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Burma

Durchschnittlich 18 Jahre! Diese Katzenrasse gilt als langlebigste von allen

Eine europäische Burma-Katze – Freisteller
Die europäische Variante der Burma-Katze entspricht der ursprünglich aus Myanmar stammenden Katze – der US-amerikanische Standard jedoch nicht Foto: picture alliance / Mary Evans Picture Library / Jean-Michel Labat / ardea.com
Louisa Stoeffler
Redakteurin

1. Juli 2024, 14:17 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Die Burma ist eine Katze, die ursprünglich aus Myanmar stammt und zu den orientalischen Rassen gehört. Allerdings existieren heute zwei recht unterschiedliche Zuchtstandards für die beliebte Familienkatze, die als eine der langlebigsten von allen gilt.

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Herkunft

Die Burma-Katze stammt aus Asien, genauer gesagt aus Myanmar. Von dort aus wurde sie zunächst verstärkt in Großbritannien gezüchtet. Berichten zufolge sahen sie 1871 jedoch eher nach einer schokoladenfarbenen Siamkatze bzw. vom Körperbau her aus wie die Tonkanese. Da man jedoch die Siam bevorzugte, wurde die Burma nicht verstärkt weitergezüchtet.

In den 1930er-Jahren schließlich wurde eine Katze namens Wong Mau in die USA importiert. Seitdem entwickeln sich zwei voneinander unterschiedliche Standards, denn gleichzeitig entstand auch in Großbritannien wieder mehr Begeisterung für die orientalische Katze. Noch gelten sie als dieselbe Rasse und werden auch unter den Begriffen „British Burmese“ und „American Burmese“ gelistet.

In Europa begegnet man vor allem der Burma-Katze, wie sie in Großbritannien entstand. Dieser Typus gilt als ursprünglicher und hat die orientalische Art der Katze eher so erhalten, wie bei Tieren, die heute auch noch in Myanmar zu finden sind. In ihrer Heimat gelten sie – ähnlich wie die nicht mit ihr zu verwechselnde heilige Birma – als Glücksbringer. So finden sich häufig Burma-Katzen in buddhistischen Tempel und Klöstern. Dort werden sie als hoch spirituell angesehen und verwöhnt.

Aussehen & Fell

Je nachdem, nach welchem Standard die Burma gezüchtet wird, sieht sie unterschiedlich aus. Allen Beschreibungen zufolge soll sie jedoch ein weiches, seidiges Fell ohne Unterwolle haben. Die Farbschläge Seal, Blau, Milchschokolade, Mandarine, Taubengrau und Aprikot sind erlaubt. Bei der Burma kann es auch zur Ausprägung von mehreren Farben, also Schildpattmusterungen kommen. Hierbei sind die Varianten Sealbraun/Mandarinefarben, Blaugrau/Aprikot, Milchschokolade/Mandarinefarben und Taubengrau/Aprikot erlaubt.

Schaut man auf die Burma-Katzen, wie sie im US-amerikanischen Raum gezüchtet werden, zeigen sich breiter gebaute Exemplare als in Europa und Asien. Der britisch geprägte Standard in Europa dagegen orientiert sich am ursprünglichen Aussehen der Katzenrasse aus Myanmar. Diese Katzen sind optisch schlanker und haben doch einen guten Muskeltonus.

Die ursprünglichere Variante der Burma hat einen ähnlich keilförmigen Kopf wie die Siam und darüber hinaus eine markante Kinnpartie, die eine schöne dreidimensionale Optik im Gesicht kreiert. Ihre Augen stehen schräg und wirken ein wenig mandelförmig. Die Ohren sind ziemlich groß und an der Basis breit. Sie zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Katzenrassen.1

Die US-amerikanische Variante dagegen kommt eher kurzköpfig daher und hat eine platte Schnauzpartie, die leicht herunterhängt und an Perserkatzen erinnert. Beide Merkmale der amerikanischen Burma können, je nach Ausprägung, in Richtung Qualzucht gewertet werden.

Charakter & Gemüt

Die Burma gilt als Katzenrasse, die sehr „gesprächig“ ist. Sie miaut also viel, worauf man sich als Halter einstellen muss, um nicht jedem vermeintlichen „Hunger-Maunzen“ immer direkt nachzugeben. Manchmal schnattert sie auch nur vor sich hin, obwohl dies am Anfang meist schwer zu unterscheiden ist. Sie gilt als gut verträglich mit anderen Tieren, Menschen oder kleinen Kindern. Denn sie baut leicht soziale Bindungen zu Haltern auf.

Darüber hinaus gilt als äußerst intelligent und wissbegierig. Dies führt dazu, dass die neugierige Burma gern alles erkunden will und wenige Leckerli-Verstecke lange vor ihr sicher sind.

