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Experimentelle Rasse

Was die Highlander Katze so besonders macht

Eine Highlander Katze im Wald
Die Highlander Katze sieht auf den ersten Blick aus wie ein Wildtier, ist aber domestiziert Foto: Getty Images / SusanLeggett
Louisa Stoeffler
Redakteurin

1. August 2024, 16:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Highlander Katze ist eine experimentelle, neue Katzenrasse. Über ihre Ursprünge gibt es viele Gerüchte, die sogar die (unwahrscheinliche) Kreuzung mit einem Luchs beinhalten. Was man über die Katze mit dem verkürzten Schwanz und den gedrehten Ohren wissen sollte.

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Herkunft

Die Highlander Katze ist eine experimentelle Rasse aus den USA und wurde zuerst 2004 beschrieben. Zunächst wurde sie Highland Lynx oder Highlander Shorthair genannt. Sie sollte nicht mit der Britisch Langhaar verwechselt werden, die ebenfalls den Beinamen Highlander trägt.

Die Highlander Katze ist eine äußerst experimentelle Züchtung, die aus den nicht anerkannten Rassen Desert Lynx und Jungle Curl entstand. „Die Katzen, die für die Entwicklung der Rasse verwendet wurden, wurden sorgfältig aus dem heimischen Genpool ausgewählt und nicht aus einer bestehenden anerkannten Rasse“ heißt es im Standard.

In vielen Berichten finden sich Angaben darüber, dass bei ihrer Züchtung Luchse involviert waren, dies ist aber genetisch unmöglich. Vielmehr handelt es sich bei ihren Ahnen um Katzen der Hauskatzenrassen Pixiebob und American Curl. Die International Cat Association (TICA) erkennt sie seit 2008 als „vorläufige neue Rasse“ an.

Aussehen & Fell

Von der Pixiebob hat die Highlander Katze den verkürzten Schwanz von höchstens einem Inch (2,54 Zentimeter) Länge vererbt bekommen. Darüber hinaus soll der Schwanz dick, manchmal abgeknickt und gelockt sein. Zudem sei der Schwanz der Highlander Katze ein ausdrucksstarkes Element und wedele wie bei einem Hund vor Freude – heißt es bei der TICA. Dass der verkürzte Schwanz ein Qualzuchtmerkmal ist, verschweigt der Rassestandard.

Die Highlander Katze trägt noch ein weiteres Merkmal: die nach außen geknickten Ohren der American Curl. Anders als bei der Scottish Fold sollen diese dem allgemeinen Kenntnisstand nach noch funktionsfähig sein. Nur das oberste Drittel soll sich leicht nach oben biegen, was eine Bewegung des Ohrs weiterhin ermöglicht.

Die Schnauze soll kastenförmig sein, mit einem kräftigen Kinn. Durch diese Merkmale wirkt die Highlander Katze breiter als sie eigentlich ist. Trotzdem hat sie einen muskulösen, kräftigen Körper und lange Hinterbeine. Das Fell ist entweder lang oder kurz, bevorzugt wird die Highlander mit Wildtypusmuster (Tabby) gezüchtet.

Charakter & Gemüt

Trotz ihres etwas wilden Aussehens gilt die Highlander Katze als friedlich. Die TICA beschreibt sie sogar als Clown unter den Katzen, die sehr verspielt ist und gern jagt. Zudem gilt sie Menschen gegenüber als aufgeschlossen und soll sich auch Besuchern ohne große Scheu nähern.

Zwar gelten sie nicht als Katzen, die besonders viel miauen, sind aber sehr energiegeladen. Man sollte also regelmäßige, ausgiebige Spieleinheiten mit der Highlander Katze einplanen.

Training & Beschäftigung

Laut dem Standard der TICA braucht die Katze regelmäßige Jagdspieleinheiten, um ihren kräftigen Muskeltonus zu definieren und sich auszuleben. Allerdings sollte man keiner Katze ausschließlich diese Spiele anbieten, da sie dadurch völlig überreizt werden können. Fördern sollte man sie daher auch mit Intelligenzspielen und vielen anderen, katzengerechten Spielen. Aufgrund der Menschenbezogenheit und Anhänglichkeit kann man auch probieren, ob die Highlander gern Tricks lernen möchte oder von Clickertraining profitieren könnte.

Richtige Haltung & Pflege

Da sich die Highlander eng an ihre Halter bindet und viel Interaktion benötigt, sollte sie besser nicht den ganzen Tag allein verbringen müssen. Zur Vergesellschaftung eignen sich vor allem Katzen, die ebenfalls einen verkürzten Schwanz oder andere Handicaps haben. Denn die Highlander ist durch die verkürzte Gliedmaße in ihrer normalen Kommunikation eingeschränkt und könnte daher von gesunden Katzen gemobbt werden. Andere, nicht intakte Katzen sind in dieser Hinsicht meist toleranter.

Ernährung

In puncto Ernährung gibt es keine großen Unterschiede zu anderen Katzen. Die Highlander benötigt eine vollwertige Kost mit einem Proteinanteil von 95 Prozent. Diese sollte man über mehrere, kleine Mahlzeiten am Tag verteilen. Das Futter sollte aus hochwertigen Inhaltsstoffen zusammengesetzt sein. Wenn man Trockenfutter geben möchte, sollte es zu großen Teilen aus Fleisch und nicht aus Getreide bestehen, da Katzen dies nur sehr schwer verdauen können.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Da die Highlander Katze noch eine sehr junge Katzenrasse ist, weiß man noch nicht allzu viel über rassebedingte Erkrankungen. Klar ist jedoch, dass der verkürzte, möglicherweise verkrümmte Schwanz Anomalien im Rückenmark und den Nerven auslösen kann. Inwiefern die gedrehte Form der Ohren sie beeinträchtigt, ist noch nicht klar erwiesen. Allerdings sollte man die Ohren stets gründlich untersuchen und vorsichtig bei der Reinigung unterstützen, wenn sie auffällig sind.

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Die Highlander Katze im Überblick

  • Charakter: aktiv, liebt Jagdspiele
  • Größe: mittelgroß bis groß
  • Gewicht: 4–7 kg bei Kätzinnen, 4,5–9 kg bei Katern
  • Fell: kurz oder lang, meist mit Tabby-Muster
  • Pflege: mittlerer Aufwand
  • Besonderheiten: experimentelle Zucht mit Qualzuchtmerkmalen, noch sehr neue Rasse
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