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Angst vor Krankheiten

Ich bin schwanger – was muss ich bei der Katzenhaltung beachten?

Nahaufnahme vom Bauch einer Schwangeren mit Katze auf dem Schoß
Eine Schwangerschaft bedeutet nicht, dass man sich von seiner Katze fernhalten muss. Man sollte jedoch ein paar Dinge beachten Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

14. Januar 2023, 7:58 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Katzen sind sehr reinliche Tiere und putzen sich selbst oft und ausgiebig. Doch manchmal werden bei der Katzenwäsche auch Parasiten vom After aufs Fell übertragen, und die können bei einer Schwangerschaft zum Risiko werden. PETBOOK erklärt, worauf man in der Schwangerschaft mit Katze achten muss.

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Immer wieder geben Eltern, die ein Baby erwarten, aus übertriebener Vorsicht die einst so geliebte Katze weg. Dabei muss keines der Tiere im Tierheim landen, wenn man sich an bestimmte Regeln und Hygienemaßnahmen hält. Klar, Katzen schleppen nicht nur Mäuse ins Haus, sondern auch Parasiten. Viele Schwangere haben daher Angst vor übertragbaren Krankheiten, ganz vorn auf der Liste mit Ängsten steht die Übertragung von Toxoplasmose. Doch die Zahl der Frauen, die in der Schwangerschaft an Toxoplasmose erkranken, ist äußerst gering und die Ansteckung muss nicht zwingend durch eine Katze geschehen. Doch sollte man sich in der Schwangerschaft einige weitere Fragen über die Katzenhaltung stellen.

Was sollte man bei einer Schwangerschaft im Alltag mit einer Katze beachten?

Die meisten Katzen nehmen die Veränderung des Hormonspiegels durch den veränderten Geruch ihres Frauchens wahr. Viele werden plötzlich sehr anhänglich, folgen ihrer Halterin auf Schritt und Tritt und belagern sie förmlich. Jetzt kann man bereits beginnen, die Katze vom Schoss zu nehmen und ihr den Platz daneben zuzuweisen. Selbstverständlich wird Mieze auch hier ausgiebig gekrault. Das macht es später einfacher, wenn das Baby auf dem Bauch der Mutter liegt oder gestillt wird. Manche Katzen werden aber auch scheu oder aggressiv, hier darf man auf keinen Fall ungeduldig oder wütend werden und den Tieren Raum lassen.

Auch interessant: Toxoplasmose bei Katzen – Symptome, Ursachen und Behandlung

Sollten Schwangere die Katze öfter entwurmen?

Da über den Katzenkot zahlreiche Krankheitsereger übertragen werden können, sollte die Katze – vor allem Freigänger – regelmäßig entwurmt werden. Für reine Wohnungskatzen reicht eine Entwurmung zweimal im Jahr. Freigänger sollten alle zwei Monate entwurmen. Man kann die Tiere zudem beim Tierarzt auf Würmer und Parasiten untersuchen lassen. Auch Impfungen sollten aufgefrischt werden. Gegen Parasiten hilft auch ein Präparat gegen Flöhe und Zecken.

Welche Krankheiten können Katzen übertragen?

Es gibt eine Reihe von Zoonosen bzw. Infektionskrankheiten, die Katzen übertragen können, auf die man in der Schwangerschaft besonders achten sollte.

Katzenkratzkrankheit (KKK)

Die Katzenkratzkrankheit (KKK) ist – anders als ihr Name vermuten lässt – eine Krankheit des Menschen. Dabei übertragen die Tiere Bakterien durch Kratzer und Speichel sowie über Katzenflöhe. Nach der Infektion entwickelt sich eine Schwellung oder Blase an der betroffenen Hautstelle. Danach können sowohl die Wunde als auch die umliegenden Lymphknoten schmerzhaft anschwellen. Im weiteren Verlauf können Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkbeschwerden, mangelnder Appetit und allgemeine Müdigkeit auftreten.

Pasteurelleninfektion

Wurde man von einer Katze schlimm gebissen, lässt sich meist das Bakterium Pasteurella multocida nachweisen. Die betroffene Wunde ist gerötet und schwillt innerhalb von 24 bis 48 Stunden deutlich an. Solche Wunden sollten unbedingt antibiotisch versorgt werden, da die Bakterien durch die Blutbahn in Organe und Herz verschleppt werden können. So eine Blutvergiftung oder Sepsis kann letztendlich auch tödlich enden.

Parasitäre Erkrankungen

Flöhe und andere Ektoparasiten verursachen Juckreiz und Hautverletzungen. Zudem sind Flöhe Überträger von Zoonosen wie der Katzenkratzkrankheit und Bandwürmern. Hier hilft, neben einem regelmäßigen Flohschutz regelmäßiges Reinigen und Saugen der Schlaf- und Liegeplätze der Katze.

Toxoplasmose

Bei der Toxoplasmose handelt es sich um eine Infektion mit dem einzelligen Parasiten Toxoplasma gondii. Diese mikroskopisch kleinen Organismen stellen vor allem für Schwangere eine Gefahr dar. Infiziert man sich zum ersten Mal damit, kann dies zu einer Fehlbildung beim Embryo oder im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen. Man sollte sich deshalb auf Toxoplasmose testen lassen – auch, wenn man keine Katzenbesitzerin ist. Die Toxoplasmen werden in erster Linie durch den Kot der Tiere übertragen. Deshalb sollte das Katzenklo täglich mehrmals gereinigt werden. Aber auch rohes Fleisch (insbesondere Schweine- und Lammfleisch) sowie Gemüse, das auf der Erde kontaminiert wurde, kann von Toxoplasmen befallen sein.

Übrigens: Auch reine Wohnungskatzen können sich mit dem Parasiten z. B. durch dessen Eier, die an den Straßenschuhen eingetragen werden, infizieren.

Sollte man während der Schwangerschaft das Katzenklo reinigen?

Viele Schwangere machen während dieser Zeit aus Angst einen Bogen um das Katzenklo, da dort häufig zu Vorsicht geraten wird. Da die Toxmoplasmen jedoch erst nach zwei bis vier Tagen im Katzenkot aktiv werden, ist eine regelmäßige Reinigung ein sehr wirksames Gegenmittel und damit vollkommen ungefährlich in der Schwangerschaft. Das Säubern des gesamten Klos mit heißem Wasser sollten aber lieber andere übernehmen. Ist man in der Wohnung alleine, sollte man bei der Reinigung unbedingt Einmalhandschuhe tragen. Dies wird auch beim Umgang mit rohem Fleisch, ungewaschenem Obst und Gemüse geraten. Bei der Gartenarbeit sollte man immer Gartenhandschuhe tragen, denn Katzen lieben es, das Geschäft auch mal im Beet zu hinterlassen.

Fazit: Eine Schwangerschaft muss nicht gleich das Aus für die Katze bedeuten. Es reicht völlig, wenn man auf eine ausreichende Hygiene achtet. Reinigen Sie regelmäßig das Katzenklo (noch besser: lassen Sie es reinigen) und säubern Sie Spielsachen und Schlafplatz der Katze mit heißem Wasser. So steht einem glücklichen Zusammenleben von Schwangeren und Katze nichts im Wege.

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Quellen

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