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In Deutschland nicht anerkannt

Munchkin – die beliebte „Dackelkatze“ mit den verkürzten Beinen

Eine Katze der Rasse Munchkin, steht auf einer Glasplatte
Die Munchkin ist wegen ihrer kurzen Beine für viele ein Hingucker. Wahre Tierfreunde sollten die Katze mit den verkürzten Beinen aber am besten nur aus dem Tierschutz adoptieren. Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

15. Juli 2024, 18:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Munchkin-Katze findet sich aufgrund ihrer speziellen Optik häufig in den sozialen Medien wieder und hat durch ihre kurzen Beine einen hohen Niedlichkeitsfaktor. Trotzdem ist sie kein Spielzeug, sondern durch und durch eine Katze. Viele sehen durch die Genmutation ihrer Beine zudem Anzeichen einer Qualzucht bei ihr.

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Herkunft

Die Munchkin-Katze ist eine kurzbeinige Rasse, die zunächst in den USA vorkam und dort gezüchtet wurde. Sie ist von einigen Zuchtverbänden anerkannt, darunter TICA (The International Cat Association) und WCF (World Cat Federation). Allerdings ist sie bei der renommierten Fifé (Fédération Internationale Féline) nicht als eigene Rasse gelistet. Auch in Deutschland ist sie nicht anerkannt. Immer wieder wird auch der genetische Defekt der Munchkin debattiert, der sie de facto zu einer Qualzucht macht. Verboten ist die Zucht jedoch nicht, da es noch kein entsprechendes Gerichtsurteil dazu gibt. Amtstierärzte können sie jedoch auch so verbieten.

Aussehen & Fell

Die Munchkin-Katze erinnert viele mit ihrem langen Rücken und den kurzen Beinen an einen Hund, weshalb sie auch „Dackelkatze“ genannt wird. Die Form der Beine ist auf einen Gendefekt zurückzuführen, der dominant weitergezüchtet wurde.

Munchkins wiegen zwischen 2,5 und 4 Kilo, Kater sogar bis zu 5 kg. Somit sind sie nicht viel leichter als normal gewachsene Katzen, ihre Optik ist also etwas kompakter und in der Regel eher rundlicher als schlank. Die Ohren der Munchkin sind im Vergleich zum keilförmigen Kopf eher groß.

Das Fell der Munchkin kommt in allen erdenklichen Farben und Längen, je nachdem welche ursprünglichen Rassen eingekreuzt wurden. Es gibt sowohl Munchkin Shorthair als auch Longhair. Das einzige charakteristische Merkmal ist die Kurzbeinigkeit, die bei Munchkins standardisiert ist.

Charakter & Gemüt

Die Munchkin wird häufig als verspielt und menschenbezogen beschrieben. Daher liebt sie regelmäßige Kuscheleinheiten und das gemeinsame Spiel. Sie ist aber auch neugierig und bewegt sich gern. Obwohl sie sehr niedlich aussieht, ist sie trotzdem nicht als Spielzeug zu verstehen, sondern ist eine Katze wie jede andere auch. Ihre Bedürfnisse, insbesondere Ruhebedarf und Rückzugsmöglichkeiten, sollten berücksichtigt werden.

Training & Beschäftigung

Die Munchkin wird als sehr spielfreudig beschrieben und bewegt sich auch gern. Allerdings sollte man bei intensiven Spieleinheiten immer auf die Bedürfnisse des Tieres eingehen und ein Gespür dafür entwickeln, wenn es ihr zu viel wird. Manche Munchkins geraten leicht außer Puste, daher eignen sich für sie eher Intelligenzspiele als Laufspiele.

Richtige Haltung & Pflege

Die Munchkin eignet sich eher für die Wohnungshaltung als für den Freigang. Andere Katzen könnten sie aufgrund ihrer Mutation als merkwürdig ansehen und sie drangsalieren. Denn die Körpersprache der Munchkin ist anders als bei gewöhnlichen Katzen, manchmal stellen sie sich auf die Hinterbeine wie Kängurus oder wackeln wie ein Dackel. Auch laufen sie eher wie Hunde, was Artgenossen ebenfalls als seltsam oder im schlimmsten Fall als krank wahrnehmen könnten. Zudem haben sie wegen der verkürzten Beine manchmal Orientierungsschwierigkeiten im offenen Gelände.

Daher eignet sich die Munchkin am ehesten für Wohnungshaltung mit einem oder mehreren Artgenossen. Auch wenn sie sehr kurze Beine haben, sollte ein Balkon oder die Terrasse trotzdem katzensicher gemacht werden, denn sie sind noch immer typisch Katze und wollen von oben herab auf alles blicken können. Für die Munchkin eignet sich zudem eher ein Kratzbaum im kleinen Format. Auf einen großen würde sie nur klettern, aber nicht springen können.

Ernährung

Die Munchkin benötigt eine proteinreiche Nahrung mit hohem Fleischanteil. Trockenfutter sollte sie nur in Maßen und am besten wohldosiert abgewogen und auf ihr Energielevel abgestimmt bekommen. Natürlich sollte die Katze auch stets frisches Wasser zur Verfügung haben.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Aufgrund ihres genetischen Defekts kann die Munchkin noch an weiteren rassetypischen Krankheiten leiden. Manche Tiere werden mit einer sogenannten Trichterbrust geboren, was vermehrt zu Organquetschungen führen kann. Relativ häufig findet sich auch die Lordose, eine Verkrümmung der Wirbelsäule bei der Munchkin. Tiere, die unter diesem Syndrom leiden, werden meist nicht besonders alt.

Zudem neigt sie zu Bandscheibenvorfällen im Rücken und Arthrose. Munchkins, die sich nicht viel bewegen oder bereits unter Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates leiden, neigen zudem zu Übergewicht.

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Die Munchkin im Überblick

  • Charakter: verspielt und verschmust, sehr menschenbezogen
  • Größe: eher klein
  • Gewicht: 3 bis 5 Kilo, Kater auch mehr
  • Fell: alle Längen und Farben sind laut Rassestandard erlaubt
  • Pflege: eher pflegeintensiv, vor allem wenn sich Folgeerkrankungen zeigen
  • Besonderheiten: trägt Merkmale einer Qualzucht, allerdings in Deutschland nicht verboten
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