13. November 2022, 16:23 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Katzen haben ihren eigenen Kopf. Dennoch sollten auch sie sich für ein harmonisches Zusammenleben mit ihren Menschen und anderen Haustieren an gewisse Regeln halten. PETBOOK stellt die wichtigsten Grundregeln vor und erklärt, wie man diese in der Katzenerziehung trainieren kann.
Die Katze springt auf den Tisch oder die Küchenarbeitsplatte? Die Sporttasche wird regelmäßig mit dem Katzenklo verwechselt und das Sofa zeigt deutliche Kratzspuren? Spätestens jetzt sollten Katzenhalter eingreifen und Katze oder Kater die wichtigsten Grundregeln in Sachen Katzenerziehung beibringen. Mit dem richtigen Vorgehen gelingt das Erziehen von Katzen auch Anfängern.
Übersicht
Katzenerziehung: Voraussetzungen für die Grundregeln schaffen
Schon wenn ein Kätzchen einzieht, sollte es schnell die wichtigsten Grundregeln der Katzenerziehung lernen. Je jünger eine Katze ist, desto schneller und auch lernwilliger wird sie Regeln annehmen und auch umsetzen. Bei älteren Katzen setzt sich oft schon der Katzendickkopf durch. Im Gegensatz zu Hunden sind Katzen Einzel-Jäger und für ihren Jagderfolg nicht auf Kooperationen mit anderen Artgenossen angewiesen. Ihre Bereitschaft, Regeln anzunehmen ist daher geringer als bei Hunden. Am ehesten kann man erwachsene Tiere durch Leckerlis und Krauleinheiten als Belohnung für eingehaltene Regeln belohnen und damit das Verhalten verstärken. Wichtig ist darüber hinaus, alle Grundbedürfnisse der Katze zu erfüllen, damit sie sich rundum wohlfühlt und kompromissbereit eingestellt ist. Dazu gehören:
- Mindestens eine saubere Katzentoilette für jede Katze – besser noch ist eine Toilette mehr als Tiere im Haushalt
- Ausreichendes und artgerechtes Futter und frisches Wasser
- Eigene Schlaf- und Kuschelplätze sowie Versteckmöglichkeiten
- Im besten Fall Freigang im Garten oder auf dem abgesicherten Balkon
- Positive Aufmerksamkeit durch Streicheln und gemeinsames Spielen
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Die wichtigsten Grundregeln der Katzenerziehung
Sind diese Grundbedürfnisse der Katze erfüllt, geht es nun daran, die wichtigsten Regeln zu lernen.
Einstieg in die Transportbox
Für Tierarztbesuche oder auch den temporären Umzug in eine Katzenpflegestelle während des Urlaubs ist es unabdingbar, dass Katzen möglichst freiwillig in ihre Transportbox einsteigen. Viele Katzen meiden die Box jedoch, sobald sie feststellen, dass damit eher unangenehme Dinge anstehen. Hier helfen zwei Tricks:
- Die Transportbox mit Kuscheldecken darin in der Wohnung aufstellen und so zu einem zusätzlichen, gemütlichen Schlafplatz umfunktionieren.
- Ein Kätzchen in die Transportbox setzen und dort mit Spielzeug ein wenig beschäftigen. Nach ein paar Wiederholungen dieses Vorgehens wird das Kätzchen die Transportbox nicht mehr als bedrohlich empfinden, sondern mit etwas Positivem (Spielen) verbinden.
Sauber werden und das Katzenklo nutzen
Katzen an sich sind sehr reinlich und würden normalerweise niemals auf die Idee kommen, zum Beispiel ihren Schlafplatz mit Kot oder Urin zu verunreinigen. Gerade bei Kätzchen kann aber schnell einmal etwas daneben gehen. Direkt im Anschluss sollte die kleine Katze in das Katzenklo gesetzt werden, damit sie lernt, dass sie sich in Zukunft hier lassen sollte.
Klappt der Gang zum Klo zum ersten Mal, sollte das Verhalten unbedingt positiv verstärkt werden, also mit Lob und Streicheleinheiten belohnt werden. Schimpfen wird das Kätzchen eher verunsichern und kann im schlimmsten Fall zu häufigeren Malheuren führen. Bei älteren Katzen, die nicht sauber sind, ist besonders viel Geduld gefragt, da sie schon mehr ihren eigenen Kopf haben und erlerntes Verhalten nicht so leicht ablegen wie junge Katzen. Zudem können bei älteren Katzen noch andere Gründe wie Arthrose oder Blasensteine dazu kommen, die Unsauberkeit hervorrufen.
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Unerlaubte Orte für die Katze definieren
Es gibt einige Verhaltensweisen, die das Zusammenleben von Mensch und Katze auf die Probe stellen können. Dazu gehören:
Das Hochklettern an Vorhängen oder das Kratzen am Sofa
Katzen sind passionierte Kletterer und wetzen auch gern ihre Raubtierkrallen. Sollte die Katze Möbel mit einem Baum verwechseln, sollte man sie mit einem klaren „Nein!“ ansprechen und umgehend vom unerlaubten Inventar herunternehmen. Im Anschluss direkt an den Kratzbaum setzen, um der Katze zu zeigen, wo sie ihr Unwesen treiben darf. Dieser Vorgang muss sicher einige Male wiederholt werden, bis die Katze ihn verinnerlicht hat. Manchmal lohnt es sich, dafür die Position des Kratzbaumes zu verändern, denn Katzen kratzen auch gern dort, wo ihre Menschen sich aufhalten. Alternativ kann man Kratzbretter in direkter Nähe zum Sofa oder zum Bett anbringen, die die Katzen meist schnell annehmen.
Springen auf den Esstisch oder die Küchenarbeitsplatte
Es gibt wenige Menschen, die gern Katzenhaare in ihrem Essen vorfinden. Auch aus hygienischen Gründen sollten Esstisch und Küchenarbeitsbereiche für die Katze Tabu sein. Hier hilft es im Falle eines unerlaubten Sprungs auf den verbotenen Bereich, die Katze deutlich mit einem „Nein!“ anzusprechen und sie von der Fläche herunterzunehmen. Manche Katzen können direkt im Anschluss gut mit Spielzeug abgelenkt werden und finden die unerlaubten Zonen dann schnell weniger interessant.
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Härtefälle: Verhaltensstörungen bei Katzen und das richtige Vorgehen
Gerade ältere Tiere aus dem Tierschutz können schon den einen oder anderen gescheiterten Erziehungsversuch hinter sich haben. Auch haben diese Katzen oft eine schwere Vergangenheit – teilweise mit Gewalt oder Vernachlässigung – erleiden müssen. Dies kann zu Verhaltensstörungen wie ständigem Urinieren außerhalb des Katzenklos, durchmauzten Nächten oder auch aggressivem Verhalten führen. Sollte sich nach einer gewissen Eingewöhnungszeit keine deutliche Verbesserung zeigen, ist es ratsam, Experten für Katzenverhalten zu konsultieren und sich bei dem Erlernen der Grundregeln der Katzenerziehung unterstützen zu lassen. Mit viel Liebe und Geduld kann so auch aus einem schweren Fall ein ausgeblichener und verschmuster Katzenfreund fürs Leben werden.