
22. Januar 2025, 12:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Ashera-Katze sorgt seit Jahren für Schlagzeilen und ist in der Welt der exotischen Haustiere ein echtes Mysterium. Mit ihrer majestätischen Erscheinung, ihrer angeblichen Seltenheit und einem Preis von bis zu 50.000 Euro galt sie lange als die exklusivste Hauskatze der Welt.
Die Ashera-Katze wurde erstmals 2006 von dem Unternehmen Lifestyle Pets als „neue Hybridkatze“ vorgestellt. Sie sollte eine neue Kreuzung aus Hauskatze, einer asiatischen Leopardkatze und einem Serval, einer wilden afrikanischen Katze, sein. Mit ihrem eleganten, großgewachsenen Körperbau und dem auffälligen Leopardenmuster schien sie der Inbegriff von Luxus. Das US-Unternehmen Lifestyle Pets, dessen Franchise-System die Rasse patentierte und vertrieb, versprach eine Katze, die wunderschön und mit nur wenigen Exemplaren pro Jahr eine wahre Rarität sei.1
DNA-Test enthüllt Täuschung
Doch die Euphorie über die Ashera währte nicht lange. Experten und Züchter begannen, die Herkunft dieser angeblichen Wunderkatze zu hinterfragen.
Als drei Exemplare in den Niederlanden vom Zoll beschlagnahmt wurden, untersuchte man sie und fand durch DNA-Test heraus, dass die Tiere tatsächlich genetisch nicht einzigartig waren. Bei den vermeintlichen Ashera-Katzen handelte es sich in Wahrheit um Savannah-Katzen – eine bereits bekannte Hybridrasse, die durch die Kreuzung einer Hauskatze mit einem Serval entsteht. Sie wurden also lediglich unter einem neuen Namen und mit einer cleveren Marketingstrategie zu einem deutlich höheren Preis verkauft.2
Der Betrug sorgte für große Empörung. Besonders bei den zahlreichen Käufern, die immens hohe Summen für die vermeintlich besondere Rasse gezahlt hatten. Simon Brodie – Gründer von Lifestyle Pets – musste sich daraufhin wegen Betruges vor Gericht verantworten. Das Unternehmen beendete 2009 offiziell den Handel mit den Katzen, versprach jedoch, bereits bestellte Tiere noch bis 2011 zu liefern. Berichten zufolge soll Lifestyle Pets jedoch auch nach 2009 weiterhin Katzen verkauft haben.
Der Betrug um die Ashera-Katzen war aber nicht der einzige Skandal rund um Brodie. Seine vorherige Firma Allerca behauptete zuvor, die ersten wirklich hypoallergenen Katzen zu züchten. Allergietests bei den Tierhaltern der vermeintlich hypoallergenen Katzen offenbarten jedoch eine hohe Belastung, nachdem sie einige Zeit mit den Tieren verbracht hatten.3
Warum der Mythos weiterlebt
Trotz der Aufdeckung hielt sich der Mythos der Ashera-Katze hartnäckig. Das liegt vor allem daran, dass die Geschichte von einem exklusiven, beinahe mystischen Haustier viele Menschen fasziniert. Zudem zögern Käufer, die enorme Summen für eine vermeintliche Ashera bezahlt haben, oft, die Täuschung öffentlich zuzugeben.
Auch die Nachfrage nach exotischen Haustieren trägt dazu bei, dass solche Geschichten immer wieder aufleben. Der Wunsch nach dem Einzigartigen und Exklusiven treibt den Markt an – und führt nicht selten zu fragwürdigen Praktiken, wie die bewusste Irreführung von Käufern.

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Was wir daraus lernen können
Die Geschichte der Ashera-Katze ist ein Lehrbeispiel dafür, wie wichtig es ist, beim Kauf eines Haustieres sorgfältig zu recherchieren. Seriöse Züchter legen Wert auf Transparenz und die Gesundheit der Tiere – nicht auf künstlich erzeugte Exklusivität. Wer sich für eine Savannah-Katze oder eine andere exotische Rasse interessiert, sollte sich an anerkannte Züchter oder Tierschutzorganisationen wenden und sicherstellen, dass das Wohl der Tiere an erster Stelle steht.4
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Die Ashera-Katze mag ein Mythos sein, doch sie erinnert uns daran, dass ein Haustier kein Statussymbol sein sollte. Statt nach dem Außergewöhnlichen zu suchen, sollten wir uns darauf konzentrieren, unseren tierischen Begleitern ein glückliches und vor allem artgerechtes Leben zu ermöglichen.