16. August 2024, 11:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Antizeckenmittel für den Hund auch für die Katze verwenden? Keine gute Idee: Enthält es den Wirkstoff Permethrin, kann das sogar lebensgefährlich für die Tiere werden. Was man darüber wissen sollte und wie man im Notfall reagiert.
Spot-on-Präparate zum Auftragen und Co. sind praktisch. Aber in einer Packung sind meist mehr, als man für die Anwendung bei einem Tier braucht. Wer seinen Hund vor Zecken oder Flöhen schützen will, greift dabei womöglich zu einem Antizeckenmittel mit dem Wirkstoff Permethrin – doch kann man diese auch für die Katze verwenden? Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt davor.
Warum man Antizeckenmittel vom Hund nicht für die Katze verwenden sollte
Antizeckenmittel mit Permethrin werden zwar von Hunden in der Regel gut vertragen. Bei Katzen können sie aber zu schweren Vergiftungen führen und sogar zum Tod der Tiere. Denn ihnen fehlt dem BVL zufolge ein spezifisches Enzym, um Permethrin im Körper abbauen zu können. Dabei handelt es sich um Glucuronidase-Transferase.
Katzenhalter sollten also nicht nur darauf achten, dass Antiparasitika für ihre Tiere kein Permethrin enthalten. Auch einen unbeabsichtigten Kontakt mit den Mitteln sollte man ausschließen, so das BVL. Zum Beispiel, wenn Hunde und Katzen im selben Haushalt leben. Am besten nutzt man dann auch keine Parasitenhalsbänder mit dem Wirkstoff für den Hund. Antiflohmittel sollten der Verbraucherzentrale NRW zufolge nach Absprache mit dem Tierarzt direkt am Tier eingesetzt werden, aber nicht als Spray oder Fogger in der ganzen Wohnung.
Allerdings enthalten auch viele Antiparasitika für Menschen den Wirkstoff. Unter anderem ist er in Läuseshampoos, Mitteln gegen Krätze, aber auch Cremes gegen Rosazea enthalten. Wurde man mit einem dieser Mittel behandelt, sollte man sich selbst gründlich säubern und bis dahin jeden Kontakt mit der Katze vermeiden. Seien Sie außerdem vorsichtig bei Insektenschutzmitteln mit Permethrin, die etwa verwendet werden, um Outdoor-Kleidung zu imprägnieren.
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Erste Hilfe bei Kontakt mit Permethrin
Zu den typischen Anzeichen einer Permethrinvergiftung bei Katzen gehören Symptome, die das zentrale Nervensystem betreffen. Darunter Krämpfe, Lähmungserscheinungen und Zittern. Es zeigen sich außerdem erhöhter Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall und Atembeschwerden. Auch Untertemperatur kann vorkommen.
Wurde die Katze aus Versehen mit einem permethrinhaltigen Mittel behandelt, sollte man die aufgetragene Lösung daher sofort abwaschen. Dazu sollte ein mildes Shampoo genutzt werden.
Auf jeden Fall gilt: schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Je früher eine tierärztliche Behandlung erfolgt, desto größer sind laut BVL die Überlebenschancen des Tieres. Für eine schnelle Diagnose sollte das verwendete Präparat oder die Packungsbeilage vorgelegt werden.
Mit Material der dpa