
4. November 2024, 6:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Von den Herzerkrankungen bei Katzen ist die Hypertrophe Kardiomyopathie eine der häufigsten. Die auch mit HCM abgekürzte Herzmuskelerkrankung tritt meist im fortgeschrittenen Alter der Tiere auf. PETBOOK erklärt, was HCM bei Katzen ist, wie es sich äußert und wie die Behandlungsmethoden aussehen.
Während Katzenschnupfen, Bindehautentzündung oder Katzenseuche den meisten Haltern bekannt sind, dneknen die wenigsten bei Symptomen wie Atemnot oder Husten an eine Herzkrankheit. Dabei ist die Hypertrophe Kardiomyopathie, auch HCM oder Feline HCM genannt, die häufigste Herzkrankheit bei Katzen. Etwa 30 Prozent aller Katzen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer HCM. Im Gegensatz zu vielen anderen Erkrankungen wird sie weder durch Viren noch Bakterien verursacht. Auch eine Ansteckung von Katze zu Katze ist ausgeschlossen. Vielmehr handelt es sich um genetische Veranlagung. 1
Übersicht
Hypertrophe Kardiomyopathie
Unter HCM versteht man grob gesagt eine Herzmuskelerkrankung der Katze. Hierbei ist der Herzmuskel des Tiers stark verdickt. Dies hat eine Reihe von Folgen für die Gesundheit der Katze:
- Durch die verdickte Herzmuskelwand kann nicht mehr so viel Blut ins Herz gepumpt werden wie vorher.
- Die Herzleistung sinkt und es wird insgesamt nicht mehr genug Blut vom Herzen in den Körper gepumpt.
- Dies führt zu einem Rückstau und damit zu Wasseransammlungen in der Lunge.
- Im späteren Stadium von Hypertropher Kardiomyopathie können sich Lungenödeme bilden, die zu Atemnot führen können.
- Ist die Atmung der Katze beeinträchtigt, wird sie nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt und wird schwächer. Auch Ohnmachtsanfälle sind möglich.
Probleme wie Atemnot treten meist erst in einem sehr späten Stadium von HCM auf und viele Katzen versterben vorher schon an Altersschwäche oder anderen Krankheiten. 2
Erste Symptome von Hypertropher Kardiomyopathie
HCM ist für den Laien leider erst in einem sehr späten Stadium erkennbar, dann wenn die Katze bereits Atemprobleme durch Wassereinlagerungen in der Lunge hat. Bei vielen Katzen bleibt die Hypertrophe Kardiomyopathie die meiste Zeit unentdeckt. Eher zufällig stoßen Tierärzte bisweilen auf die bereits verdickte Herzwand bei einem Ultraschall. Solange die Katze aber keine Probleme dadurch hat, kann sie ganz normal weiterleben.
Therapiemöglichkeiten bei HCM
Wird die Erkrankung frühzeitig entdeckt, Wird der Tierarzt vor allem aufgrund der Herzfunktionalität entscheiden, ob eine Medikation bereits Sinn macht. Ist die Herzfrequenz durch die verdickte Herzwand bereits zu hoch, wird er einen Betablocker verschreiben. Sobald Wassereinlagerungen in der Lunge hinzukommen, wird auch ein entwässerndes Medikament verabreicht, um die Lungenfunktion aufrechtzuerhalten. Die Dosierung muss jeweils an das Stadium der Erkrankung angepasst werden. Hinzu kommt meist ein kreislaufunterstützendes Medikament. Mit einer Punktion wird eventuell überschüssiges Wasser aus den Lungen abgeleitet.
Wie können Halter ihre Katze mit Hypertropher Kardiomyopathie unterstützen?
Katzen mit HCM brauchen eine eher schonende Behandlung. Das heißt: Kein wildes Toben, das das Herz aus dem Takt oder zu sehr belasten könnte. Keine anstrengenden Aktivitäten und möglichst wenig Stress. Katzen mit Hypertropher Kardiomyopathie sind Herzpatienten und müssen dementsprechend auch dringend auf salzige Essensreste vom Tisch verzichten. Ansonsten gilt wie bei allen Katzen: Die Liebe und Geborgenheit ihrer Menschen ist das Wichtigste für sie. Zudem können eventuelle spezielle Futtermittel den Gesundheitszustand der betroffenen Katzen ebenfalls unterstützen. Die beste Beratung bietet hier in jedem Fall der Tierarzt oder ein spezieller Tierkardiologe.
Ursache für HCM
Im Gegensatz zu den häufigeren Katzenkrankheiten wie Katzenschnupfen oder Katzenseuche wird Hypertrophe Kardiomyopathie nicht durch einen Erreger verursacht, sondern meist durch die genetische Anlage hierfür. Das Risiko, an HCM zu erkranken wird also vererbt. Es gibt aber auch Fälle von HCM, deren Ursache nicht genetisch bedingt ist. Hierbei haben andere Erkrankungen dazu geführt, dass der Herzmuskel verdickt ist. Dazu zählen Schilddrüsenerkrankungen oder auch erhöhter Blutdruck durch Übergewicht. In diesem Fall spricht man dann von einer sekundären Hypertrophen Kardiomyopathie.

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Welche Rassen sind besonders anfällig für Hypertrophe Kardiomyopathie?
Tatsächlich wurde HCM bei einigen Rassen häufiger diagnostiziert als bei anderen. Somit liegt die Vermutung nahe, dass diese Rassen ein höheres Risiko für eine HCM genetisch in sich tragen und auch an folgende Generationen weitergeben können. Zu diesen Rassen gehören zum Beispiel Maine Coon, Ragdoll, Bengalkatzen und Perser. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass alle Vertreter dieser Rassen eine HCM entwickeln. Auch Europäisch Kurzhaar und andere Katzenrassen können leider ebenso an dieser Herzmuskelerkrankung leiden wie die genannten Rassekatzen.