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Flöhe, Zecken, Milben

Parasiten bei Katzen erkennen und loswerden

Parasiten sind bei Katzen nicht unbedingt selten
Parasiten sind bei Katzen nicht unbedingt selten. Im Foto zu erkennen: eine Zecke Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

18. September 2022, 4:49 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Katzen putzen sich gerne lang und gründlich. Wenn man aber beobachtet, dass sich das Tier plötzlich heftig kratzt, sollte man genauer hinsehen. Oft haben sich unliebsame Gäste im Fell oder auf der Haut eingenistet. Doch mit welchem Parasiten hat man es zu tun – und wie kann man ihn erfolgreich bekämpfen?

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Auch wenn Katzen reinliche Tiere sind, die großen Wert auf ihre Fellpflege legen, kommt es vor, dass sie von Parasiten heimgesucht werden. Dazu zählen häufig Flöhe, Milben und Zecken. PETBOOK erklärt, wie man die Plagegeister wieder loswird.

Flöhe

Es gibt verschiedene Arten von Flöhen, wie den Katzenfloh, den Hundefloh oder den Igelfloh. Aber alle haben nur ein Ziel: einen Wirt zu finden, von dessen Blut sie sich ernähren können. Das geschieht das ganze Jahr über, aber besonders häufig im Herbst, wenn es kälter wird und die Tierchen sich in wohlig warmen Innenräumen fortpflanzen wollen. Flöhe vermehren sich in atemberaubender Geschwindigkeit. Ein Katzenfloh-Weibchen legt rund 2500 Eier in ihrem kurzen Leben (ein bis maximal drei Monate). Und diese verteilt die Katze quer durchs Haus bzw. die Wohnung. Die Larven und Puppen schlummern unbemerkt in Polstern, Körbchen, Sofaritzen, Teppichen oder Kratzbäumen. Besonders wenn die Katze Freigänger ist, sollte man häufiger das Fell untersuchen. Aber auch Katzen, die nur zu Hause leben, sind nicht vor den circa zwei bis vier Millimeter großen Biestern gefeit, die bis zu 25 Zentimeter weit und ebenso hoch springen können.

Wie erkenne ich, ob Katzen Flöhe haben?

Wenn man den Verdacht hat, dass die Katze Flöhe hat, sollte man einen einfachen Test durchführen: Das Tier wird dazu auf ein weißes Tuch (bspw. ein Bettlaken) gesetzt. Mit einem Flohkamm bürstet man nun das Fell gründlich durch. Findet man kleine dunkle Krümel, handelt es sich wahrscheinlich um Flohkot. Jetzt nimmt man ein feuchtes Papiertuch und zerreibt die Krümel leicht. Bilden sich kleine rot-braune Punkte, handelt es sich um unverdautes Blut. Oft sieht man die Ektoparasiten aber bereits mit bloßem Auge oder man entdeckt auf der Haut der Katze Stellen mit roten Punkten.

Können Katzenflöhe auf Menschen übergehen?

Ja! Nicht nur können die Katzenflöhe auf den Menschen überspringen, im schlimmsten Fall können dadurch Krankheiten übertragen werden. So sind Katzenflöhe beispielsweise ein Zwischenwirt für Bandwürmer. Einen Befall mit Flöhen erkennt man bei Menschen beispielsweise an roten Punkten auf der Haut.

Wie wird man Flöhe bei Katzen wieder los?

Im Kampf gegen Flöhe schwören manche auf Hausmittelchen wie Kokosöl. Bei Katzen kann das Einreiben ins Fell oft zu einer Herausforderung werden. Viele Tiere mögen den Geruch nicht und versuchen, das Öl abzulecken. Angeblich mögen häufig bei Katzen vorkommende Parasiten wie Flöhe, Zecken und Milben den Geruch der Laurinsäure, die im Öl vorkommt, auch nicht, weswegen sie dann das Weite suchen. Wissenschaftlich bewiesen ist die Wirkung bisher nicht.

Erfolgsversprechend sind hingegen Spot-ons, als Lösungen zum Auftragen, oder Halsbänder. Wichtig zu wissen ist, dass die Eier und Larven sich nicht auf den Wirten befinden. Die gründliche Reinigung der Wohnräume und das Waschen der Textilien sowie der Einsatz von Sprays ist deshalb genauso wichtig, wenn man die Katzenflöhe wieder loswerden will.

Von Teebaumöl und Knoblauch sollte man übrigens ganz absehen – beides ist für Katzen giftig!

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Milben

Auch hier gibt es verschiedene Arten. Dazu gehören u. a. Ohrmilben, Kopfräudemilben, Pelzmilben oder Herbstgrasmilben. Mit bloßem Auge sind die Spinnentierchen meist nicht zu erkennen. Im Gegensatz zu Flöhen verbleiben z. B. die Larven der Herbstgrasmilbe auf dem Wirt. Sie ernähren sich meist von Hautschuppen, Ohrmilben dagegen von den Absonderungen des Katzenohrs.

