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Tiergesundheit

Tränende Augen bei Katzen – Ursachen, Diagnose und Behandlung

Katze mit tränendem Auge
Ein tränendes Katzenauge kann viele unterschiedliche Ursachen haben Foto: Getty Images / Petra Richli
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

12. März 2025, 11:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Tränende Augen bei Katzen sind ein häufiges Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann – von harmlosen Reizungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, wann ein Tierarztbesuch nötig ist und wie Sie Ihrer Katze helfen können.

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Haben Sie auch schon einmal ein tränendes Auge bei Ihrer Katze beobachtet? Meist handelt es sich dabei um klare oder etwas rötlich-braune Flüssigkeit. Doch auch leichte Verkrustungen rund um das Auge der Katze können sich bilden. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, einige sind harmlos, wieder andere sollten ernst genommen werden.

Mögliche Ursachen

Tränende Augen bei der Katze können unterschiedliche Ursachen haben. Die häufigsten hat PETBOOK hier zusammengestellt.

Fremdkörper oder Reizstoffe

Staub, Pollen oder kleine Fremdkörper wie ein Haar oder ein Sandkorn können das Auge reizen und zu vermehrtem Tränenfluss führen. Meistens verschwindet das Problem von selbst, sobald der Reizstoff entfernt ist.

Infektionen

Augenentzündungen, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden, sind eine häufige Ursache für tränende Augen. Besonders der Katzenschnupfen-Komplex, der durch Herpes- oder Caliciviren verursacht wird, kann zu Augenproblemen führen. Typische Anzeichen sind eitriger Ausfluss, Rötungen und Schwellungen.

Allergien

Manche Katzen reagieren empfindlich auf Pollen, Hausstaub oder bestimmte Futtermittel. Neben tränenden Augen können auch Niesen, Juckreiz oder Atemprobleme auftreten.

Verstopfte oder fehlgebildete Tränenkanäle

Bei manchen Katzen, besonders bei Rassen mit kurzen Nasen wie der Perserkatze, sind die Tränenkanäle verengt oder ungünstig geformt. Das führt dazu, dass Tränen nicht richtig abfließen können und ständig aus den Augen laufen.

Augenverletzungen oder -krankheiten

Kratzer auf der Hornhaut, Geschwüre oder ein erhöhter Augeninnendruck (z. B. durch Glaukom) können ebenfalls tränende Augen verursachen. In diesen Fällen sind oft Schmerzen, Lichtempfindlichkeit oder eine Veränderung der Augenfarbe zu beobachten.

Auch Reizungen der Bindehaut durch Zugluft oder trockene Heizungsluft (überwiegend im Winter) können Ursachen für tränende Katzenaugen sein.

Können Hausmittel gegen tränende Augen bei Katzen helfen?

Wenn die Augen Ihrer Katze tränen, können Sie diese mit einem weichen, sauberen Tuch und lauwarmem Wasser vorsichtig reinigen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie – wenn beide Augen tränen sollten – für jedes Auge ein frisches Tuch verwenden. Im Fall einer Infektion kann so die Übertragung von einem zum anderen Auge verhindert werden.

Auf Hausmittel wie Kamillentee, Aloe vera oder Kochsalzlösungen sollten Sie verzichten. Statt der gewünschten Besserung können sie eher für weitere Probleme sorgen. Oft sind die Mittel nicht für Katzenaugen geeignet, reizen die Augen zusätzlich und können zu Entzündungen oder auch zu allergischen Reaktionen führen.

Bei Mehrkatzenhaltung und dem Verdacht einer Infektion sollte man darauf achten, die Katzen voneinander zu trennen, um eine gegenseitige Ansteckung zu vermeiden.

Auch interessant: Bindehautentzündung bei der Katze erkennen und behandeln

Wann sollte man zum Tierarzt?

Nicht jedes tränende Auge ist ein Grund zur Sorge. Oft stecken harmlose Ursachen dahinter und das Tränen verschwindet nach ein paar Tagen von allein. Beobachten Sie Ihre Katze – wenn nach zwei bis drei Tagen keine Besserung eintritt oder sich der Zustand verschlechtert, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn folgende Symptome auftreten:

  • Eitriger oder verfärbter Augenausfluss
  • Rötungen, Schwellungen oder verklebte Augen
  • Häufiges Blinzeln, Kratzen oder Reiben am Auge
  • Trübung oder sichtbare Verletzungen der Hornhaut

Diagnose und Behandlung

Der Tierarzt kann die Ursache für das tränende Auge Ihrer Katze feststellen und eine geeignete Behandlung durchführen. Mithilfe einer Spaltlampe kann er die verschiedenen Ebenen im und hinter dem Auge untersuchen. Eine weitere gängige Untersuchungsmethode ist der Fluoreszin-Test. Er hilft herauszufinden, ob die Hornhaut verletzt ist oder ob der Tränen-Nasenkanal verstopft ist. Der Tierarzt träufelt eine gelbgrüne Flüssigkeit ins Katzenauge. Ist die Hornhaut verletzt, färben sich die betroffenen Areale intensiv. Ist der Tränen-Nasenkanal durchgängig, wird dies deutlich, indem die Flüssigkeit aus dem Nasenloch der entsprechenden Seite heraustritt.

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Mithilfe des Schirmer-Tränentests kann herausgefunden werden, ob die Tränenproduktion der Katze gestört ist und mit dem Tonometer kann der Augeninnendruck gemessen werden. Ein erhöhter Augeninnendruck kann zur Bildung eines Glaukoms (Grüner Star) führen. Bei Verdacht auf eine infektiöse Ursache kann ein Abstrich helfen. Dieser wird im Labor auf Bakterien, Viren und Pilze untersucht.

Je nach Ursache gibt es verschiedene Behandlungsmethoden. Häufig kommen Augentropfen oder Salben zum Einsatz, die schnell für eine Besserung sorgen. Bei Infektionen helfen Antibiotika oder antivirale Medikamente. In seltenen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff notwendig.

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Sind bestimmte Katzenrassen anfälliger?

Kurznasige Katzenrassen wie Perser oder Exotic Shorthair sind anfälliger für tränende Augen und Bindehautentzündungen, da ihre kürzer gezüchteten Nasen häufig zur Blockierung des Tränen-Nasenkanals führen.

Fazit: Tränende Augen bei Katzen sind oft harmlos, können aber auch auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hinweisen. Eine genaue Beobachtung und rechtzeitige tierärztliche Abklärung sind daher wichtig. Mit der richtigen Pflege und Behandlung können Sie dazu beitragen, dass Ihre Katze sich schnell wieder wohlfühlt.

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