12. Januar 2025, 8:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mit ihrem schokoladenbraunen Fell, den leuchtend grünen Augen und ihrem charmanten Wesen zieht die Havana-Katze alle Blicke auf sich. Ihre Geschichte ist ebenso faszinierend wie ihr Aussehen.
Die Havana-Katze ist mehr als nur eine auffällige Erscheinung – sie verkörpert Anmut, Intelligenz und eine besondere Nähe zum Menschen. Ihr Name wirft bis heute Rätsel auf: Während einige glauben, er beziehe sich auf die Farbe von Havana-Zigarren, sehen andere eine Verbindung zum Havanna-Kaninchen. Was jedoch zweifelsfrei feststeht, ist, dass die Havana-Katze eine lange und bewegte Geschichte hat.
Von den ersten Züchtungen in England bis hin zu ihrer Anerkennung als eigenständige Rasse in den USA hat die Rasse einen bemerkenswerten Weg hinter sich. Trotz ihrer Seltenheit hat sie treue Anhänger gefunden, die sich für ihren Erhalt einsetzen. Ihr liebevolles und verspieltes Wesen macht die Tiere zu idealen Begleitern – vorausgesetzt, man kann ihnen die Aufmerksamkeit schenken, die sie so sehr lieben.
Herkunft
Die Geschichte der Havana-Katze reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als erstmals braune Katzen in Europa dokumentiert wurden. Damals waren sie jedoch nicht willkommen, da die Zuchtstandards ausschließlich auf blauäugige Siamkatzen ausgerichtet waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in den 1950er-Jahren, begann in England eine Gruppe von Züchtern, gezielt eine einfarbig braune Katze zu züchten. Hierfür wurden schwarze Hauskatzen, Russisch Blau und Seal-Point-Siamesen gekreuzt. Ein entscheidender Meilenstein war die Geburt von „Elmtower Bronze Idol“ im Jahr 1952, der als erste Havana-Katze gilt.
In den USA wurde die Havana ab Mitte der 1950er-Jahre weiterentwickelt. 1959 erhielt sie dort ihre offizielle Anerkennung durch die Cat Fanciers’ Association (CFA), und bis heute bewahren amerikanische Züchter den ursprünglichen Typ dieser Rasse. In Europa hingegen verschmolz die Havana zunehmend mit den Orientalisch-Kurzhaar-Katzen und wird dort meist in diese Kategorie eingeordnet. Besonders in den 1990er-Jahren war die Rasse stark vom Aussterben bedroht, da nur noch wenige Züchter aktiv waren. Durch gezielte Zuchtprogramme konnte ihr Bestand jedoch stabilisiert werden.
Aussehen & Fell
Die Havana-Katze ist mittelgroß, mit einem muskulösen, dennoch eleganten Körperbau. Ihr Fell ist das wohl auffälligste Merkmal: Es ist kurz, seidig und schimmert in einem warmen Schokoladenbraun oder Rotbraun, das an Mahagoni erinnert. Diese einheitliche Fellfarbe wird durch gleichfarbige Schnurrhaare, rosig-braune Pfotenballen und Nase ergänzt.
Ihre ovalen, leuchtend grünen Augen bilden einen beeindruckenden Kontrast zum braunen Fell. Der Kopf hat eine unverwechselbare Form: Er ist etwas länger als breit und verjüngt sich zu einer leicht gerundeten Schnauze mit betonten Schnurrhaarkissen und einem kräftigen Kinn. Die großen, nach vorn geneigten Ohren verleihen ihr einen wachsamen Ausdruck.
Auch ihr Gewicht überrascht: Trotz ihres schlanken Körpers wiegt eine ausgewachsene Katze zwischen drei und fünf Kilogramm, wobei Kater meist etwas größer und schwerer sind. Insgesamt strahlt die Havana eine Kombination aus Stärke, Eleganz und Anmut aus, die sie unverwechselbar macht.
