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Alterungsprozess

Ab wann eine Katze ein Senior ist

Eine Senior-Katze liegt am Fenster auf der Sofalehne und genießt die Sonne
Manchmal mag man es gar nicht wahrhaben, dass die eigene Katze ins Seniorenalter gekommen ist, aber es gibt deutliche Anzeichen und Dinge, die man wissen sollte, wenn eine Katze älter wird Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

16. September 2024, 14:55 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Wie wir Menschen, so altern auch unsere Haustiere. Aber ab wann ist eine Katze ein Senior und welche Pflege brauchen die Tiere im Alter?

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Alter ist nur eine Zahl – auch bei Katzen, denn der natürliche Alterungsprozess ist wie bei uns Menschen individuell. Viele Faktoren haben auf das gefühlte Alter Einfluss: Hat die Katze als Freigänger gelebt oder war sie eine reine Wohnungskatze? Musste sie auf der Straße an Hunger und Krankheiten leiden oder wurde sie von einem liebevollen Zweibeiner gefüttert und regelmäßig zum Tierarzt gebracht? Ob Ihre Katze schon ein Senior ist, und wie Sie Ihr Tier im Alter unterstützen können, lesen Sie bei PETBOOK.

Wie alt ist meine Katze?

Heutzutage hat eine gut versorgte Wohnungskatze eine Lebenserwartung von 15 Jahren, was in etwa 76 Jahren beim Menschen entspricht. Und es gibt, wegen der immer besser werdenden gesundheitlichen Versorgung, auch Katzen, die 20 Jahre und älter werden. Die US-amerikanische Hauskatze Creme Puff verstarb, laut dem Guinness-Buch der Rekorde, 2005 im stolzen Alter von 38 Jahren. Da man Katzen ab ihrem 12. Lebensjahr als Senior einstuft, hat der Katzen-Methusalem die meiste Zeit seines Lebens als Oldie verbracht. Woran merken Katzenhalter, ob die erwachsene Katze schon erste Alterserscheinungen hat? Und welche Bedürfnisse haben die Katzen-Omi und der Kater-Opi? Zur allgemeinen Einschätzung eine Übersicht über das Lebensjahr der Katze übersetzt in „Menschenjahre“ zur besseren Vergleichbarkeit:

  • 1-jährige Katze = 15 Menschenjahre
  • 2-jährige Katze = 24 Menschenjahre
  • 4-jährige Katze = 32 Menschenjahre
  • 7-jährige Katze = 44 Menschenjahre
  • 10-jährige Katze = 56 Menschenjahre
  • 12-jährige Katze = 64 Menschenjahre
  • 14-jährige Katze = 72 Menschenjahre
  • 16-jährige Katze = 80 Menschenjahre
  • 18-jährige Katze = 88 Menschenjahre
  • 20-jährige Katze = 96 Menschenjahre

Die durchschnittliche Lebenserwartung von 15 Jahren erreichen viele Tiere, wobei Freigänger ein höheres Risiko haben, zu verunfallen und früher zu sterben. Natürlich mag die ein oder andere Katze auch mit 16 Jahren noch so agil sein, wie eine andere mit 10 Jahren. Die Gene, die Gesundheit, die Versorgung und andere äußere Umstände haben einen großen, individuellen Einfluss darauf, wie fit die Katze als Senior noch ist.

Woran merkt man, dass die Katze alt wird?

Erste Anzeichen, die man als Halter vielleicht bemerkt, sind körperliche Veränderungen: Während die eine Katze immer mäkeliger wird und an Gewicht verliert, mag eine andere nur noch den Lieblingsplatz verlassen, wenn es etwas zum Futtern gibt, und legt dementsprechend an Pfunden zu. Es gibt aber noch andere Hinweise, dass der Alterungsprozess eingesetzt hat.

Das Verhalten im Alltag

Allgemeine Verwirrtheit tritt bei vielen Seniorenkatzen auf. Man kann es auch als senil bezeichnen, wenn die Katze tagsüber und auch nachts plötzlich laut miaut, oder den Weg zum Katzenklo nicht mehr findet. Manche finden auch den Weg zum Haus nicht mehr, und man muss sich auf die Suche von ihnen begeben, oder sie werden von netten Nachbarn zuhause abgeliefert.

Jetzt sollte man eine regelmäßige Tagesroutine mit festen Fütterungszeiten haben. Auch ein Umzug oder das Umstellen von Möbeln bringt die Katze nur noch mehr durcheinander. Neigt sie plötzlich zu Unsauberkeit, sollte man nicht mit ihr schimpfen, sondern dafür sorgen, dass sie kurze Wege zur Katzentoilette hat. Man kann auch mehrere Katzenklos mit niedrigem Einstieg aufstellen. Ihre Lieblingsplätze kann man mit wasserdichten Hüllen oder saugstarken Fließen ausstatten, die man unter der Kuscheldecke drapiert.

Auch interessant: Katze pinkelt in Wohnung? Ursachen und richtiger Umgang

Spielen und Aktivität

Ältere Katzen schlafen oft noch mehr und werden auch anhänglicher und verschmuster. Es zieht sie immer weniger nach draußen, und sie bevorzugen stattdessen ein warmes Plätzchen zum Dösen. Auch wenn der Bewegungsdrang der Katze im Alter nachlässt, heißt das nicht, dass sie gar nicht mehr spielen möchte.

