Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für alle Tierbesitzer und -liebhaber
Hautprobleme

Katze hat Schuppen – mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten 

Wenn Ihre Katze Schuppen hat, kann das verschiedene Ursachen haben. Wenn sich Ihr Haustier wenige putzt als üblich, kann das bereits die Schuppenbildung anregen
Wenn Ihre Katze Schuppen hat, kann das verschiedene Ursachen haben. Wenn sich Ihr Haustier wenige putzt als üblich, kann das bereits die Schuppenbildung anregen Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

19. September 2023, 5:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Rieseln aus dem Fell unserer Katzen plötzlich weiße Flöckchen, handelt es sich um sogenannte Schuppen. Das sind kleine Hautpartikel, die durch die Ablösung von der Haut entstehen und keine Krankheit, sondern lediglich Symptom. Welche Ursachen hinter der Schuppenbildung stecken und wie man sie behandelt, erklärt PETBOOK.  

Artikel teilen

Eigentlich schuppen wir und unsere Tiere ununterbrochen, denn die Haut erneuert sich ständig, indem sich die oberste Hautschicht ablöst. Darunter kommt dann die neue, frische Haut zum Vorschein. Die abgefallenen Hautzellen sind normalerweise so winzig, dass wir sie mit bloßem Auge nicht wahrnehmen. Liegt aber eine Störung bei der Hauterneuerung vor, kleben die winzigen Hautzellen aneinander und werden als Schuppen sichtbar. Bei der Katze spricht man auch von einer Seborrhoe, die entweder trocken (trockene Haut) oder fettig (ölige, fettige Haut und Fell) sein kann. PETBOOK erklärt, wie Sie erkennen, ob Ihre Katze Schuppen hat, was Sie tun und wo Ursachen liegen können. 

Welche Symptome zeigt eine Katze, die Schuppen hat? 

Eine Katze, die unter Schuppen leidet, zeigt verschiedene Symptome. Folgende sollten Sie beachten, um Ihrem Tier helfen zu können – oder es beim Tierarzt untersuchen zu lassen:

  • starker Juckreiz 
  • krustenartige Schuppen an den Ohrrändern, im Gesicht oder am Körper 
  • haarlose, kahle Stellen 
  • nur vereinzelte Schuppen, lokal begrenzt, z. B. an den Ohren 
  • Gewichtsabnahme 
  • nachlassender oder gesteigerter Appetit 
  • Schwäche und reduziertes Sprungvermögen  
  • steifer Gang 
  • vermehrtes Trinken und Urinieren 
  • auch andere Tiere oder Menschen leiden unter Juckreiz  

Für eine genaue Diagnose macht der Tierarzt eine allgemeine klinische Untersuchung sowie eventuell eine Blut- oder Urinuntersuchung mit der er etwa eine Niereninsuffizienz oder Zuckerkrankheit bestimmen kann. 

Auch interessant: Die 9 besten Intelligenzspielzeuge für Katzen im Vergleich

Welche Ursachen gibt es für Schuppen bei der Katze?  

Katzen putzen sich oft und ausgiebig. Sollte man als Halter bemerken, dass die Katze sich auffällig weniger putzt als sonst, könnte das schon der naheliegendste Grund für die Schuppenbildung sein.

Nun ist die Frage: Warum putzt sie sich nicht mehr gründlich? Fühlt sie sich unwohl, kränkelt sie, hat sie vielleicht Schmerzen an den Gelenken? Oder bewirkt ihr Übergewicht, dass sie an manche Stellen nicht mehr so gut rankommt? Sollten Sie als Halter die Frage nicht beantworten können, kann der Tierarzt, nach entsprechender Diagnose, sicher weiterhelfen, etwa mit Schmerzmitteln oder einer verordneten Diät. 

Hautparasiten

Milben kommen in unterschiedlichen Größen vor. Manche können wir mit dem bloßen Auge erkennen. Von anderen sehen wir nur die Auswirkungen, eben die Schuppen. 

