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Nass spritzen, am Nacken packen, ...

Diese 7 Dinge sollten Sie Ihrer Katze niemals antun

Katze mit Tigerkostüm
Auf viele Menschen wirken Kostüme an Katzen niedlich, doch man sieht dem Tier bereits an, dass es sich unwohl fühlt. Daher gehört das Anziehen von Kostümen auch zu den Dingen, die Sie niemals mit Ihrer Katze tun sollten Foto: Getty Images / LewisTsePuiLung
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

3. Januar 2024, 16:53 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Wer seine Katze liebt, tut ihr wahrscheinlich nicht aus Absicht Dinge an, die das Tier gefährden oder sein Vertrauen zu Menschen zerstören würden. Oft wissen die Menschen einfach nicht, dass sie ihrer Katze mit bestimmtem Verhalten schaden. PETBOOK-Autorin und Expertin für Katzenverhalten Saskia Schneider stellt 7 Dinge vor, die Sie niemals mit Ihrer Katze tun sollten!

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Ob veraltete Erziehungsmethoden, Trends auf Social Media oder Unwissenheit. Manches, was wir als harmlos oder selbstverständlich im Umgang mit Katze erachten, kann für diese gefährlich oder verstörend sein. Wenn Sie Ihr Tier lieben, sollten Sie diese 7 Dinge daher niemals mit Ihrer Katze tun!

Katze mit Wasser besprühen

Noch immer ist die Sprühflasche ein beliebtes Werkzeug in der Erziehung von Katzen. Doch so effektiv die Methode scheint, kann sie das Vertrauen der Katze in ihren Menschen nachhaltig schädigen. Daher ist das Bespritzen mit Wasser ganz klar eins der Dinge, die Sie niemals mit Ihrer Katze tun sollten.

Oft kommt die Sprühflasche bei unerwünschtem Verhalten wie Kratzen an Möbeln oder Buddeln im Blumentopf zum Einsatz. Leider verknüpfen die Katze die „Strafe“ nur selten mit dem Verhalten, dass ihr Mensch als störend empfindet, was nicht zuletzt am schlechten Timing von uns Zweibeinern liegt.

Für die Tiere kommt dieser „Angriff“ oft aus heiterem Himmel und kann deren Vertrauen in Menschen und Umgebung schaden. Besser ist es daher, die Katze direkt aus der Situation zu entfernen und ihr eine Alternative anzubieten.

Vegetarisch ernähren

Im Gegensatz zu Hunden, die auch Kohlenhydrate aus Kartoffeln, Brot oder Nudeln aufschließen und verdauen können, sind Katzen reine Fleischfresser. Auch wenn es mittlerweile vegetarische und selbst vegane Futtermittel für Katzen gibt, ist die Gefahr groß, dass die Tiere bei längerer Fütterung einen Nährstoffmangel bekommen. Aufgrund der derzeitigen Studienlage raten viele Tiermediziner daher von einer rein vegetarischen Ernährung für Katzen ab. 

Auch interessant: Sollte man Katzen vegetarisch ernähren? Experte schlägt Alarm! 

Katzen anschreien

Während strenges oder auch lauteres Sprechen durchaus effektiv bei der Erziehung sein kann, ist das Anschreien eins der Dinge, die man mit seiner Katze niemals tun sollte. Selbst, wenn das Tier gerade die teure Vase zerdeppert oder den Goldfisch aus dem Aquarium geangelt hat. Das Schreien kann auf manche Katzen sehr aggressiv wirken und sie nachhaltig verstören. Vor allem, wenn sich unsere Körpersprache dabei direkt gegen das Tier richtet.

Zudem liegt das, was uns so wütend macht, oft länger zurück. Die Katze hat keine Chance, unsere Wut und Aggression mit einem „Fehlverhalten“ zu verknüpfen. Ähnlich wie beim Besprühen mit Wasser hat dies nur den Effekt, das Vertrauen der Katze und die Bindung zu ihrem Menschen zu schaden.

Vor allem, wenn Halterinnen oder Halter regelmäßig Wutausbrüche bekommen, weil sie sich über ihre Katze ärgern, kann dies das Verhalten der Tiere langfristig beeinflussen. Sie verstecken sich, werden ängstlich, bekommen Depressionen oder zeigen gar Aggression.

Mit Schnüren spielen lassen

Immer noch ist die Katze, die vergnügt mit dem Wollknäuel spielt, in zahlreichen Comics, Zeichentrickfilmen oder auf Postkarten zu sehen. Dabei können Schnüre für Katzen lebensgefährlich werden. Daher gehört das (unbeaufsichtigte) Spielen mit Schnüren zu den Dingen, die man niemals mit der Katze tun sollte.

