
5. September 2023, 17:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Auch unseren Katzen kann eine Bluttransfusion nach einer OP oder einem Unfall das Leben retten. Doch in der Humanmedizin gibt es keine Blutbanken vor Ort, sodass man auf Spender angewiesen ist. Wie eine Blutspende bei der Katze abläuft und was Halter darüber wissen sollten, erklärt PETBOOK.
„Blut ist Leben“, sagt man. Denn die rote Körperflüssigkeit versorgt unter anderem die Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Ein schwerer Blutverlust kann daher schnell lebensgefährlich werden. Nach einem Unfall oder einer größeren OP kann deshalb eine Bluttransfusion notwendig werden, um das Überleben zu sichern – auch bei Haustieren. Wussten Sie, dass auch Katzen Blut für ihre erkrankten oder verletzten Artgenossen spenden können? PETBOOK erklärt, wie das funktioniert.
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Anders als in der Humanmedizin gibt es in der Tiermedizin meist keine Blutbank vor Ort in der Klinik oder Praxis. Statt auf vorrätige Blutkonserven greifen Tierärzte im Bedarfsfall auf eine Spenderdatenbank zurück. Für diese können sich Katzenbesitzer mit ihrem Tier registrieren. Benötigt eine Katze eine Bluttransfusion, werden die freiwilligen Blutspender von der Tierarztpraxis kontaktiert. Sie sollten dann möglichst rasch in die Praxis kommen können, denn oftmals werden Bluttransfusionen in akuten Notfällen benötigt. Wie läuft eine Blutspende bei Katzen ab?
Blutgruppen bei Katzen
Wer seine Mieze als Blutspenderin registrieren lassen möchte, macht zunächst einen Termin zur Untersuchung des Spendertiers aus. Denn auch bei Katzen gibt es verschiedene Blutgruppen, sodass nicht jede Spende für jedes Tier geeignet ist. Es werden drei Blutgruppen unterschieden: A, B und AB.
Das Blut der Blutgruppen A und B besitzt Antikörper gegen die jeweils andere Blutgruppe. Im Falle einer Transfusion würde es daher zu einer Immunreaktion kommen. Übrigens: Mit etwa 70% ist die Blutgruppe A bei Katzen am häufigsten vertreten. Es folgen B mit ca. 25% und AB mit 5%. Die relativ seltene Blutgruppe B haben meist Rassekatzen wie Perser oder Britisch Kurzhaar. Sie sind als Blutspender daher besonders begehrt.
Ist Blutspenden für Katzen gefährlich?
Zur Blutspende werden nur gesunde Katzen zugelassen. Für sie ist die Prozedur auch nicht gefährlich, denn ihr Körper kann die entnommene Blutmenge schnell ersetzen. Darüber hinaus müssen Spendertiere weitere Voraussetzungen erfüllen, die allerdings je nach Einrichtung etwas variieren können.
Die Vierbeiner sollten in der Regel zwischen einem und zehn Jahren alt, vollständig geimpft und entwurmt sein. Sie müssen mindestens vier Kilogramm schwer sein, sollten ein gelassenes Wesen besitzen und dürfen selbst noch nie eine Bluttransfusion erhalten haben. Bevorzugt werden Wohnungskatzen als Blutspender eingesetzt, bei Freigängern müssen vorab schwere Infektionskrankheiten wie Leukose (FeLV) und Katzenaids (FIV) ausgeschlossen werden.
Wie oft kann eine Katze Blut spenden?
Maximal drei Mal im Jahr kann eine Katze Blut spenden. Und das läuft normalerweise so ab: Der registrierte Besitzer erhält einen Anruf, dass das Blut seiner Katze benötigt wird. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine Katze einen Unfall oder eine Vergiftung erlitten hat. Es gibt aber auch verschiedene Krankheiten, die zu Gerinnungsstörungen oder Blutarmut führen und die Behandlung durch eine Bluttransfusion erfordern.
Das Spendertier wird dann zunächst klinisch untersucht und es wird eine Blutprobe entnommen, die im Labor untersucht wird. Ist alles in Ordnung, erhält die Katze in Absprache mit dem Besitzer eine leichte Beruhigungsspritze.
Was passiert bei einer Bluttransfusion für Katzen?
Es wird eine Stelle am Hals rasiert, an der das Blut mit einer großen Spritze entnommen wird – meist eine Menge von zehn Millilitern pro Kilogramm Körpergewicht. Das Empfängertier erhält die Blutspende dann sofort. Der tierische Lebensretter wird noch ein wenig vor Ort beobachtet und darf sich ausruhen. Danach geht es auch schon nach Hause.
Mein Fazit: Jede Katze kann im Laufe ihres Lebens auf eine Blutspende angewiesen sein. Wie gut, dass es Menschen gibt, die das Blut ihres Lieblings zur Verfügung stellen. Allerdings wissen noch viel zu wenige Katzenbesitzer von dieser Möglichkeit, sodass freiwillige Spender händeringend gesucht werden. Überlegen Sie, ob Ihre Katze als Blutspenderin geeignet wäre? Sprechen Sie Ihren Tierarzt darauf an, er wird Sie umfassend informieren.

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Quellen
- tierklinik-oberhaching.de, „Wenn Vierbeiner Leben retten: Blutspenden von Hund und Katze“, (aufgerufen am 04.09.2023)
- veto-tierschutz.de, „Blutspende von Hund und Katze: Voraussetzungen, Ablauf und FAQ“, (aufgerufen am 04.09.2023)
- uni-giessen.de, „Tiere helfen Tieren: im Notfall rettet ihr Tier seinem Artgenossen damit das leben!“, (aufgerufen am 04.09.2023)