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Parasitenbefall

Wie man Ohrmilben bei Katzen erkennt und behandelt

Ohrmilben bei der Katze
Ohrmilben erkennt man bei der Katze häufig durch braunes Sekret innerhalb der Ohrmuschel. Foto: Getty Images / Hleb Usovich
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

6. Mai 2024, 6:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wenn sich Ihre Katze häufig an den Ohren kratzt, den Kopf schüttelt oder Sie dunkles Sekret in ihrer Ohrmuschel entdecken, könnte es sich um einen Ohrmilbenbefall handeln. Die Milben verursachen einen starken Juckreiz und können das Katzenleben beeinträchtigen. Wie man Ohrmilben erkennt und diese behandelt, verrät PETBOOK im folgenden Artikel.

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Der Befall von Ohrmilben gehört zu den häufigsten Ohrerkrankungen bei Katzen. Milben sind kleine Gliederfüßer, die parasitär auf einem Wirt leben und sich von seinen Körperflüssigkeiten und Hautbestandteilen ernähren. Besonders an warmen und feuchten Orten fühlen sie sich wohl. Daher stellen Katzenohren eine ideale Umgebung für sie dar. Die Milben verursachen bei der Katze einen starken Juckreiz. Doch mit der richtigen Behandlung kann der Befall schnell und effektiv beseitigt werden.

Symptome, die für Ohrmilben sprechen

Durch Ohrmilben wird bei Katzen die sogenannte Ohrräude ausgelöst. Je nachdem, wie stark der Befall ist, können verschiedene Symptome bei Katzen auftreten. Die häufigsten Symptome sind:

  • Juckreiz, Kopfschütteln und vermehrtes Kratzen am Ohr, häufiges Reiben der Ohren an Ecken und kantigen Objekten
  • Häufiges Kopfschütteln
  • Seitliche Neigung des Kopfes
  • Bildung von Schuppen
  • Bildung von bräunlichen Belegen im Inneren und Äußeren des Ohres
  • Hervortreten von eitriger Substanz im Innenohr
  • Unangenehmer Geruch aus dem Ohr
  • Bildung von bräunlicher Kruste im Inneren und Äußeren des Ohres
  • In seltenen Fällen kann es auch zu einer Mittel- oder Innenohrentzündung kommen
  • Zusätzliche Hautveränderungen: Da Katzen häufig zusammengerollt schlafen und die Ohren somit seitlich am Rumpf anliegen, können die Milben das Ohr verlassen und sich an weiteren Bereichen der Katze ansiedeln und dort die Haut angreifen

Nicht jede Katze zeigt bei einem Ohrmilbenbefall alle hier aufgelisteten Symptome. Häufig sind die dunklen Beläge in den Ohren das einzige Anzeichen für Ohrmilben.1

Auch interessant: Woran man erkennt, dass eine Katze Schmerzen hat

Ursachen

Häufig wird angenommen, dass nur Freigänger-Katzen Gefahr laufen, sich mit Ohrmilben zu infizieren. Doch diese Annahme ist falsch. Auch Hauskatzen können Ohrmilben bekommen. Katzen infizieren sich mit Ohrmilben entweder durch den Kontakt mit einem bereits betroffenen Tier oder durch das Berühren mit Gegenständen, die infiziert sind, wie etwa Decken, Bürsten oder auch Futternäpfen.

Flöhe und Fliegen tragen häufig auch Ohrmilben mit sich und können die Katze so auch anstecken. Aber auch die Halter können für einen Ohrmilbenbefall verantwortlich sein, wenn sie die Parasiten von draußen mit in die eigenen vier Wände bringen. Denn Menschen dienen häufig als Zwischenwirte der Milben, können sich selbst aber nicht mit ihnen infizieren.