Vielleicht hat die Katze jetzt keine Lust mehr auf wilde Jagdspiele mit dem Bällchen oder der Feder-Angel. Stattdessen kann man ihr Fummelbretter bauen, in denen man Leckerlis versteckt. Denn auch Seniorenkatzen müssen aktiv sein, um geistig und körperlich fit zu bleiben.

Fress- und Trinkverhalten

Oft scheinen Katzen im Alter mäkelig zu werden. In Wahrheit können hinter dem Verhalten aber gesundheitliche Probleme stecken. Auch die Tiere leiden unter Zahnproblemen, wie Zahnfleischentzündungen, die oft mit Zahnausfall einhergehen. Vielleicht ist es aber auch nur mangelnder Appetit. Sie neigen auch häufig dazu, zu dehydrieren, da sie zu wenig Flüssigkeit aufnehmen.

Jetzt sollte man auf hochwertiges Nassfutter umstellen, dies sorgt auch für eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr. Natürlich lässt es sich auch leichter kauen als Trockenfutter, dass sie jetzt nur noch als Leckerli bekommen sollte. Wenn man diese in Snackbällen versteckt, bekommt die Katze gleichzeitig etwas Gehirnjogging dazu. Frisst sie generell weniger, kann man auf das Futter noch ein leckeres Topping, wie z. B. Thunfisch oder Leberwurst geben, und das Ganze warm servieren.

Beweglichkeit und Mobilität

Mit zunehmendem Alter lassen es auch Katzen ruhiger angehen. Oft liegt es an körperlichen Verschleißerscheinungen wie Arthrose oder Arthritis, dass sie weniger aktiv sind. Dann schafft die Senior-Katze den Sprung auf das Sofa oder das Fensterbrett nicht mehr, und auch das Verrenken beim Putzen des Fells fällt ihr zusehends schwerer. Wenn man beobachtet, dass das Aufstehen und Gehen Probleme bereiten, sollte man einen Tierarzt konsultieren.

Damit die Katze auch weiterhin die Aussicht auf dem Fensterbrett genießen kann, kann man ihr einen Hocker als Aufstiegshilfe anbieten. Schafft sie es nicht mehr über die Umrandung ihres Katzenklos zu steigen, kann man ein Modell mit niedriger Umrandung besorgen, oder auch hier eine Einstiegshilfe anbringen. Tut sie sich mit dem Putzen des Fells schwer, hilft es, sie regelmäßig zu bürsten, und mit einem feuchten Lappen Staub und Hautschuppen aus dem Fell zu entfernen. Auch die Krallen werden von vielen Senior-Katzen nicht mehr richtig gewetzt und abgenutzt. Eine Krallenpflege durch ihre Menschen oder den Tierarzt kann sie vor eingewachsenen Krallen und Verletzungen schützen.

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Weitere körperliche Veränderungen von Senior-Katzen

Wie bei uns Menschen lassen auch bei der Katze die Sinnesorgane im Alter merklich nach. Zunehmend verschlechtert sich das Seh-, Hör- und Riechvermögen. Das Fell wirkt immer struppiger, ist glanzlos und die Haut trocken und schuppig.

Hat die Katze immer weniger Appetit, weil sie das Futter nicht mehr so gut riechen kann, hilft es, eine warme, salzfreie Brühe darüber zu gießen. Sieht sie schlechter, kann ein kleines Nachtlicht dafür sorgen, dass sie den Weg zum Katzenklo leichter findet. Eine Extraportion Zink bringt wieder Glanz in ihr stumpfes Fell, das man nun regelmäßig bürsten sollte, damit es nicht verfilzt.

Häufige Krankheiten von Senior-Katzen

Eine typische Baustelle bei der älteren Katze sind die Nieren. Oft leidet sie nun an chronischer Niereninsuffizienz. Aber auch Schilddrüsenfehlfunktionen, Diabetes mellitus, Herzerkrankungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparates können altersbedingt auftreten.

Wenn Sie beobachten, dass:

  • die Katze Probleme bei der Toilettennutzung hat,
  • das Klo viel häufiger aufsucht,
  • weniger trinkt,
  • an Gewicht verliert,
  • Probleme beim Aufstehen und Gehen hat
  • oder desorientiert und verwirrt wirkt,

sollten Sie dieses Verhalten von einem Tierarzt abklären lassen.

Auch interessant: Nierenschwäche bei Katzen – Ursachen, Symptome und Behandlung

Fazit: Senior-Katzen brauchen spezielle Pflege

Kommt die Katze in die Jahre, genießt sie die gemeinsame Zeit mit ihrem Menschen ganz besonders. Planen Sie vermehrt Kuschel- und Schmuseeinheiten ein, das ist Balsam für die Seele und reduziert auch Stress und Depressionen, sowohl beim Menschen als auch beim Tier. Die verbleibenden Jahre sollte man mit seinem alternden Tier ganz bewusst gemeinsam genießen.

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Quellen


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