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Qualzuchtmerkmal

Selkirk Rex – das sollten Sie über die Haltung der gelockten Katze wissen

Katze der Rasse Selkirk Rex auf grauem Hintergrund
Das lockige Fell ist das prägnanteste Merkmal der Selkirk Rex und der Grund, warum die Rasse für Tierschützer als Qualzucht gilt Foto: Getty Images / Thomas Leirikh
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

28. Januar 2025, 16:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Selkirk Rex ist eine unverwechselbare Katzenrasse, die mit ihrem charakteristischen lockigen Fell und ihrer menschenbezogenen Persönlichkeit begeistert. Oft als „Schafskatze“ bezeichnet, beeindruckt sie durch ihre kräftige Statur und ihr sanftes, freundliches Wesen. Diese charmanten Samtpfoten sind ideal für Familien oder Einzelpersonen, die eine verschmuste und gleichzeitig verspielte Begleiterin suchen.

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Ursprünglich aus den USA stammend, entstand sie durch eine spontane Genmutation, die ihr das einzigartige, gelockte Fell verleiht. Trotz ihres auffälligen Aussehens ist die Pflege dieser „Lockenkatze“ überraschend unkompliziert. Sie besitzt ein ausgewogenes Temperament: Verspielt und neugierig, aber auch geduldig und ruhig. Ihr Spitzname „Hundkatze“ spiegelt ihre Anhänglichkeit wider, denn die Selkirk Rex sucht stets die Nähe ihrer Menschen und verträgt das Alleinsein nur schlecht. Wer sich für diese charmante Rasse interessiert, sollte sich jedoch über mögliche gesundheitliche Aspekte und die Zuchtbedingungen informieren.

Herkunft

Die Selkirk Rex hat ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten, genauer gesagt in einem Tierheim in Sheridan, Montana, wo 1987 ein Kätzchen mit ungewöhnlich gelocktem Fell geboren wurde. Die Katze, später „Miss Depesto of Noface“ genannt, fiel durch ihre lockigen Schnurrhaare und leuchtend grünen Augen auf. Die Perserkatzenzüchterin Jeri Newman nahm das außergewöhnliche Tier bei sich auf und begann ein Zuchtprogramm. Durch die Verpaarung mit einem schwarzen Perserkater stellte Newman fest, dass die Locken ein dominantes Erbmerkmal sind.
Der Name „Selkirk Rex“ wählte man zu Ehren von Newmans Stiefvater, während „Rex“ auf die Fellstruktur hinweist. Die Rasse wurde 1994 von der Cat Fanciers’ Association (CFA) anerkannt, und obwohl sie in Europa weniger verbreitet ist, erfreut sie sich in Nordamerika großer Beliebtheit.

Aussehen & Fell

Die Selkirk Rex ist eine mittelgroße bis große Katze mit kräftigem Knochenbau, breiten Schultern und einer muskulösen Statur. Ihr Kopf ist rundlich, mit breiten Wangen und großen, ausdrucksstarken Augen, die grün, gold oder gelb schimmern. Ihre Ohren sind kurz und breit. Auffällig sind ihre gekräuselten Schnurrhaare, die für manche Tierschützer ein Qualzuchtmerkmal darstellen. Durch die gelockte Struktur ist die Funktion der Schnurrhaare stark beeinträchtigt. Mit ihnen nehmen Katzen Bewegungen von Beutetieren über feinste Luftwirbel wahr und im Dunkeln unterstützen sie die Tiere bei der Orientierung.

Das Fell – das Markenzeichen der Rasse – kann kurz oder lang sein und ist sowohl weich als auch dicht. Alle Haartypen (Deckhaar, Grannenhaar und Unterwolle) sind gewellt, wobei das Fell der Langhaar-Variante meist stärkere Locken aufweist. Besonders buschig ist der Schwanz, der in einer gerundeten Spitze endet. Alle Fellfarben und Muster, einschließlich Point- und Tabby-Varianten, sind erlaubt. Interessanterweise können bei der Zucht von zwei Selkirk Rex auch glatthaarige Kätzchen entstehen.

Charakter & Gemüt

Die Selkirk Rex ist bekannt für ihr freundliches, anhängliches und neugieriges Wesen. Sie baut eine enge Bindung zu ihren Menschen auf und wird aufgrund ihrer Treue häufig mit einem Hund verglichen. Gleichzeitig ist sie verspielt, geduldig und ausgeglichen, was sie zu einer idealen Familienkatze macht.
Diese Rasse kommt gut mit Kindern, anderen Katzen und sogar Hunden aus. Allerdings braucht sie viel Aufmerksamkeit und leidet unter Einsamkeit, wenn man sie allein lässt. Daher empfiehlt sich die Haltung mit Artgenossen oder in einem Haushalt, in dem viel Zeit für gemeinsame Aktivitäten bleibt.

Training & Beschäftigung

Die Selkirk Rex ist intelligent und neugierig, was sie für einfache Erziehungsmaßnahmen empfänglich macht. Mit positiver Verstärkung kann man ihr Grundregeln leicht vermitteln. Sie liebt es, zu spielen und zu klettern – Kratzbäume und Intelligenzspielzeuge sind daher ideal. Auch Clicker-Training und Suchspiele können den Spieltrieb dieser Katze befriedigen und fördern ihre geistige Auslastung.

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Richtige Haltung & Pflege

Die Selkirk Rex eignet sich hervorragend für die Wohnungshaltung, solange sie genügend Beschäftigungsmöglichkeiten hat. Freigang ist nicht notwendig, aber ein gesicherter Balkon oder Garten wird geschätzt. Diese geselligen Katzen sollte man niemals allein halten; eine zweite Katze ist empfehlenswert.

Das Fell erfordert nur mäßigen Pflegeaufwand. Ein wöchentliches Bürsten reicht, wobei man langhaarige Exemplare während des Fellwechsels häufiger kämmen sollte. Übermäßiges Bürsten kann die Locken glätten. Ohren und Krallen sollten regelmäßig kontrolliert werden.

Ernährung

Die Selkirk Rex benötigt eine fleischreiche Ernährung, die ihrem Bedarf als obligatem Fleischfresser entspricht. Hochwertiges Nassfutter mit einem Fleischanteil von mindestens 90 Prozent wird empfohlen. Trockenfutter kann in kleinen Mengen als Ergänzung oder Belohnung dienen. Übergewicht ist bei dieser Rasse ein häufiges Problem; daher sollten Futtermenge und -qualität stets im Auge behalten werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Trotz ihrer Robustheit neigt die Selkirk Rex zu bestimmten erblichen Krankheiten, insbesondere zur polyzystischen Nierenerkrankung (PKD) und zur hypertrophen Kardiomyopathie (HCM). Seriöse Züchter testen ihre Tiere auf diese Erkrankungen, um Risiken zu minimieren. Regelmäßige Tierarztbesuche, Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen sind essenziell, um die Gesundheit der Katze zu erhalten.

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Die Selkirk Rex im Überblick

  • Herkunft: USA (Montana)
  • Größe: Mittelgroß bis groß (bis 7 kg)
  • Fell: Kurz- und Langhaar, dicht, wellig, alle Farben/Muster erlaubt
  • Charakter: Freundlich, verspielt, anhänglich, menschenbezogen
  • Besonderheiten: „Schafskatze“ mit lockigem Fell
  • Pflegeaufwand: Mittel (wöchentliches Bürsten)
  • Erbkrankheiten: Risiko für PKD und HCM
  • Lebenserwartung: 15 Jahre und älter
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