Diagnose

In den meisten Fällen ist die Diagnose von Ohrmilben einfach. Mithilfe eines Otoskops (Ohrenspiegel) untersucht der Tierarzt das Ohr der Katze. Die Milben werden durch das Licht des Otoskops hervorgelockt und sind dann gut sichtbar. Wenn zusätzlich noch braunes Sekret im Katzenohr sichtbar ist, ist die Diagnosestellung noch einfacher.

Bei unklarem Befund kann das Ohrenschmalz der Katze unter einem Mikroskop näher begutachtet werden.2

Behandlungsmöglichkeiten von Ohrmilben bei der Katze

Ein Ohrmilbenbefall bei Katzen ist meist gut heilbar. Für eine optimale Heilung ist die konsequente Therapie über mindestens drei Wochen aber unabdingbar. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Stadien der Milben abgetötet werden und sie nicht zurückkehren. Wenn mehrere Katzen in einem Haushalt leben, müssen alle Tiere behandelt werden, damit sie sich nicht gegenseitig wieder anstecken.

Um die Ohrmilben zu bekämpfen, verschreibt der Tierarzt in der Regel verschiedene Medikamente. Dabei kommen entweder entzündungshemmende Salben, Antiparasitika oder antibiotische Ohrentropfen zum Einsatz.

Bevor man die Medikamente anwendet, sollte man die Ohrmuschel der Katze vorsichtig mit einem angefeuchteten, weichen Papiertuch reinigen. In einem gereinigten Ohr können die Medikamente dann ideal wirken.

Wie kann man Ohrmilben bei der Katze vorbeugen?

Ohrmilben kann mithilfe von prophylaktischen Maßnahmen vorgebeugt werden. Dafür eignen sich besonders gut spezielle Halsbänder oder Spot-ons. Gerade Freigängerkatzen sind häufig betroffen, da sie sich bei anderen bereits betroffenen Tieren anstecken. Sie sollten daher regelmäßig untersucht und ihre Ohren gereinigt werden. Gleiches gilt auch für Hauskatzen. Bei der Reinigung bitte immer vorsichtig und behutsam vorgehen, damit sie das empfindliche Ohr der Katze nicht verletzen. Nehmen Sie am besten ein befeuchtetes Tuch und streichen Sie behutsam über das Innenohr. Die Nutzung von Wattestäbchen sollte man dem Tierarzt überlassen, da hier das Verletzungsrisiko zu hoch ist, wenn die Katze sich plötzlich bewegen sollte.

Da Milben sich gerne an warmen und feuchten Plätzen ansiedeln, empfiehlt sich die regelmäßige Reinigung der Lieblingsliegeplätze der Katze, wie etwa Katzenbetten, Decken und Kissen.3

Gerade trächtige Katzen oder Katzen, die gerade Nachwuchs bekommen haben, sind häufig anfällig. Da sie in engem Kontakt mit ihren Kitten sind, übertragen sich die Milben schnell. Daher sind auch oft junge Katzen betroffen. Daher sollten sowohl Muttertier als auch der Nachwuchs regelmäßig auf einen Befall untersucht werden.

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Sind Ohrmilben gefährlich?

Prinzipiell sind Ohrmilben für die Katze nicht gefährlich. Zwar kann sich durch den Befall eine Entzündung auftreten, die vom äußeren Ohr ins Mittel- oder Innenohr wandern kann. Dies ist aber nur selten der Fall.

Dennoch sollte man Ohrmilben schnell und effektiv behandeln, da sie bei der Katze einen starken Juckreiz verursachen, der die Katze im Alltag behindert und ihr Wohlergehen deutlich einschränkt.

Quellen

  1. vtg-tiergesundheit.de, „Ohrmilben bei Katzen“ (aufgerufen am 06.05.2024) ↩︎
  2. swr.de, „Ist es normal, dass Katzen Milben im Ohr haben?“ (aufgerufen am 06.05.2024) ↩︎
  3. parasitenportal.de, „Milben – Angriff auf die Haut von Hund, Katze und Mensch“ (aufgerufen am 06.05.2024) ↩︎
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