17. März 2025, 11:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Maine Coon gilt als „sanfter Riese“ unter den Katzenrassen. Doch nicht nur ihre beeindruckende Statur macht sie besonders: Diese charmanten Katzen sind intelligent, verspielt und außergewöhnlich menschenbezogen. Mit einer faszinierenden Geschichte, die von Mythen und Legenden umrankt ist, gehört die Maine Coon zu den ältesten und beliebtesten Rassekatzen Amerikas. Doch wie hält man diese imposante Katze artgerecht?
Die Maine Coon ist nicht nur eine der größten, sondern auch eine der ältesten natürlichen Katzenrassen Nordamerikas. Sie hat ihren Ursprung im US-Bundesstaat Maine, wo sie einst als robuste Farmkatze geschätzt wurde. Ihr Name stammt von der Ähnlichkeit ihres buschigen Schwanzes mit dem eines Waschbären („racoon“). Mit ihrem sanften und verspielten Wesen erobert sie die Herzen vieler Katzenfreunde. Doch ihre Größe und ihr Bewegungsdrang bringen einige Herausforderungen mit sich: Maine Coons brauchen Platz, Beschäftigung und regelmäßige Fellpflege. Zudem ist es wichtig, sich mit möglichen Erbkrankheiten der Rasse auseinanderzusetzen, um eine verantwortungsbewusste Haltung zu gewährleisten.
Herkunft
Die Ursprünge der Maine Coon reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Ihre Vorfahren waren vermutlich Schiffskatzen europäischer Siedler, die sich mit einheimischen Katzen im rauen Klima Neuenglands paarten. Dadurch entwickelte sich eine besonders widerstandsfähige und anpassungsfähige Katze mit halblangem, wetterfestem Fell.
Es existieren zahlreiche Legenden über ihre Entstehung. Eine Theorie besagt, dass die französische Königin Marie Antoinette während der Französischen Revolution ihre langhaarigen Katzen nach Amerika schicken ließ, wo sie sich mit heimischen Tieren vermischten. Eine andere Geschichte erzählt von einem britischen Seefahrer namens „Captain Coon“, der mit langhaarigen Katzen reiste – daher der Name „Coon’s Cats“.
Schon im späten 19. Jahrhundert traten Maine Coons auf Katzenausstellungen in den USA auf und gewannen dort erste Preise. Dennoch geriet die Rasse Anfang des 20. Jahrhunderts durch die wachsende Beliebtheit anderer Langhaarkatzen wie der Perserkatze fast in Vergessenheit. Erst in den 1960er- und 70er-Jahren begannen engagierte Züchter mit der gezielten Erhaltung der Maine Coon. 1976 wurde sie schließlich offiziell als eigenständige Rasse anerkannt und gehört heute weltweit zu den beliebtesten Rassekatzen.
Aussehen & Fell
Die Maine Coon ist eine der größten Katzenrassen der Welt. Kater erreichen oft ein Gewicht von 8 bis 10 kg, vereinzelt sogar bis zu 12 kg, während Katzen etwas leichter bleiben. Ihre Körperlänge kann mit Schwanz bis zu 120 cm betragen.
Typisch für die Rasse ist ihr kräftiger, rechteckiger Körperbau mit muskulösen Beinen und großen, rundlichen Pfoten, die oft mit dichten Haarbüscheln zwischen den Zehen ausgestattet sind – ein Merkmal, das an Schneeschuhe erinnert. Der Kopf ist markant mit einer breiten, kantigen Schnauze, großen mandelförmigen Augen und weit auseinander stehenden, hoch angesetzten Ohren mit auffälligen Luchspinseln.
Das halblange Fell ist dicht und wasserabweisend, mit kürzeren Haaren an Kopf und Schultern und längeren an Bauch, Seiten und Schwanz. Besonders auffällig ist die üppige Halskrause, die bei Katern stärker ausgeprägt ist. Die Fellfarben variieren stark – über 30 Farbschläge sind anerkannt, mit Ausnahme der Point-Zeichnung.