Nehmen Katzen die Schnur in den Mund, bleibt diese oft an den kleinen Widerhaken der rauen Katzenzunge hängen. Da diese nach hinten zum Schlund gerichtet sind, machen sie es den Tieren unmöglich, eine Schnur, die sich einmal in Richtung Schlund bewegt, wieder auszuspucken.

So bleibt der Katze nur noch, die Schnur weiter zu schlucken. Je nachdem, wie lang diese ist, kann das gefährlich werden. So gab es schon Fälle, in denen Katzen nahezu ganze Wollknäuel verschluckt haben. Aber auch kurze Schnüre können bereits zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss führen.

Auch interessant: Warum das Spielen mit Schnüren für Katzen lebensgefährlich sein kann 

Kostüme anziehen

Wir Menschen finden es niedlich, doch die meisten Katzen hassen es, Kostüme zu tragen. Allerdings ist auch dies eins der Dinge, die man niemals mit seiner Katze tun sollte. Vor allem, wenn die Tiere nicht daran gewöhnt sind, denn genau wie bei Halsband und Geschirr, muss man Katzen langsam an das Tragen heranführen. Oft läuft es aber so ab, dass die Katze gegriffen und ihr das Kostüm einfach angezogen wird.

Nicht nur, dass Kleidung oder Halloween-Kostüme die Tiere in ihrer Körpersprache einschränken. Das Tragen kann unangenehm sein, wenn der Stoff gegen das Fell reibt. Manche Katzen können sogar regelrecht in Panik verfallen, wenn sie plötzlich etwas auf ihrem Körper spüren. Vor allem bei Kostümen mit wackelnden Anhängen, kann bei der Katze der Eindruck entstehen, etwas verfolgt sie – egal, wie schnell sie auch davor wegrennt.

Man sollte sich also gut überlegen, ob es einem der kurze Spaß wert ist, zu riskieren, seine Katze nachhaltig zu verängstigen.

Aus Spaß erschrecken

Jeder Katzenbesitzer hat schon einmal beobachtet, wie Katzen plötzlich aus dem Stand in die Luft hüpfen, wenn sie sich erschrecken. Das sieht ziemlich komisch aus und es ist auch völlig okay, darüber zu lachen. Was allerdings nicht in Ordnung ist, ist, die Katze für Lacher mit Absicht zu erschrecken.

Dass Menschen dies durchaus für das eigene Amüsement oder das ihrer Zuschauer tun, beweisen zahlreiche Videos im Internet, bei denen die Tiere im Schlaf oder durch fremde Gegenstände wie Salatgurken erschreckt werden. Dieser kurze Spaß für Menschen kann die Tiere jedoch nachhaltig verschrecken und ihr Vertrauen in die Umgebung schädigen.

Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Aggressionen kommen. So gab es Katzen, die sich so sehr erschrocken haben, dass sie auf Menschen oder Mitkatzen losgingen und diese bissen.

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Am Nacken tragen

Früher war es für viele Menschen ganz normal, Katzen am Nacken hochzuheben. Auch heute sieht man den Nackengriff noch bei Tierärzten und sogar Tierschützern. Oft dient er dazu, die Tiere zu fixieren. Vorbild ist hier die Mutterkatze, die ihre Kätzchen am Nacken – oder genauer gesagt: an der losen Haut im Nackenbereich – trägt. Die Kitten verfallen so in eine Art Starre, was Mama den Transport der Kleinen erleichtert.

Mittlerweile ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen, dass die sogenannte „pinch-induced behavioral inhibition“ (zu Deutsch: Griff-induzierte-Verhaltensunterdückung), also das Zusammendrücken der losen Haut am Nacken, Katzen beruhigen kann. Doch führt man diesen Griff falsch aus, kann dies zu großem Stress und Angst führen. Vor allem, wenn man versucht, die Katze am Nacken hochzuheben, denn im ausgewachsenen Zustand sind die Körperverhältnisse der Tiere völlig andere.

Zudem zeigen Studien, dass die Effektivität der „pinch-induced behavioral inhibition“ mit dem Alter der Katze nachlässt. Wer seine Katze zum Krallenschneiden oder Medikamentengabe fixieren möchte bzw. muss, sollte sich lieber auf den Boden setzen und das Tier zwischen die Beine nehmen oder sich von seinem Tierarzt Unterstützung holen.

Niemals sollte man die Katze am Nacken packen und schütteln, um sie zu bestrafen oder seinen Unmut Kund zu tun. Auch hier gilt: Die Katze verbindet dies nicht mit dem unerwünschten Verhalten, sondern entwickelt nur Unsicherheit und Angst.

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