24. August 2023, 17:25 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Im Zoofachhandel findet sich Katzenfutter in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Neben Klassikern wie Geflügel und Fisch sind auch Futtermittel mit exotischeren Fleischsorten wie Känguru oder Büffel darunter. Dabei würde eine Katze in freier Natur wohl niemals einen Büffel erlegen. Auf dem Speiseplan der schnurrenden Räuber stehen in erster Linie kleine Beutetiere wie Mäuse. Da stellt sich die Frage: Gibt es eigentlich auch Katzenfutter mit Maus?
Normalerweise besteht Katzenfutter aus den Resten der Fleischindustrie. Meist handelt es sich bei diesen „tierischen Nebenerzeugnissen“ um Innereien wie Milz, Lunge und Niere, die hierzulande kaum Abnehmer finden. Da wir Menschen keine Mäuse essen, gibt es auch keine Mäusereste, die zu Katzenfutter verarbeitet werden könnten. Aus diesem Grund fand sich im Handel lange Zeit kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack. Doch das hat sich geändert.
Übersicht
Weltweit einzigartig: Gehackte Maus im Katzenfutter
Seit 2020 hat der Düsseldorfer Hersteller Lucky-Kitty „Premium Katzenfutter 100 % Maus“ im Angebot. Bei der Markteinführung wurde das Nassfutter mit Mäusegeschmack als „Weltneuheit“ beworben. Es enthält laut Herstellerangaben ausschließlich gewolfte Mäuse – pro Dose etwa fünf bis sechs Stück. Vom Aussehen her unterscheidet sich das ungewöhnliche Futtermittel kaum von anderem Katzenfutter. Der Geruch soll an Wild erinnern.
Auf seiner Webseite beschreibt der Hersteller Lucky-Kitty, wie schwierig es war, einen geeigneten Zulieferer zu finden. Die Futtermäuse stammen von einer Nagerfarm, die diese nach EU-Vorgaben und unter strengen Hygieneauflagen für Zoos, Falknereien und Reptilienhäuser artgerecht züchtet. Die Nager werden gefroren angeliefert und anschließend schonend verarbeitet.
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Ist es gesund für Katzen, Mäuse zu fressen?
Eine Maus enthält alles, was die fleischfressende Katze braucht, um ihren Nährstoffbedarf zu decken: tierisches Eiweiß und Fett, Vitamine und Mineralstoffe. Kohlenhydrate machen einen verschwindend geringen Anteil aus – sie befinden sich lediglich im Magen und im Darm der pflanzenfressenden Maus.
Für Katzen ist es also durchaus gesund, Mäuse zu fressen. So wird bei der biologisch artgerechten Rohfütterung (BARF) versucht, die ernährungsphysiologische Zusammensetzung des Beutetiers möglichst originalgetreu nachzubauen – zum Beispiel mit Hühnerherzen und Fischöl. Das „Premium Katzenfutter 100% Maus“ von Lucky-Kitty verzichtet auf diesen Umweg und füllt gleich die komplette Maus in zerkleinerter Form in die Dose. Laut Hersteller haben die Futtermäuse aus der Nagerzucht sogar noch einen Vorteil gegenüber ihren lebenden Artgenossen aus der Natur: Sie sind frei von Krankheitserregern.
Wie viele Mäuse muss eine Katze am Tag fressen?
Je nach Größe und Gewicht fängt eine wild lebende Hauskatze zwischen acht und zwölf Mäusen pro Tag. Miezen in Heimtierhaltung müssen nicht so fleißig auf die Jagd gehen: Der Mensch versorgt sie bestens. Viele Freigänger fressen die Mäuse nicht einmal, die sie erbeuten. Sie befriedigen lediglich ihren Jagdtrieb, spielen mit dem Nager – und legen die Beute anschließend als „Geschenk“ vor die Tür ihres Besitzers.
Einer Katze ausschließlich „Premium Katzenfutter 100 % Maus“ zu geben, ist übrigens nicht möglich. Aufgrund der schwierigen Produktionsbedingungen ist das Katzenfutter mit Maus sehr teuer: Vier Dosen à 100 Gramm kosten rund 20 Euro. Zudem beschränkt der Hersteller die Bestellmenge für seine Kunden. Pro Monat können Kunden maximal zwölf dieser Vierer-Sets bestellen.
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Ist Katzenfutter mit Maus ein Erfolg?
Bei vielen Käufern – und vor allem bei deren Katzen – kommt das exklusive Nassfutter gut an. „Die allermeisten Kunden erzählen uns, dass die Katzen sich darauf stürzen“, sagte Jürgen Failenschmid von Lucky-Kitty der BILD-Zeitung. Gerade für Katzen mit Futtermittelunverträglichkeiten kann das naturnahe Maus-Katzenfutter eine gute Alternative zu handelsüblichen Produkten sein. Doch bevor Sie eigenmächtig eine Futterumstellung vornehmen, sollten Sie Ihren Tierarzt zurate ziehen.
Ich persönlich habe mich schon als Kind gefragt, warum es eigentlich kein Katzenfutter mit Maus gibt. Jetzt gibt es eins – nur leider ist es sehr teuer.