Charakter & Gemüt
Maine Coons sind freundliche, verspielte und intelligente Katzen, die sich stark an ihre Menschen binden. Sie gelten als äußerst sozial und kommen gut mit Kindern sowie anderen Haustieren zurecht.
Obwohl sie anhänglich sind, sind sie keine typischen Schoßkatzen. Vielmehr begleiten sie ihre Besitzer durch das Haus, beobachten das Geschehen und beteiligen sich aktiv am Familienleben. Sie sind neugierig und clever – Türen öffnen oder Spielzeuge gezielt suchen gehört zu ihren Fähigkeiten.
Interessant ist ihre besondere Art der Lautäußerung: Anstelle eines typischen Miauens kommunizieren Maine Coons oft mit zwitschernden oder trillernden Lauten. Viele zeigen zudem eine ungewöhnliche Faszination für Wasser und spielen gerne mit Tropfen oder gar in flachen Schalen.
Training & Beschäftigung
Als ehemalige Farmkatzen sind Maine Coons äußerst aktiv und intelligent. Sie brauchen viel Beschäftigung, sei es durch Jagdspiele, interaktives Spielzeug oder Trainingseinheiten wie Clickertraining.
Viele Maine Coons lernen schnell Tricks wie Apportieren oder das Gehen an der Leine. Cat-Agility, bei dem Katzen Hindernisparcours bewältigen, ist ebenfalls eine geeignete Beschäftigungsmöglichkeit. Besonders beliebt sind Spiele, die ihre Jagdinstinkte ansprechen, wie das Ziehen einer Angel über den Boden oder das Verstecken von Leckerlis.
Richtige Haltung & Pflege
Maine Coons sind bewegungsfreudige Katzen, die ausreichend Platz benötigen. Ein großer, stabiler Kratzbaum ist ein Muss, ebenso wie erhöhte Sitz- und Kletterplätze. Ideal ist ein gesicherter Garten oder Balkon, wo sie ihre Umgebung erkunden können.
Trotz ihres langen Fells ist die Pflege überschaubar. Das selbstreinigende, seidige Fell verfilzt selten, sollte aber zwei- bis dreimal pro Woche gebürstet werden, um Knotenbildung und Haarballen vorzubeugen. Während des Fellwechsels ist häufigeres Kämmen sinnvoll.
Ernährung
Aufgrund ihrer Größe haben Maine Coons einen erhöhten Energiebedarf. Eine proteinreiche, ausgewogene Ernährung ist wichtig, um Muskelmasse und ein gesundes Fell zu erhalten. Hochwertiges Nassfutter oder eine Kombination aus Nass- und Trockenfutter wird empfohlen.
Da Maine Coons zu Gelenkproblemen neigen, sollte das Futter nicht zu kalorienreich sein, um Übergewicht zu vermeiden. Omega-3-Fettsäuren können zudem Haut und Fell unterstützen.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Durch ihre genetische Herkunft sind Maine Coons anfällig für einige Erbkrankheiten, darunter:
- Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Eine vererbte Herzkrankheit, die zu Verdickungen des Herzmuskels führt. Regelmäßige Ultraschalluntersuchungen werden empfohlen.
- Hüftdysplasie (HD): Eine Fehlbildung der Hüftgelenke, die zu Lahmheit führen kann. Besonders große und schwere Maine Coons sind betroffen.
- Spinale Muskelatrophie (SMA): Eine Erkrankung des Nervensystems, die Muskelschwäche verursacht.
Vor dem Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Elterntiere auf diese Krankheiten getestet wurden.

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Die Maine Coon im Überblick
- Charakter: Sanft, verspielt, anhänglich, intelligent
- Größe: Bis zu 120 cm Körperlänge
- Gewicht: Kater 8–12 kg, Katzen 4–6 kg
- Fell: Halblang, seidig, wetterfest, in vielen Farben
- Pflege: Zwei- bis dreimal wöchentliches Bürsten empfohlen
- Besonderheiten: Große Katzen mit Hundeverhalten, verspielt bis ins hohe Alter