Charakter & Gemüt
Havanas sind intelligente, neugierige und äußerst anhängliche Katzen. Sie suchen aktiv die Nähe ihrer Menschen und lieben es, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Körperkontakt und Streicheleinheiten sind für sie essenziell, weshalb sie sich nicht für Haushalte eignen, in denen sie lange Zeit alleine bleiben müssen.
Ihr spielerisches Wesen erinnert an das von Jungtieren – sie behalten ihre Spielfreude oft bis ins hohe Alter. Havanas gelten zudem als ausgesprochen kommunikativ, allerdings mit einer sanften, melodischen Stimme. Trotz ihrer Lebhaftigkeit sind sie ausgeglichen und vertragen sich gut mit anderen Haustieren. Aufgrund ihrer sozialen Ader und ihrer sensiblen Art werden sie gelegentlich sogar als Therapiekatzen eingesetzt.
Training & Beschäftigung
Auch wenn die Havana-Katze vorzugsweise in der Wohnung gehalten wird, braucht sie ausreichend mentale und körperliche Beschäftigung. Intelligenzspiele, interaktive Spielzeuge und Klettermöglichkeiten sind ideal, um sie zu fordern und Langeweile zu vermeiden.
Ein regelmäßiges Spielprogramm mit dem Besitzer stärkt die Bindung und hilft, überschüssige Energie abzubauen. Wer viel außer Haus ist, sollte darüber nachdenken, eine zweite Katze anzuschaffen, da Havanas sich hervorragend mit Artgenossen verstehen und so Gesellschaft haben. Ohne ausreichend Beschäftigung kann die Havana zu unerwünschtem Verhalten, wie dem Zerkratzen von Möbeln, neigen.
Richtige Haltung & Pflege
Die Havana-Katze ist anpassungsfähig und kann problemlos als reine Wohnungskatze gehalten werden. Ein gesicherter Balkon oder eine katzenfreundliche Terrasse wäre jedoch ein Pluspunkt. Da sie die Nähe zu ihren Menschen sucht, sollte man viel Zeit für gemeinsame Aktivitäten einplanen.
Was die Fellpflege betrifft, so ist die Havana äußerst unkompliziert: Ein wöchentliches Bürsten oder das Abreiben mit einem weichen Tuch genügt, um ihr Fell glänzend und gesund zu halten. Sie verliert nur wenig Haare, was sie besonders für Menschen attraktiv macht, die eine pflegeleichte Katze suchen.
Ernährung
Obwohl die Havana kein großer Esser ist, benötigt sie aufgrund ihres aktiven Lebensstils eine ausgewogene Ernährung. Hochwertiges Futter mit einem hohen Proteinanteil ist entscheidend, um ihre Energiequellen aufrechtzuerhalten. Manche Exemplare zeigen sich wählerisch, weshalb es ratsam ist, Abwechslung in den Speiseplan zu bringen. Um ihren Kalorienbedarf zu decken, sollten regelmäßige Mahlzeiten eingeplant werden, wobei auf die Qualität des Futters besonders geachtet werden muss.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Bisher gibt es keine spezifischen Erbkrankheiten, die ausschließlich bei Havana-Katzen auftreten. Dennoch können allgemeine Erkrankungen wie Zahnprobleme oder Feline hypertrophe Kardiomyopathie vorkommen, die auch bei anderen Rassen verbreitet sind.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt sowie eine gesunde Ernährung und Pflege können dazu beitragen, mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Sokoke Katze
Balinese
Somali
Die Havana-Katze im Überblick
- Charakter: intelligent, anhänglich, sozial
- Größe: mittelgroß
- Gewicht: 3–5 Kilogramm
- Fell: kurz, seidig, schokoladen- oder rotbraun
- Pflege: wöchentliches Bürsten reicht aus
- Besonderheiten: liebt Gesellschaft, verspieltes Wesen, ideal für Wohnungshaltung