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Mehr als eine Erkältung

Katzenschnupfen rechtzeitig erkennen und behandeln 

Kleines, schwaches Kätzchen liegt auf einem weißen Laken und streckt die Pfote nach der Hand eines Menschen aus
Zu schlapp zum Spielen? Vor allem für junge Katzen kann Katzenschnupfen schnell gefährlich werden Foto: Getty Images
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

16. November 2023, 11:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Katzenschnupfen klingt harmlos, ist er aber nicht. Dahinter versteckt sich nämlich eine ernsthafte Infektion. Vor allem bei schwachen und jungen Katzen kann es zu schweren Verläufen und sogar Folgeschäden kommen. Wie man die Symptome richtig erkennt und was zu tun ist, erklärt PETBOOK.

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Bei dem Wort Schnupfen denkt niemand gleich an eine gefährliche Krankheit. Wird ein Katzenschnupfen jedoch nicht rechtzeitig behandelt, kann es zu eitrigen, verkrusteten Augen, Mundgeschwüren und Schluckbeschwerden kommen. Im schlimmsten Fall entwickeln betroffene Katzen eine Lungenentzündung, die sogar tödlich enden kann.

Vor allem alte oder sehr junge Katzen sowie Tiere mit einem schwachen Immunsystem sind gefährdet. Daher sollten Besitzer in der Lage sein, die Symptome eines Katzenschnupfens frühzeitig zu erkennen.

Was ist Katzenschnupfen?

Bei Katzenschnupfen handelt es sich um eine Infektionskrankheit. Sie kann von verschiedenen Erregern ausgelöst werden – und davon gibt es leider viele. In den meisten Fällen handelt es sich um feline Herpesviren oder Caliciviren. Manchmal lösen aber auch Bakterien wie Bordetellen und Chlamydien die Symptome aus.

Beim Katzenschnupfen sind in der Regel die Atemwege der Tiere betroffen. Das kann vor allem bei jungen Katzen zu schweren Infektionen und sogar zum Tod führen. Je nach Erreger können auch Haut, Schleimhäute und die Augen der Tiere betroffen sein.

So lösen Herpesviren schwere Augenentzündungen aus, während Caliciviren eher Geschwüre im Maul- und Zungenbereich verursachen. Die Viren können sich allerdings auch im gesamten Körper ausbreiten und etwa Gelenkentzündungen hervorrufen.

Symptome bei Katzenschnupfen

Je nach Erreger kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen. Es gibt aber ein paar Faktoren, an denen Sie einen Katzenschnupfen erkennen können. Dazu gehören:

  • dünnflüssiger, klarer Ausfluss aus Nase und Augen, der später auch eitrig sein und verkrusten kann
  • häufiges Niesen oder Husten
  • Schluckbeschwerden
  • Apathie (Katze wirkt antriebslos und schlapp)
  • erhöhte Temperatur (warme, trockene Nase oder heißes Innenohr)
Kätzchen mit vereiterten Augen und Nase
Verkrusteter Ausfluss an Augen und Nase sind ein typisches Symptom von Katzenschnupfen und sollten so schnell wie möglich behandelt werden, um Folgeschäden zu vermeiden Foto: Getty Images

Wie unterscheidet sich Katzenschnupfen von einer Erkältung? 

Neben dem Katzenschnupfen können Katzen auch einfach nur erkältet sein. Meist sind die Symptome dann nicht so ausgeprägt und verschwinden nach einigen Tagen wieder. Trotzdem sollte man bei Anzeichen wie Ausfluss oder Schluckbeschwerden immer schnellstmöglich zum Tierarzt, um die Ursache abklären zu lassen.

Nur der Veterinär kann sicher sagen, ob es sich um eine einfache Erkältung, oder um einen echten Katzenschnupfen handelt. Wartet man zu lange, kann dies zu ernsthaften Komplikationen führen und die Katze leidet unnötig.

Auch interessant: Sollte man Hund und Katze gegen Corona impfen?

So wird Katzenschnupfen behandelt

Zunächst muss festgestellt werden, welcher Erreger hinter dem Katzenschnupfen steckt. Handelt es sich um Bakterien, können diese gut mit einem Antibiotikum behandelt werden. Zusätzlich sollten Sie Ihrer Katze Zuhause viel Ruhe gönnen und gegebenenfalls Augen und Nase regelmäßig von Schleim befreien, damit es nicht zu Verkrustungen kommt.

Der Nachweis von Viren erfolgt mit der sogenannten PCR-Methode. Hier wird das Erbgut, also die DNA der Viren, isoliert und so ermittelt, um welchen Virenstamm es sich handelt. Leider stehen für virale Infektionen keine Medikamente zur Verfügung, weshalb eine Therapie durchaus langwierig sein und sich über mehrere Tage hinziehen kann.

Ist die Katze Freigänger, hat sie jetzt erst einmal Ausgeh-Stopp, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind. Nicht nur, um das Tier selbst zu schonen. Katzenschnupfen ist ansteckend. Andere Katzen können sich durch Kontakt mit dem Sekret wie Speichel oder Nasenausfluss anderer Tiere infizieren.

Kann ich meine Katzen gegen Katzenschnupfen impfen lassen?

Glücklicherweise gibt es gegen die viralen Erreger des Katzenschnupfens, also das Feline Herpesvirus und das Feline Calicivirus, eine Schutzimpfung. Diese gehört laut der Ständigen Impfkommission zu den sogenannten Core-Komponenten bei Katzen. Das bedeutet: Gegen diese Infektionen sollten Katzen immer geschützt sein!

Die Impfung gegen Katzenschnupfen erhalten Kätzchen das erste Mal in der achten Lebenswoche. Danach wird der Schutz regelmäßig (alle ein bis drei Jahre) aufgefrischt.

Doch selbst mit der Impfung ist ein hundertprozentiger Schutz nicht gegeben. Daher sollten Katzenbesitzer bei den oben beschriebenen Symptomen immer einen Tierarzt aufsuchen. Unbehandelt führt ein Katzenschnupfen zwar in der Regel nicht gleich zum Tod der Tiere. Durch die schweren Infektionen kann es allerdings zu Folgeschäden kommen. So passiert es nicht selten, dass Katzen als Folge eines Katzenschnupfens ein oder sogar beide Augen verlieren.

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Quellen

Themen Katzenkrankheiten
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