  • Cheyletiellen: Sie sind als „wandelnde Schuppen“ deutlich zu identifizieren. 
  • Demodex-Milben: auch als Haarbalgmilben bekannt und an einzelnen Stellen zu finden 
  • Notoedres-Milben: Sie erzeugen sehr starken Juckreiz und die Katze ist sich ständig am Schütteln und Kratzen. Sogar die Pfoten können schuppen. 

Untersuchung und Diagnose: 

Der Tierarzt schabt auf der Suche nach Parasiten entweder vorsichtig mit dem Skalpell etwas Haut ab, um diese unter dem Mikroskop genauer zu untersuchen, oder er presst ein Stück Klebeband auf die Haut, um ein paar Schuppen zu erwischen.  

Behandlung: 

Auch wenn die Untersuchung ein negatives Ergebnis hatte, kann man einen Parasitenbefall leider nicht zu 100 Prozent ausschließen. Eine Behandlung mit einem Anti-Milben-Mittel, sowie einem pflegenden Spray für die Haut und das Fell ist immer ratsam. 

Hautpilz

Bei einer Dermatophytose kann die Katze von dem Pilz Microsporum canis befallen sein. Die Dermatophyten ernähren sich vom Keratin der Haut und Haare und verursachen runde, gerötete und schuppige Stellen. Auch Entzündungen an den Krallen können auftreten sowie Entzündungen des Unterhautgewebes und der Haarfollikel. Auch Hunde und Menschen können sich mit dem Katzenpilz anstecken. 

Untersuchung und Diagnose: 

Zur Untersuchung unter dem Mikroskop reichen ein paar Haare. Unter einer speziellen UV-Lampe („Wood‘sche Lampe“) werden befallene Haare grün sichtbar und der Tierarzt kann so erste Hinweise auf einen Befall finden. Zudem kann er eine kleine Glasscheibe auf eine Kruste drücken, an der Hautzellen und Wundsekret kleben bleiben. Unter dem Mikroskop lassen sich so bakterielle Infektionen und Entzündungen erkennen. Eine Biopsie wird angewandt, wenn der Verdacht auf Hautkrebs oder eine Autoimmunerkrankung besteht. 

Behandlung: 

Bei einem positiven Ergebnis verschreibt der Tierarzt Tabletten und antimykotische Salben. Meist ist die Behandlung bis zur vollständigen Heilung langwierig und kann bis zu einem Jahr dauern. 

Ernährung

Manchmal reagiert die Haut der Katze durch fettarmes Futter, etwa bei einer Diät, mit Schuppen. Auch spezielles Futter bei Lebererkrankungen kann Schuppen auslösen. Aber auch Mangelernährung sorgt für Störungen der Haut. Meist hat die Katze dann zu wenig essenzielle Fettsäuren, wie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, in ihrer Nahrung. 

Untersuchungen und Diagnose: 

Haarausfall, Gewichtsverlust und generell struppiges Fell lassen auf einen Mangel in der Nährstoffzufuhr tippen. Zusätzlich kann eine Blutuntersuchung für Gewissheit sorgen. 

Behandlung: 

Fehlende essenzielle Fettsäuren kann man in Form von Fischöl unters Futter mischen. Unterstützend gibt man Zusatzpräparate als Paste, Pillen oder Tropfen.  

Weitere mögliche Ursachen dafür, dass Ihre Katze Schuppen hat

Trockene Heizungsluft, Allergien auf Futtermittel oder andere Stoffe (Arzneimittel, Putzmittel), eine Infektion mit Bakterien oder Hefepilzen, aber auch ein Epitheliotropes Lymphom (eine Art Krebs), sowie Autoimmunerkrankungen. 

Fazit

Beim Menschen greift man bei Schuppen zum Shampoo und das Problem ist meist gelöst. Da Katzen mehrheitlich mit Wasser auf Kriegsfuß stehen, helfen hier eher pflegende Sprays. Präventiv kann man die Katze auch einfach öfter bürsten und im Winter einen Luftbefeuchter aufstellen.  

Mehr zum Thema

Quellen

Themen Katzenkrankheiten
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.