Training & Beschäftigung

Die Burma ist eine sehr aktive Katzenrasse, die ausgiebig beschäftigt werden möchte. Wenn Halter nur wenig Zeit für sie haben, könnte sie schnell zu kurz kommen. Denn sie bindet sich eng an Menschen und möchte auch viel soziale Interaktion und Spielzeiten. Diese fordert sie aktiv ein. Um die Burma mental und körperlich auszulasten, sollte man ihr viele verschiedenen Möglichkeiten bieten. Ein hoher Kratzbaum zum Klettern und Toben sollte vorhanden sein. Auch Jagd- und Intelligenzspielzeug benötigt sie.

Die Burma hat großen Gefallen an sozialen Interaktionen und lernt Tricks meist leichter als andere. Besonders mit einer guten Bindung zum Halter kann man mit ihr leicht Kommandos einstudieren. Dazu eignet sich der Signal-Aufbau über positive Verstärkung mit Leckerli. Aber auch Clickertraining kann für die Burma eine gute Trainingsmöglichkeit bieten.

Richtige Haltung & Pflege

Die Burma ist sehr sozial. Daher sollte sie am besten mit einer ähnlich aktiven Katze zusammengehalten werden. Am besten holt man sich gleich ein Wurfgeschwisterpaar, das gut miteinander zurechtkommt. Der Pflegeaufwand für die Burma ist allgemein eher gering. Aufgrund des seidigen, feinen Fells reicht es vollkommen aus, wenn man sie einmal in der Woche bürstet.

Allerdings ist es nicht damit getan, sich zwei Burma zu holen und zu hoffen, dass sie sich selbst beschäftigen. Regelmäßige Schmuse- und Spieleinheiten sind wichtig für eine gute Beziehung zum Tier. Langweilt sich eine Burma, kann es sein, dass sie ihr Unwohlsein durch Verhaltensweisen zeigt, die Haltern eher unangenehm sind.

Eine reine Wohnungshaltung gestaltet sich aufgrund der aktiven Natur der Katze daher schwierig. Geht es gar nicht anders, sollte man auf katzengerechte Einrichtung setzen und dem Tier viele verschiedene Möglichkeiten geben, sich zu bewegen. Dazu eignet sich ein Kletterparcours an der Wand oder sogar ein Spielzimmer. Am besten hält man die Burma allerdings mit der Möglichkeit des gesicherten Freigangs auf dem Balkon, der Terrasse oder in einem abgesicherten Garten. Dort kann sie ihrem Drang nach Bewegung nachgeben und bekommt durch die verschiedenen Eindrücke auch mentale Stimulation.

Ernährung

Als Carnivor benötigt die Burma Futtermittel, die vor allem Fleisch enthalten. Pflanzliche Erzeugnisse sollten nicht mehr als fünf Prozent der Nahrung ausmachen. Zur Fütterung eignen sich sowohl Trocken- als auch Nassfutter, sowie Rohfütterung (auch als BARF bekannt).

Gerade bei einer selbst kreierten Diät sollte man sich jedoch fachmännisch beraten lassen, welche Nahrungsergänzungen die Katze benötigt, um bei Rohfütterung keine Mangelerscheinungen zu riskieren. Denn reines Muskelfleisch enthält zwar hochwertiges Protein, doch Katzen verwerten in der Natur alle Bestandteile ihrer Beutetiere, inklusive Knochen, Innereien und Fell.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Häufig wird der Burma nachgesagt, dass sie die höchste Lebenserwartung unter Katzen habe. Nicht selten liest man von bis zu 18 Jahren Durchschnittsalter. Entsprechend gilt die Burma auch als robuste und gesunde Rasse.

Bei der US-amerikanischen Variante zeigen sich jedoch überdurchschnittlich häufig das Kongeniale Vestibularsyndrom, das durch eine Fehlbildung im Innenohr entsteht. Infolgedessen kommt es zu Problemen bei Gleichgewicht und Koordination, Kopfschiefhaltung sowie zu Taubheit. Auch zeigte sich in einer Studie ein genetischer Hang zu Diabetes bei Burma-Katzen in Australien, die nach US-Standard gezüchtet wurden.2

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Die Burma im Überblick

  • Charakter: intelligent, anhänglich, verspielt
  • Größe: klein bis mittelgroß
  • Gewicht: 4 bis 6 Kilo
  • Fell: kurz und seidig, keine Unterwolle
  • Pflege: pflegeleicht
  • Besonderheiten: hat zwei unterschiedliche Zuchtstandards, beim Kauf auf extreme Merkmale achten

Quellen

  1. Fédération Internationale Féline, „Burmese/Burma“, PDF. ↩︎
  2. Samaha, G., Wade, C. M., Beatty, J., Lyons, L. A., Fleeman, L. M., & Haase, B. (2020). Mapping the genetic basis of diabetes mellitus in the Australian Burmese cat (Felis catus). Scientific Reports, 10(1), 19194. ↩︎
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