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Katzenkrankheiten

Was hinter der Zahnerkrankung FORL bei Katzen steckt und wie sie behandelt wird

Nahaufnahme einer Katze, der ds Maul geöffnet wird
Manche Katzen neigen genetisch zu Zahnerkrankungen. Daher ist es wichtig, die Zähne regelmäßig zu kontrollieren, um Anzeichen früh zu erkennen Foto: Getty Images
Porträtbild Marike Stucke
Freie Autorin

29. Januar 2024, 7:15 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

„Feline odontoklastische resorptive Läsion“, kurz FORL, ist eine für Katzen sehr schmerzhafte und nicht heilbare Erkrankung der Zähne. Um betroffene Tiere von den Schmerzen zu erlösen, müssen oft alle Zähne gezogen werden. PETBOOK erklärt Ursache und Behandlung der Krankheit.

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Wie beim Menschen können auch bei Katzen Zahnkrankheiten auftreten. Die auch als „Katzenkaries“ bekannte FORL (Feline odontoklastische resorptive Läsion) hat allerdings nichts mit schlechter Mundhygiene zu tun. Bei dieser Erkrankung greifen körpereigene Zellen des Tiers die gesunden Zähne und Zahnwurzeln an.

Katzenhalter bemerken die Krankheit bei ihrem Haustier oft erst im weit fortgeschrittenen Stadium, da sich auch erst dann typische Symptome wie Appetitverlust, blutendes Zahnfleisch oder Entzündungen im Mundraum deutlicher zeigen. Ab einem Alter von fünf Jahren erkrankt jede zweite Katze im Laufe ihres Lebens an einer mehr oder weniger ausgeprägten Form von FORL.

Was ist der Unterschied zwischen FORL und Karies?

Auch wenn FORL als „Katzenkaries“ bekannt ist, hat die Erkrankung nichts mit der eigentlichen Karies zu tun. Denn Karies greift die Zähne von außen an. Hierbei wird durch bestimmte Bakterien die Zahnsubstanz angegriffen und es entsteht erst weicher Zahnschmelz, der sich im weiteren Verlauf schwarz verfärbt und auch Schmerzen verursachen kann.

Klassische Karies kann mit einer Zahnbehandlung entfernt werden. Anders sieht es bei FORL aus. Hierbei lösen körpereigene Zellen die Zahnsubstanz auf. Diese Zellen werden Odontoklasten genannt und haben ursprünglich eine sinnvolle Funktion im Katzenmaul: Während des Zahnwechsels von Milchzähnen zu bleibenden Zähnen sorgen die Odontoklasten dafür, dass sich die Zahnwurzeln der Milchzähne auflösen. So können diese ausfallen und die bleibenden Zähne nachwachsen.

Bei der Erkrankung FORL werden die Odontoklasten bei erwachsenen Katzen aktiv und greifen somit die Substanz der bleibenden Zähne an. Hierbei können Löcher in den Zahnwurzeln und Zähnen der Katze entstehen. Bakterien haben so leichtes Spiel und dringen in die Löcher ein. Karies ist also in diesem Fall eine Folge von FORL.

Symptome und Behandlung von FORL

Das Tückische an FORL ist, dass sich die Krankheit meist erst symptomatisch zeigt, wenn sie bereits weit fortgeschritten ist. Als Erstes werden die Zahnwurzeln der Katze angegriffen, die für den Halter nicht sichtbar sind.

Erste Anzeichen einer Erkrankung mit FORL können Entzündungen des Zahnfleischs oder auch Zahnfleischbluten sein. Viele Katzen leiden immer öfter unter Fressunlust und es können auch schon erste Zähne wackeln oder ausfallen. Wer die Symptome jetzt richtig deutet, kann die Krankheit beim Tierarzt diagnostizieren lassen. Dies ist nur mittels Röntgenaufnahme der Zähne möglich.

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Oft müssen Katzen die Zähne gezogen werden

Schon für die Röntgenaufnahme muss die Katze in Narkose versetzt werden. Wird hierbei die Krankheit FORL festgestellt, sollte die Narkose gleich dafür genutzt werden, um die betroffenen Zähne und Wurzeln zu ziehen. Hierbei kann es je nach Stadium der Erkrankung auch dazu kommen, dass der Katze alle Zähne gezogen werden müssen.

Im Anschluss wird das Zahnfleisch vernäht und die Katze einige Tage und Wochen mit Schmerzmitteln und Antibiotika behandelt, damit sie unter den Wunden nicht leidet und diese sich nicht infizieren. So kann sie bald nach der OP auch wieder mit dem Fressen beginnen.

Hinweise zur Zahnentfernung wegen FORL

Viele Halter schreckt der Gedanke ab, dass ihre Katze einzelne oder gar alle Zähne verlieren könnte. Allerdings ist dies bei FORL die einzige Option, um der Katze auf Dauer die Schmerzen zu nehmen.

Wer sich also für das Wohlergehen seiner Katze entscheiden will, sollte der Zahnentfernung zustimmen. Selbst anschließend völlig zahnlose Tiere können mit feinem Nassfutter problemlos essen. Nach kurzer Umgewöhnungszeit wird das Haustier in der Regel weniger Probleme mit der sogenannten Zahnextraktion haben als die Halter selbst.

Kosten bei FORL

Viele fürchten auch die hohen Kosten der Zahn-OP wegen FORL. Diese können je nach Umfang der Entfernung bei 900 bis 1500 Euro liegen. Sollte bei Nachuntersuchungen ein Fortschreiten der Krankheit festgestellt werden, müssen erneut einige oder eben alle Zähne gezogen werden und weitere Kosten entstehen.

Als Tierhalter sollte man Behandlungskosten beim Tierarzt aber unbedingt immer schon vor der Anschaffung einkalkulieren. Dass eine Behandlung des eigenen Tiers aus Sparsamkeit nicht vorgenommen wird, kann schnell an Tierquälerei grenzen.

Saskia Schneider, leitende Redakteurin bei PETBOOK

Meine Erfahrungen mit meiner Katze

„Meine Katze Sweety leidet, seit wir sie mit einem Jahr bekommen haben, an FORL. Zum Glück wurde die Krankheit recht früh diagnostiziert. Durch regelmäßige Zahnbehandlungen konnten wir die Zähne lange Zeit erhalten. Nun, mit neun Jahren, schritt die Erkrankung jedoch immer schneller voran, sodass Sweety in kurzer Zeit alle Backenzähne gezogen werden mussten. Damit kommt sie gut zurecht, aber es war ein erheblicher Kostenfaktor. Pro Operation waren um die 700 Euro fällig. Das war es jedoch wert, denn nach der Behandlung merkt man der Katze deutlich an, dass es ihr besser geht und sie offensichtlich weniger Schmerzen hat.“Saskia Schneider, leitende Redakteurin bei PETBOOK
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Quellen:

Themen Katzenkrankheiten
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