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„Revierwechsel“

8 Tipps, damit der Umzug für Ihre Katze möglichst stressfrei abläuft

Frau sitzt zwischen Umzugskartons auf dem Boden mit einer Katze auf dem Schoß
Für Katzen ist ein Umzug besonders stressig, denn sie verlieren ihre gewohnte Umgebung Foto: Getty Images
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

12. Februar 2024, 14:32 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Nicht nur für uns ist ein Umzug mit Stress verbunden. Vor allem Katzen leiden unter dem „Revierwechsel“. Als Halter können Sie jedoch einiges tun, damit der Umzug für Ihre Katze möglichst stressfrei abläuft. Dafür hat PETBOOK 8 Tipps zusammengestellt.

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In der Natur haben Katzen ein festes Revier, das sie jeden Tag kontrollieren und gegen Artgenossen – wenn nötig – bis aufs Blut verteidigen. Für unsere Hauskatzen ist die Wohnung dieses Revier und sein Verlust sorgt nicht nur für Stress, sondern Unsicherheit. Dafür sollte man Verständnis haben, wenn man den Umzug mit der Katze plant. Nicht selten passiert es, dass die Tiere in den ersten Tagen nach dem Umzug hinter einem Schrank kauern, nicht fressen wollen und auch unsauber werden.

Im Folgenden haben wir 8 Tipps zusammengestellt, wie Sie den Stress beim Umzug für Ihre Katze auf ein Minimum reduzieren können.

Rituale beibehalten – auch vor dem Umzug

Katzen sind Gewohnheitstiere. Rituale und feste Tagesabläufe geben den Tieren Sicherheit. Steht ein Umzug bevor, geht es meist schon Wochen davor hektisch zu. Kartons werden gepackt, Dinge verändern ihren Ort. Was manche Katzen spannend finden, kann für andere jetzt schon Stress auslösen. Hier ist es wichtig, bei so viel Veränderung Tagesrituale wie feste Spiel- oder Essenszeiten beizubehalten.

Transportstress vermeiden

Die große Frage, die sich viele beim Umzug stellen, ist: Wann kommen die Katzen in die neue Wohnung? Hier gilt: Die Katzen sollten zum selben Zeitpunkt die neue Wohnung beziehen wie ihre Menschen. Zuerst sollten alle Möbel an Ort und Stelle stehen und dann erst die Katze folgen, rät Tierärztin Tina Hölscher von der Tierschutzorganisation Aktion Tier.

Falls Sie mehrere Katzen haben, sollten Sie jede in einem eigenen Katzenkorb transportieren. „Sitzen die Katzen zusammen in einer Kiste und stehen während der Fahrt unter Stress, lassen sie dies unter Umständen am Partnertier aus. Im schlechtesten Fall kommt es zu nachhaltigen Beziehungsstörungen zwischen den Tieren“, so Hölscher.

Auch interessant: Sollte man Katzen grundsätzlich zu zweit halten?

Nicht gleich die ganze Wohnung freigeben

Auch wenn wir unserer Katze am liebsten gleich alle Zimmer der neuen Wohnung zugänglich machen wollen, ist es tatsächlich stressfreier für die Tiere, wenn sie erst mal nur ein Zimmer zum Erkunden bekommen. Dafür bietet sich ein ruhiger Raum wie das Gäste- oder Schlafzimmer an. Hier können sie sich mit der neuen Umgebung in Ruhe vertraut machen und alle neuen Gerüche und Geräusche kennenlernen.

Wichtig ist, der Katze in diesem Raum – zumindest vorübergehend – alle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, also Katzenklo, Kratzbaum sowie Versteck- und Schlafplatz. Je nachdem, wie entspannt das Tier ist, kann man der Katze dann nach und nach Zugang zu den anderen Räumen der neuen Wohnung oder des neuen Hauses gewähren. Zuletzt sollte die Katze Zugang zum Balkon oder zur Terrasse erhalten.

Vertrautheit schaffen

Um der Katze zu helfen, sich in der neuen Umgebung schnell wohlzufühlen, kann man ihre Lieblingsplätze, die sie in der alten Wohnung mochte, in die neue übertragen. Wenn Möbel, auf denen die Katze gerne lag, mit umziehen, ist hier schon viel getan. Aber auch Dinge wie Körbchen, Decken oder der Kratzbaum können der Katze dabei helfen.

Hier lohnt es sich, alte Katzenmöbel erst mal mitzunehmen, selbst wenn diese eigentlich gar nicht mit in die neue Wohnung kommen sollten. Diese können dann ein paar Wochen nach dem Umzug nach und nach ausgetauscht werden.

