20. Februar 2023, 16:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn Katzen sich anders verhalten als sonst, etwa mehr schlafen oder weniger fressen, sollten Halter aufmerksam werden. Denn vielleicht steckt eine Krankheit dahinter. Dann ist es wichtig, die Symptome möglichst früh zu erkennen. PETBOOK stellt daher die typischen Anzeichen der fünf häufigsten Krankheiten bei Katzen vor.
Wenn Katzen plötzlich mehr schlafen als gewöhnlich, nicht fressen wollen oder auf einmal stumpfes, schuppiges Fell haben, sollten bei ihren Haltern die Alarmglocken schrillen. Denn deutliche Veränderungen im Aussehen oder im Verhalten der Katze können auf eine Erkrankung hindeuten und einen Besuch in der Tierarztpraxis erforderlich machen. Sollten Sie beunruhigende Symptome wie Gewichtsverlust oder Teilnahmslosigkeit bei Ihrer Mieze beobachten, sollten Sie sich ebenfalls schnellstmöglich an Ihren Haustierarzt wenden. Er wird abklären, welche Erkrankung dahintersteckt und mit Ihnen besprechen, wie Sie dagegen vorgehen können. Die 5 häufigsten Krankheiten von Katzen stellen wir Ihnen hier näher vor.
Übersicht
1. Katzenschnupfen
Eine der häufigsten Krankheiten bei Katzen, die vor allem bei Streunern und Freigängern auftritt, ist der Katzenschnupfen. Unter diesem Begriff fassen Experten bestimmte Atemwegs- und Schleimhauterkrankungen bei Katzen zusammen. In der Fachsprache sind auch die Bezeichnungen „Infektiöse Katzenrhinitis“ bzw. „Katzenpneumonitis“ üblich. Ausgelöst wird der Katzenschnupfen durch verschiedene Erreger wie feline Herpesviren, Caliciviren oder Bakterien wie Bordetellen oder Chlamydien.
Betroffene Katzen können folgende Symptome zeigen
- tränende, verklebte Augen
- Ausfluss aus der Nase
- Fieber
- Appetitlosigkeit
- Geschwüre in der Mundschleimhaut
- Wird der Katzenschnupfen nicht rechtzeitig behandelt, können Fieber, sowie Appetitlosigkeit hinzukommen. Bakterielle Auslöser des Katzenschnupfens können mit einem Antibiotikum behandelt werden. Gegen Herpesviren und Caliciviren gibt es Impfungen.
Behandlung: Die bakteriellen Auslöser des Katzenschnupfens können mit einem Antibiotikum behandelt werden. Gegen Herpesviren und Caliciviren gibt es Impfungen.
2. Nierenschwäche
Ein Spruch unter Tierärzten lautet, dass die alte Katze und die kranke Niere Hand in Hand gehen. Daher zählt die Nierenschwäche zu den häufigsten Katzenkrankheiten. Die Nieren gelten als die Schwachstelle der Katze. Insbesondere viele ältere Tiere entwickeln eine chronische Niereninsuffizienz, bei der die Nierenfunktion stetig abnimmt. Die Krankheit äußert sich unter anderem durch folgende Symptome:
- starker Durst bzw. vermehrtes Trinken
- vermehrter Harnabsatz
- Fressunlust
- Apathie (Teilnahmslosigkeit)
Behandlung: Zwar ist die chronische Niereninsuffizienz nicht heilbar, doch mithilfe einer speziellen Nierendiät kann eine betroffene Katze noch viele glückliche Monate oder sogar Jahre erleben. Geeignetes Diätfutter enthält viel hochwertiges Eiweiß und wenig Phosphor, um die geschädigten Nieren nicht zu belasten.
3. Parasitenbefall
Der Parasitenbefall an sich ist zwar noch keine Krankheit, die Plagegeister können aber zum einen krankmachende Viren übertragen, oder durch ihren Befall Symptome bei der Katze auslösen, die einer Krankheit gleich kommen. Das ist etwa beim Würmern der Fall. So besiedeln beispielsweise Spulwürmer den Darm und lassen sich über den Kot der Katze nachweisen. Ein Wurmbefall führt zu Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Erbrechen und Gewichtsverlust und wird mit einer Wurmkur behandelt.
Aber auch Ektoparasiten wie Zecken, Flöhe und Milben lösen unterschiedliche Krankheitsanzeichen bei der Katze aus. Sie finden sich auf der Haut bzw. im Fell der Katze und können starken Juckreiz auslösen. Mit speziellen Spot-on-Präparaten kann man seine Katze vor den kleinen Quälgeistern schützen. Kratzt sich das Tier auffallend häufig, hat es kahle Stellen im Fell oder Schuppen, kann dies für einen Parasitenbefall sprechen.
Weiterführender Artikel: Parasiten bei Katzen erkennen und loswerden
4. Katzenseuche (FPV oder FPLV)
Die Katzenseuche ist die gefährlichste der häufigsten Krankheiten, die Katzen bekommen können. Sie wird auch „Katzenstaupe“ bzw. „Panleukopenie“ genannt. Dabei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Vireninfektion, die vor allem bei jungen Kätzchen auftritt. Auslöser für diese schwere Erkrankung ist das feline Panleukopenie-Virus (FPV oder FPLV). Katzenseuche äußert sich durch folgende Symptome:
- hohes Fieber
- Abgeschlagenheit
- Futterverweigerung
- teils blutiger Durchfall
Behandlung: Ein Medikament, was man gezielt einsetzen könnte, gibt es nicht. Tierärzte behandeln vor allem die Symptome, den Rest muss das Tier allein schaffen. Unbehandelt kann diese Katzenkrankheit insbesondere bei jungen oder vorerkrankten Tieren innerhalb von Stunden zum Tod führen. Ausgewachsene, wohlgenährte Katzen verkraften die Infektion meist besser. Um dieser schweren Erkrankung vorzubeugen, steht eine Impfung zur Verfügung.
5. Katzenleukämie (FeLV)
Auch die Katzenleukämie gehört zu den häufigsten Krankheiten bei Katzen. Sie wird durch eine Vireninfektion verursacht. Eine Ansteckung mit dem felinen Leukämie-Virus (FeLV) kann zu Tumoren führen und die Blutzellbildung im Knochenmark behindern. Infizierte Katzen zeigen unspezifische Symptome, darunter:
- Fieber
- Gewichtsverlust
- vermehrte Müdigkeit
Behandlung: Die Krankheit ist auch unter dem Namen „Feline Leukose“ bekannt und gilt als unheilbar. Da die betroffenen Katzen ein geschwächtes Immunsystem haben, sind sie anfällig für weitere Infektionskrankheiten und sollten regelmäßig dem Tierarzt vorgestellt werden. Gut zu wissen: Gegen das feline Leukämie-Virus gibt es eine Impfung. Mehr zu feliner Leukose lesen Sie in diesem Artikel.
Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit Symptome und Behandlung der Katzenseuche FPV
Durch FeLV verursacht Leukämie bei Katzen – Symptome, Ursachen und Behandlung
Mehr als eine Erkältung Katzenschnupfen rechtzeitig erkennen und behandeln
Quellen
- Tiermedizinportal.de, „Die 10 häufigsten Katzenkrankheiten“ (aufgerufen am 12.2.2023)
- Katzenkram.net, „Die 10 häufigsten Katzenkrankheiten und wie du sie erkennen kannst“ (aufgerufen am 12.2.2023)