22. August 2024, 10:21 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Zähne der Katze sind ein wichtiges Instrument. Sie nutzt sie zum Fressen, Spielen, Greifen und Reißen. PETBOOK gibt einen Überblick, wann der Zahnwechsel von Milchzähnen auf bleibende Zähne erfolgt, wie man die Katze währenddessen unterstützen kann und wie das Gebiss von ausgewachsenen Katzen aufgebaut ist.
Katzen kommen ähnlich wie wir Menschen ohne Zähne zur Welt. Dabei sind die Zähne bereits im Gebiss angelegt, kommen aber erst in der zweiten oder dritten Lebenswoche heraus und bilden das Milchgebiss. Dieses besteht aus 26 Milchzähnen, die kleiner und ziemlich spitz sind. Mit etwa acht Wochen ist das Milchzahngebiss der Katze vollständig. Ab diesem Zeitpunkt kann die Katze auch feste Nahrung problemlos zu sich nehmen.
Zeitpunkt des Zahnwechsels
Ab dem dritten Lebensmonat beginnt der runde Kopf der jungen Katze, sich in einen ausgeformten Katzenschädel zu formen, und im Kiefer entsteht mehr Platz. Die Wurzeln der Milchzähne bilden sich nun zurück, die Zähne werden wackelig und fangen an auszufallen. Zwischen dem dritten und neunten Lebensmonat werden die Milchzähne nach und nach durch 30 bleibende Zähne ersetzt. In den meisten Fällen bekommt man als Halter davon nicht viel mit. Oft verschlucken die Kitten die ausgefallenen Zähne. Findet man in dieser Zeit doch mal einen ausgefallenen Zahn der Katze, besteht aber kein Grund zur Sorge: Es handelt sich um Milchzähne, welche die Katze jetzt nicht mehr benötigt.
Symptome während des Zahnwechsels
Katzen, die im Zahnwechsel sind, zeigen häufig typische Anzeichen. Dazu gehören:
- Häufiges Beißen auf harte Gegenstände
- Vermehrte Speichelproduktion
- Häufiges Lecken des Zahnfleisches
- Gerötetes, entzündetes Zahnfleisch
- Auffälliger Mundgeruch
- Reiben der Schnauze an Gegenständen
Wenn die Katze sich auffällig verhält und starke Schmerzen zeigt oder Fieber entwickelt, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.1
Mögliche Probleme während des Zahnwechsels der Katze
In den meisten Fällen verläuft der Zahnwechsel problemlos. Doch gelegentlich können auch Probleme auftreten. Da die Zähne und ein gesundes Gebiss für die Katze sehr wichtig sind, empfiehlt es sich, die Katze im Alter von sechs bis sieben Monaten vom Tierarzt untersuchen zu lassen, um mögliche Komplikationen rechtzeitig festzustellen. Zu den häufigsten Komplikationen beim Zahnwechsel gehören persistierende Milchzähne und Frakturen der Milcheckzähne.
Bei persistierenden Milchzähnen handelt es sich um Zähne des Milchgebisses, die nicht von den bleibenden Zähnen verdrängt werden und daher auch nicht ausfallen. Daher kommt es zu Doppelzähnen. Besonders häufig kommt das bei den Eckzähnen der Katze vor. Häufig entzündet sich das umliegende Gewebe schmerzhaft, und die Milchzähne wachsen in Richtung Katzenzunge, was Probleme beim Essen verursacht. Daher sollten persistierende Milchzähne vom Tierarzt gezogen werden.
In manchen Fällen kommt es auch zu einer Fraktur der Milchzähne. Davon sind ebenfalls oft die Milcheckzähne der Katze betroffen. Diese brechen und können der Katze starke Schmerzen bereiten. Der gebrochene Zahn sollte schnellstmöglich gezogen werden, um das Ansiedeln von Bakterien zu verhindern. Wenn diese erst einmal in den Wurzelkanal eingetreten sind, können sie dort starke Entzündungen verursachen.
Wie kann ich meine Katze beim Zahnwechsel unterstützen?
Katzen können, wie wir Menschen auch, Schmerzen beim Zahnwechsel haben. Mit einigen Tipps kann man ihren Zahnwechsel aber so angenehm wie möglich gestalten. Füttern Sie zum Beispiel Nassfutter oder weichen Sie Trockenfutter mit etwas Wasser auf. Durch die weiche Konsistenz kann die Katze dieses problemlos und schmerzfrei essen. Dennoch kann man auch gelegentlich knusprige Leckerlis füttern, um die Katze dabei zu unterstützen, die wackeligen Milchzähne zu verlieren.
Während des Zahnwechsels kauen Katzen gerne vermehrt auf Gegenständen. Daher kann man ihnen Spielzeug mit verschiedenen Härtegraden bereitlegen. Auch eine Massage des Zahnfleisches kann wohltuend wirken. Allerdings lässt sich nicht jede Katze gerne am Maul anfassen, daher sollte man die Bedürfnisse der Katze kennen und respektieren.2
Aufbau des Katzengebisses
Das Gebiss einer erwachsenen Katze umfasst 30 Zähne. Diese werden in vier Arten unterteilt, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen: greifen, fressen, spielen oder im Zweifelsfall auch beißen. Bei den besagten vier Zahnarten handelt es sich um die Schneidezähne, die Eckzähne, die Prämolaren und die Molaren. Die Schneidezähne sind die kleinen frontalen Zähne. Von ihnen haben die Katzen jeweils sechs im Ober- und sechs im Unterkiefer.
Die zwei langen und spitzen Zähne, die jeweils im Ober- und Unterkiefer vertreten sind, werden als Eckzähne bezeichnet. Unter den Molaren versteht man die Zähne im hinteren Teil des Mundes. Von ihnen haben Katzen jeweils zwei im Ober- und zwei im Unterkiefer. Als Prämolaren werden die Zähne zwischen den Eckzähnen und den Molaren bezeichnet. Von ihnen haben Katzen sechs im Oberkiefer und vier im Unterkiefer.
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Probleme im Alter
Im Alter kann es bei Katzen passieren, dass ihnen Zähne ausfallen. Meist tritt das aber nur vereinzelt auf und ist völlig normal. Wenn die Katze allerdings viele Zähne verliert, sollte man einen Tierarzt aufsuchen.
Um die Gesundheit der Zähne zu wahren, ist die regelmäßige Pflege wichtig. Um der Bildung von Zahnstein entgegenzuwirken, kann man der Katze Kauartikel geben, mit denen sie auf natürliche Weise den Belag abschaben kann. Wenn der Zahnbelag allerdings schon zu stark fortgeschritten ist, sollte man die Zähne beim Tierarzt reinigen lassen. So kann dem altersbedingten Zahnausfall vorgebeugt werden.