Katze ankommen lassen

Zwar ist es auch nach dem Umzug wichtig, Rituale beizubehalten, es kann aber sein, dass die Katze damit in den ersten Tagen noch überfordert ist. So ist es völlig normal, wenn sich Ihr Tier einige Zeit hinter einem Schrank oder unter dem Bett versteckt. Hier kann es helfen, sich für die ersten Tage ins Zimmer zu setzen und mit dem Tier zu sprechen, damit es neben den ganzen neuen Eindrücken auch vertraute Geräusche und Gerüche wahrnimmt.

Auf keinen Fall sollten Sie die Katze aus dem Versteck hervorzerren, sondern ihm den Freiraum lassen, die neue Umgebung selbst zu erkunden. Erst wenn das Tier mehr als einen Tag komplett die Nahrung verweigert, sollten Sie aktiv werden und einen Tierarzt oder einen Experten für Katzenverhalten zurate ziehen. In der Regel beginnen die meisten Katzen aber schon nach ein paar Tagen ihr Versteck zu verlassen und neugierig die Wohnung zu erkunden.

Pheromone können helfen

Eine weitere Möglichkeit, um den Stress beim Umzug für die Katze zu reduzieren, ist, mit Pheromonen zu arbeiten. Das sind Duftstoffe, die die Tiere selbst absondern, wenn sie entspannt sind. In synthetischer Variante kann dieser Geruch erworben und mit einem Verdampfer in der Wohnung verteilt werden. Die Duftstoffe sollen Wohlbehagen in den Tieren auslösen.

Diese Pheromone gibt es etwa als Duftstecker für die Steckdose oder als Spray, welches man direkt auf die Liegeplätze der Katze sprühen kann. Hier ist wichtig, dass Duftstecker mit Pheromonen schon ein paar Tage vorher zum Einsatz kommen, damit eine ausreichende Duft-Konzentration erreicht wird.

Draußen-Pause für Freigänger

Soll die Katze auch im neuen Zuhause Freigang bekommen, ist es wichtig, diesen nicht gleich zu gewähren. Auch Katzen müssen ihre Umgebung und den Weg nach Hause erst einmal lernen. Das geht am besten Schritt für Schritt.

Freigänger-Katzen sollten daher mindestens vierzehn Tage in der Wohnung bleiben, bis sie ihr neues Revier erkunden dürfen. Dann haben sie auch sicher verstanden, dass das neue Zuhause fortan ihr Anlaufpunkt ist. Gerade wenn sich das neue und alte Revier überschneiden, kann es sonst sein, dass die Katze in ihre alte Nachbarschaft zurückläuft.

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Mehrere Tiere immer gleichzeitig eingewöhnen

Wer mehr als eine Katze hat, muss besonders darauf achten, dass der Umzug für die Tiere nicht zu stressig wird. Erschreckt sich eine Katze vor einem neuen Geräusch oder sieht eine fremde Katze in der neuen Umgebung, kann es passieren, dass sie ihre Panik oder Aggression auf die Partner-Katze überträgt. Daher sollten Sie beide Tiere anfangs möglichst so viel wie möglich beobachten.

Mit Material der dpa

Louisa Stoeffler, PETBOOK-Redakteurin

Meine Erfahrung mit Katzen im Umzug

„Umzüge an sich sind für Menschen bereits stressig genug. Muss man dann auch noch eine Katze ans neue Zuhause gewöhnen, ist das Chaos in den ersten Tagen perfekt.
Ich bin bislang zweimal mit Katzen umgezogen. Meine Katze Minka hat den Transport zum neuen Heim so schlecht vertragen, dass sie die Kontrolle über ihre Blase verlor und immer wieder lospinkelte. Ihr Urin ergoss sich über mehere Kilometer hinweg immer wieder über meine Beine aus dem Katzenkorb heraus.
Auch Kater Remo fand den letzten Umzug furchtbar. Ich habe ihn auf der letzten Tour mit dem Möbelwagen in die neue Umgebung gebracht. Dort angekommen war sein gesamter Katzenhaushalt bereits im Arbeitszimmer aufgestellt. Allerdings verschmähte er Kuscheldecke und Kratzbaum und versteckte sich stundenlang in seinem Katzenklo. Der eigene Geruch gab ihm die Sicherheit, die er in diesem Moment brauchte. Nach ein paar Stunden traute er sich jedoch bereits, die anderen Räume zu erkunden.
Obwohl ich die alten Matratzen eigentlich am liebsten im Umzug entsorgt hätte, habe ich sie für den Kater doch zunächst behalten. Der vertraute Geruch hat ihm so geholfen, auch das Schlafzimmer direkt wieder als Rückzugsort anzunehmen.“Louisa Stoeffler, PETBOOK-Redakteurin
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