Wie findet man raus, ob die Katze Milben hat?

Zunächst wird man beobachten, dass die Katze unter heftigem Juckreiz leidet. Ist das der Fall, sollte man einen Tierarzt aufsuchen. Hat das Tier Herbstgrasmilben oder Ohrmilben, lässt sich dies meist an dem dunkelbraunen Belag in der Ohrmuschel erkennen.

Jede Milbenart hat ein eigenes Aussehen, darum nimmt der Tierarzt von den betroffenen Stellen eine Hautprobe, die er genauer unter dem Mikroskop untersucht.

Können Milben von Katzen auf den Menschen übergehen?

Einige bei Katzen vorkommende Milbenarten springen auch auf den Menschen über, dazu zählen u. a. Kopfräudemilben, Pelzmilben oder Herbstgrasmilben. Tierbesitzer, die auffällige Hautveränderungen an sich selbst feststellen, sollten sich dann an einen Hautarzt wenden.

Wie behandelt man Milbenbefall bei der Katze?

Beim Befall mit Milben ist es immer ratsam, den Tierarzt aufzusuchen, der nicht nur die Milbenart bestimmt, sondern auch gezielt wirkende Mittel verschreibt. Manche Katzenbesitzer schwören jedoch auch auf Hausmittel, z. B. auf bestimmte Öle oder Zitrone. Auch Apfelessig in einer 1:1-Mischung mit Wasser soll sich positiv auswirken. Eine solche Anwendung kann in Absprache mit dem Tierarzt ggf. begleitend stattfinden.

Oft verursacht der Milbenbefall aber Hautentzündungen, die sich leicht zusätzlich mit Bakterien oder Pilzen infizieren können, deshalb sollte man unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Es gibt Spot-ons, Salben, Sprays, aber auch medizinische Badezusätze oder Shampoos. Händewaschen, aber auch das Reinigen des Katzenkörbchens gehören unbedingt zur erfolgreichen Bekämpfung dazu.

Zecken

In Deutschland findet man ca. 20 Zeckenarten. Haben sie einen Wirt gefunden, bohren sie sich durch die Haut und saugen Blut. Das kann mehrere Tage andauern. Sie gehören zu den gefürchtetsten Spinnentieren, denn sie können gefährliche Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose oder Babesiose übertragen. Mit FSME, der Frühsommer-Meningoenzephalitis, können sich Katzen zwar infizieren, sie zeigen aber keine Krankheitssymptome.

Zecke
Zecken können einige Krankheiten übertragen Foto: Unsplash

Wie entdeckt man eine Zecke bei der Katze?

Streift die Katze gerne durchs hohe Gras, sollte man sie regelmäßig nach ihren Ausflügen untersuchen. Meist wandern die Blutsauger noch auf der Haut des Tieres herum und suchen nach einer perfekten Einstichstelle. Hat sich die Zecke bereits festgesaugt, sollte man eine Zeckenzange zur Hand haben. Bevor man zur Tat schreitet, sollte man die Zecke nicht mit Öl, Alkohol oder Sonstigem beträufeln. Die Drehrichtung spielt keine Rolle. Gleichmäßig zieht und dreht man, bis sich ihre Beißwerkzeuge lösen. Entsorgt wird der kleine Vampir nicht im Klo, am besten zerdrückt man ihn.

Kann eine Zecke von der Katze auf den Menschen übergehen?

Die Gefahr, dass sich der Katzenhalter von seinem Tier eine Zecke einfängt, ist durchaus gegeben. Das geschieht dann, wenn die Zecke sich noch nicht festgesaugt hat. Daher ist es empfehlenswert, nicht nur regelmäßig die Katze zur checken, sondern auch an sich selbst zu suchen.

Wie kann man Zeckenbefall vermeiden?

Von manchen Haltern werden natürliche Mittel bevorzugt. Kokos-Öl, ätherische Öle oder Bierhefetabletten sollen die Blutsauger abhalten. Ob das wirklich zuverlässig hilft, ist nicht belegt. Bei Spot-on-Anwendungen unterscheidet man zwischen Kontaktparasitika, die in die Zecke eindringen und die Zecke abtöten, und Repellents, die Zecken vom Kontakt mit der Katze fernhalten. Man kann die Katze auch mit einem Spray vorbeugend einsprühen. Beide Methoden müssen nach ca. einem Monat wiederholt angewandt werden.

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Fazit

Freigänger-Katzen sollte man regelmäßig auf Befall mit Parasiten untersuchen, vor allem, wenn sie untypisches Verhalten zeigt, etwa verstärktes Kratzen. Leben mehrere Katzen im Haushalt als Freigänger, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich Parasiten auch untereinander übertragen, hoch. Hier empfiehlt es sich, die Prophylaxe-Präparate ganzjährig einzusetzen.

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Quellen

Themen Katzenkrankheiten
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