19. Januar 2024, 6:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Geteiltes Glück ist doppeltes Glück, sagt man. Gilt diese Aussage auch für die Katzenhaltung? Sind zwei Katzen immer besser als eine? Muss man die Tiere vielleicht sogar zu zweit halten? PETBOOK klärt auf.
Katzenliebhaber wissen: Jede Katze ist einzigartig und hat auch ihren eigenen Kopf. Die Frage, ob Katzen unbedingt zu zweit gehalten werden sollten, lässt sich deshalb nicht pauschal beantworten. Dennoch kann festgehalten werden: Viele Katzen genießen die Gesellschaft ihrer Artgenossen. Aber eben nicht alle. Wir verraten, was Sie über das Thema Mehrkatzenhaltung wissen müssen.
Sind Katzen zu zweit glücklicher?
Die These, dass Hauskatzen prinzipiell Einzelgänger seien, gilt heute als überholt. Als Halter einer Einzelkatze muss man sich heute von manchen schon die Frage gefallen lassen: „Wie, du hältst nur eine Katze?“ Manche gehen sogar so weit, Einzelhaltung als tierschutzwidrig einzustufen.
Zwar gehen die kleinen Räuber lieber allein auf Beutezug, sind auf der Jagd also tatsächlich Einzeljäger. Doch wenn die Maus geschnappt und verspeist ist, kuscheln sich viele Katzen gerne an einen schnurrenden Kollegen. Katzen, die im Mehrkatzenhaushalt zusammenleben, putzen einander zudem häufig oder spielen miteinander.
Gerade in Wohnungshaltung kann ein Artgenosse glücklich machen
Insbesondere für Katzen, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden, bringt der tierische Spielkamerad Abwechslung in den Alltag. Während Halter bei der Arbeit sind, können die Vierbeiner gemeinsam herumtoben – da hat Langeweile keine Chance.
Einzelkatzen dagegen können unter Umständen Verhaltensprobleme entwickeln und fangen womöglich an, am Sofa oder an der Tapete zu kratzen. Manche fühlen sich allein sogar so unwohl, dass sie apathisch oder unsauber werden. Viele Katzen sind also tatsächlich zu zweit glücklicher.
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Ist es also grundsätzlich besser, Katzen zu zweit zu halten?
Sie überlegen gerade, eine Katze anzuschaffen? Dann sollten Sie in Erwägung ziehen, gleich zweien ein Zuhause zu schenken. Denn wie bereits erwähnt, fühlen sich viele Katzen zu zweit wohler als allein – vor allem dann, wenn sie keinen Freigang bekommen. Dazu kommt: Die meisten Tierheime und auch viele Züchter vermitteln ihre Kätzchen nicht in Einzelhaltung. Gerade junge Tiere brauchen nämlich den Kontakt zu Artgenossen, um sich gesund entwickeln zu können und gut sozialisiert zu werden.
Haben Sie bereits eine Katze und überlegen, eine Zweite aufzunehmen? Dann sieht die Sache etwas anders aus. Hat der „Einzelprinz“ oder die „Einzelprinzessin“ bereits lange allein gelebt und auch sonst keine Möglichkeit, anderen Katzen zu begegnen (etwa bei der täglichen Runde durch den Garten), kann es sein, dass sie inzwischen auf Katzengesellschaft lieber verzichtet. Zwei Katzen aneinander zu gewöhnen, erfordert viel Geduld und Fingerspitzengefühl – eine Erfolgsgarantie gibt es nicht.
Tipp: Möchten Sie nur eine Katze halten, wenden Sie sich am besten an Ihr örtliches Tierheim. Die Pfleger kennen ihre Schützlinge meist gut und wissen, welche Katze keine Artgenossen an ihrer Seite duldet. Für eine einzelgängerische Katze würde es viel Stress bedeuten, mit einem Artgenossen zusammenleben zu müssen. Daher ist für sie ein Einzelplatz die bessere Wahl. Aber auch, wenn man eine zweite Katze anschaffen möchte, kann das örtliche Tierheim weiterhelfen. Die Tierschützer geben Tipps zur Vergesellschaftung und nehmen das Tier auch wieder zurück, wenn das Zusammenleben gar nicht glücken will.
Was muss ich beachten, wenn ich zwei Katzen halten will?
Zwei Katzen zu halten, ist nicht viel aufwendiger, als eine Einzelkatze zu verwöhnen. Empfehlenswert ist es, zwei Wurfgeschwister aufzunehmen: Die Tiere kennen einander bereits und kommen in der Regel gut miteinander aus. Aber auch im Tierheim entstehen immer wieder enge Freundschaften unter Katzen, sodass diese dann nur noch paarweise vermittelt werden.
Gewusst? Ein Katzenduo benötigt stets eine Katzentoilette mehr als Tiere im Haushalt sind. Die Faustformel für die minimale Kistchen-Anzahl im Mehrkatzenhaushalt lautet nämlich: Anzahl der Katzen + 1. Und natürlich braucht jede Katze ihren eigenen Napf und ein kuscheliges Körbchen.
Handelt es sich um ein gemischtgeschlechtliches Pärchen, muss mindestens ein Tier kastriert werden, um unerwünschten Nachwuchs zu verhindern. Wenn Sie diese Tipps beherzigen, steht einem langen, glücklichen Katzenleben im Mehrkatzenhaushalt nichts mehr im Wege.
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Quellen
- tierschutzbund.de, „Die Haltung von Katzen“ (aufgerufen am 16.01.2024)
- vet-doktor.de, „Katze alleine halten oder zu zweit?“ (aufgerufen am 16.01.2024)