, da es den lebensbedrohlichen Aujeszky-Virus in sich tragen kann. 

Die meisten Katzen lieben zudem Fisch, vor allem Thunfisch und Lachs. Aber auch Meeresfrüchte, sowie Forelle, Hecht, Barsch, Makrele, Hering oder Kabeljau werden gern angenommen. Fische sollten grätenfrei angeboten werden. Gegart oder gekocht sind Fisch und Meeresfrüchte für Katzen eine Delikatesse. Der klassische Thunfisch aus der Dose kann gegebenenfalls auch verfüttert werden, allerdings empfiehlt sich hier die Variante „im eigenen Saft“. Thunfisch in Öl sollte nur verfüttert werden, wenn das Öl gut abgetropft ist.

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Wie man die improvisierte Mahlzeit mit Gemüse, Obst, Milchprodukten und Reis anreichert

Ist das Katzenfutter leer und für Fleisch oder Fisch ist gesorgt, kann man zudem gedämpftes Gemüse anbieten, bestenfalls püriert. Entsprechend der Faustregel sollte dieser Anteil 5 Prozent der gesamten Ration nicht übersteigen. Geeignetes Gemüse können Wurzelgemüse wie Karotte, Pastinake, Wurzelpetersilie, sowie Rote Beete, Schwarzwurzel oder Topinambur sein. Auch Brokkoli, Süßkartoffel, Mangold oder Zucchini kann man anbieten. Zucchini allerdings nur, wenn sie nicht bitter ist. Manche Katzen schätzen auch Kürbis, Sellerie oder Gurke. Auch Tomaten kann man den Tieren anbieten, solange sie rot und reif sind – grüne Tomaten sind für Katzen giftig! Aber auch manche Blattsalate wie Feldsalat, Lollo Rosso oder Eichblattsalat sind für Katzen bekömmlich. Zwiebel-, Blattkohl oder Lauchgemüse sind für die Tiere jedoch unbekömmlich und sogar giftig.

Will man die Mahlzeit der Katze mit etwas Obst verfeinern, kann es gerieben oder püriert als Topping die Neugierde wecken. Zudem sind kleine Mengen an Obst gesund. Dazu zählen: Apfel, Birne, Wassermelone und Beerenfürchten, wie Heidelbeeren, Himbeeren oder Erdbeeren. Manche Katzen finden auch Bananenmus sehr spannend und schmackhaft. 

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Herkömmliche Milch ist wegen der Lactose eher nicht für Katzen geeignet, aber ein Löffel Joghurt, Hüttenkäse oder Magerquark ist gut verträglich und erfrischt. Auch kann eine kleine Menge Kartoffel, Reis oder Haferflocken dem Futter als Abwechslung zugemischt werden. Bedenken Sie aber immer, dass es sich bei einer Katze vorwiegend um einen Fleischfresser handelt. 

Öle und Kräuter als optimale Ergänzung, wenn das Katzenfutter leer ist

Öle und Kräuter sind wichtig für die Versorgung mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren und Mineralstoffen. Wenige Tropfen von einem guten, hochwertigen Öl reichen aus. Beispielsweise eignet sich Rapsöl, da es keinen Eigengeschmack hat. Aber auch Lachsöl, Leinöl, Hanföl oder Kokosöl sind bekömmlich. 

In geringen Mengen und klein gehackt können auch Küchen- oder Gartenkräuter wohlschmeckend und gesund sein, wenn sie dem Futter zugemischt werden. Hierbei kann man unter anderem auf Brennnessel, Dill, Löwenzahn, Majoran, sowie Basilikum, Kamille oder Rosmarin zurückgreifen. Kräuter sind jedoch sehr aromatisch. Achten Sie daher immer darauf, dass frisches Trinkwasser zur Verfügung steht.

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Rezept für Fisch mit Kartoffel und Gemüse

Wenn also das Katzenfutter einmal leer ist, können Sie mit folgendem Rezeptvorschlag ihr Tier einen Tag lang versorgen.

  • 150 Gramm Fischfilet ohne Gräten (sorgfältig untersuchen!) in einer festen Form im Ofen in etwas Wasser bei 180 Grad ca. 20 Min. garen.
  • 20 bis 40 Gramm Gemüse (Karotte, Brokkoli oder Zucchini) und eine halbe Kartoffel in ungesalzenem Wasser kochen, bis es weich ist 
  • Fisch und püriertes Gemüse miteinander mischen, einen Esslöffel Hüttenkäse und 4 Tropfen Öl unterrühren 
  • Abkühlen lassen und in zwei Portionen aufgeteilt über den Tag verfüttern
  • Nach Belieben des Tieres mit etwas gehacktem Dill garniert servieren 

Mein Fazit

Falls das gewohnte Fertigfutter für Ihre Katze einmal nicht verfügbar ist, können Sie sie auch gut selbst bekochen und somit ausgewogen ernähren. Es kann nicht nur eine gelungene Abwechslung sein, die anders schmeckt, sondern es kann auch viel Spaß machen, gemeinsam mit dem Tier in der Küche eine Mahlzeit zuzubereiten. Sie als Halter wissen dabei jedenfalls genau, was im Futter verarbeitet wurde und können die Ration aus den Lieblingszutaten Ihres Tieres selbst zusammenstellen. Das Resultat: eine satte und glückliche Katze!

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