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Tipps und Tricks

Was Katzenhalter bei Freigängern im Winter beachten sollten

Freigänger Katzen im Winter
Selbst für Freigänger-Katzen kann es im Winter zu kalt werden – das hängt auch von der Katzenrasse ab Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

27. November 2023, 10:26 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Katzen, die Freigang gewohnt sind, ziehen auch in der dunklen und kalten Jahreszeit weiterhin durch die Nachbarschaft. Doch gibt es einiges zu beachten, wenn Katzen im Winter unterwegs sind.

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Wenn die Tage kürzer werden und die Schneeflocken vor dem Fenster tanzen, machen wir Menschen es uns drinnen so richtig gemütlich. Bei Kerzenschein, Tee und Keksen kuscheln wir uns aufs Sofa und lassen die eisigen Temperaturen einfach draußen vor der Tür. Und auch viele Katzen ziehen in der kalten Jahreszeit ihr warmes Körbchen der verschneiten Landschaft vor dem Fenster vor. Sie schlafen und dösen mehr als sonst und bleiben am liebsten drin. Manche Freigänger-Katzen gehen aber auch im Winter auf ausgedehnte Streifzüge. PETBOOK erklärt, was Katzenhalter dabei beachten sollten.

Winterliche Gefahren für Freigänger-Katzen

Tatsächlich lauern im Winter draußen einige Gefahren: Freigänger-Katzen können beispielsweise bei Nebel oder dichtem Schneefall von Autofahrern übersehen werden. Zudem kann das Streusalz auf den Straßen und Fußwegen die empfindlichen Katzenpfötchen reizen. Kehrt die Freigänger-Katze von ihrer Patrouille zurück, sollten die Salzreste deshalb vorsichtig mit lauwarmem Wasser abgespült werden.

Frieren Freigänger im Winter?

Freigänger-Laktzen bilden in der Regel ein dichtes Winterfell aus, das sie vor frostigen Temperaturen schützt. Wann es für Katzen draußen zu kalt ist, hängt allerdings stark vom Individuum ab. Manche Rassen, wie zum Beispiel die langhaarige Norwegische Waldkatze oder die Maine Coon, sind bestens an die kalte Jahreszeit angepasst. Sie haben Haarbüschel zwischen den Pfotenballen, die sogenannten „Schneeschuhe“, die das Einsinken in frischem Pulverschnee verhindern.

Eine gesunde Katze, die auch im Winter in ihrem Revier nach dem Rechten sehen möchte, können Sie ohne Sorge nach draußen lassen. Allerdings sollte sichergestellt sein, dass das Tier jederzeit zurück ins Warme kann – etwa durch eine Katzenklappe. Auch eine Kuschelhöhle auf der Terrasse, ausgestattet mit einer Decke, kann dem Tier bei Bedarf Wärme und Schutz bieten. Der Unterschlupf sollte zudem leicht erhöht stehen, damit die Kälte vom Boden nicht hineinkriechen kann.

Welche Katzen sollten im Winter keinen Freigang haben?

Bei Rassen wie der Sphynx-Katze fehlt das wärmende Haarkleid komplett. Für Nacktkatzen wäre daher eine Tour durch den verschneiten Garten gefährlich. Aber auch Katzen mit dünnem Fell können sich Erkältungen, Unterkühlungen und Erfrierungen zuziehen. Das gilt vor allem dann, wenn das Fell nass wird und das Tier nicht rechtzeitig ein warmes Plätzchen findet, um sich aufzuwärmen.

Kranke Katzen, Katzenkinder unter sechs Monaten und Rassen mit wenig Unterwolle müssen im Winter im Haus bleiben. So besitzen unter anderem Siamkatzen wenig Unterwolle: Dadurch haaren sie zwar weniger, haben aber auch keinen ausreichenden Schutz gegen klirrende Kälte.

Auch interessant: Energiekrise! Diese Temperaturen brauchen Hunde, Katzen & Co. zu Hause

Sollten Freigänger-Katzen im Winter draußen schlafen?

Grundsätzlich dürfen Freigänger-Katzen auch im Winter nachts draußen bleiben. Viele Tiere ziehen sich dann zum Schlafen an einen geschützten Ort zurück, beispielsweise in einen Schuppen, eine Garage – oder eben in den wärmenden Unterschlupf auf der Terrasse. Manche Katzen machen es sich auch unter der Motorhaube eines Autos gemütlich, um sich aufzuwärmen. Das ist jedoch gefährlich, denn beim Starten des Motors drohen ernsthafte Verletzungen bis hin zum Tod des Tieres. Um sicherzugehen, dass sich kein blinder Passagier versteckt hat, sollte daher lieber einmal zu viel als einmal zu wenig einen Blick unter die Motorhaube geworfen werden – vor allem im Winter.

Setzen Freigänger-Katzen Winterspeck an?

Freigänger-Katzen haben im Winter einen erhöhten Energiebedarf und dürfen ruhig etwas mehr fressen als üblich. Dabei sollte man jedoch das Gewicht des Tieres regelmäßig kontrollieren. Etwas Winterspeck ist in Ordnung, denn normalerweise verliert sich dieser auf natürliche Weise, sobald es wieder wärmer wird und die Katze sich mehr bewegt. Jedoch sollten die Tiere nicht stark übergewichtig werden, dies kann gesundheitliche Folgeschäden nach sich ziehen. Den Winterspeck fressen sich die Tiere meist bereits im Herbst an. Wer sich unsicher ist, ob die Fettpölsterchen noch gesund sind, kann das Tier vor der Winterzeit beim Tierarzt untersuchen und wiegen lassen.

Ist Schnee für Katzen schädlich?

Wenn Katzen Schnee fressen, ist dies in kleinen Mengen nicht bedenklich. Sollten sie jedoch zu sehr auf den Geschmack des kalten Nasses kommen, kann dies Magenprobleme mit sich bringen. Zudem könnte der Schnee verunreinigt sein und Bakterien und andere Mikroben enthalten.

Es gibt jedoch noch eine andere Gefahr, wenn Freigänger-Katzen bei viel Schnee unterwegs sind. Die weiße Oberfläche reflektiert Sonnenlicht sehr stark und besonders rote oder weiße Katzen mit dünnem Fell könnten durch den vermehrten Lichteinfall sogar einen Sonnenbrand bekommen.

Was kann man tun, wenn Freigänger im Winter inaktiv werden?

Es kann auch dazu kommen, dass Freigänger-Katzen im Winter weniger gern hinausgehen, da sie sich lieber in ihrem warmen Zuhause einkuscheln wollen. Dann fehlt ihnen jedoch die Auslastung. Daher sollte man mit Freigängern, die in der dunklen Jahreszeit lieber im Warmen bleiben, viel spielen und sie auch mit verschiedenen Trainings fordern.

Auch Fellpflege sollte bei Tieren, die Winterfell entwickeln, nicht unterschätzt werden. Meist brauchen sie durch ihr dichteres Fell keine zusätzliche Wärmequelle und könnten sogar in der Wohnung überhitzen. Hier empfiehlt es sich, die Temperatur der Katze zu prüfen. Dies kann man leicht machen, indem man die Ohren der Katze berührt. Sind diese heiß, kann das ein Zeichen von Überhitzung sein.

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Quellen

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