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Interaktive Beschäftigung

Katzenspielzeug bei Aldi im Angebot – Expertin warnt!

Katze spielt mit interaktivem Spielzeug
Im Onlineshop von Aldi finden sich einige interaktive Katzenspielzeuge, die jedoch alles andere als artgerecht sind (Symbolbild) Foto: Getty Images
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

26. Februar 2025, 15:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Im Onlineshop von Aldi gibt es diese Woche interaktive Katzenspielzeuge im Angebot. Doch diese sind leider alles andere als artgerecht. PETBOOK-Redakteurin und Katzenexpertin Saskia Schneider erklärt, warum.

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Mit seiner Katze zu spielen ist so essenziell, wie die Tiere täglich mit Wasser und Futter zu versorgen. Das gilt vor allem für reine Wohnungskatzen. Wie gut, dass diese Woche im Onlineshop von Aldi gleich drei interaktive Katzenspielzeuge im Angebot sind, denken da bestimmt viele. Konkret geht es um einen automatischen Laserpointer, einen sich selbst bewegenden Fuchsschwanz und ein interaktives Katz- und Mausspiel.

Alle drei Spielzeuge funktionieren automatisch und werden durch die Bewegung der Katze aktiviert. Sie schalten sich auch von selbst wieder aus. Ein Trend, der im Bereich Katzenspielzeug zunimmt. Denn für uns Menschen haben die Spielzeuge Vorteile: Wir müssen uns nicht mehr aktiv Zeit nehmen, um mit der Katze zu spielen und das Tier kann vermeintlich selbst entscheiden, wann es spielt. Aber Vorsicht! Für die Tiere selbst können solche Katzenspielzeuge zu hohem Frust oder sogar Aggressionen führen.

Interaktiv ist alles andere als Artgerecht

Interaktive Katzenspielzeuge wie die, die Aldi gerade im Angebot hat, sind aktuell ein großer Trend. Wahrscheinlich auch deshalb, weil sich die Katze vermeintlich allein beschäftigen kann – auch dann, wenn der Halter nicht anwesend ist. Das trifft allerdings nur bedingt zu. Denn Katzen simulieren beim Spiel die Jagd nach Beute. Dazu gehören verschiedene Phasen wie Beobachten, Anpirschen, Jagen, Fangen und Töten.

Schauen wir uns die interaktiven Katzenspielzeuge von Aldi einmal genauer an. Beim Katze-Maus-Spielzeug taucht der Kopf einer gelben Maus aus verschiedenen Öffnungen in einem großen weißen Käse auf und verschwindet dann wieder. Die Katze kann die Maus zwar beobachten, sich an das Spielzeug heranpirschen und auch danach schlagen – sie kann die Maus aber nie fangen. Das kann auf Dauer zu Frust führen.

Wirklich gefährlich wird es beim Laserpointer

Etwas besser fällt hier der Fuchsschwanz aus. Immerhin kann die Katze hier etwas in den „Krallen halten“ und es auch „totbeißen“. Allerdings bewegt sich das Spielzeug nur in einer kleinen Umgebung. Katzen möchten jedoch jagen und dabei gefordert werden. Der automatische Fuchsschwanz mag Kätzchen vielleicht noch begeistern. Sie rennen gerne noch stundenlang allem hinterher, was sich bewegt. Doch erwachsene Katzen haben höhere Ansprüche. Der Fuchsschwanz wird für sie also schnell uninteressant werden.

Wirklich gefährlich wird es beim Laserpointer. Dass dieses vermeintliche Katzenspielzeug generell tabu sein sollte, erkläre ich in diesem Artikel. Das Ganze zu automatisieren, macht es aber noch viel gefährlicher. Zum einen kann so nicht mehr kontrolliert werden, ob der Laserstrahl nicht doch mal das Auge der Katze trifft. Zum anderen können die Tiere bei diesem „Spiel“ eine regelrechte Sucht entwickeln.

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Kann die Katze nun selbst entscheiden, wann sie mit dem Pointer spielt, kann dies zu starkem Stress und Frust führen. Denn sie bekommt den roten Lichtpunkt ja nie zu fassen. Er gibt der Katze keine haptische oder akustische Stimulation. Die Tiere können so über die Zeit nicht nur eine Depression entwickeln, sondern auch aggressiv gegenüber ihrem Umfeld werden, um den Frust abzubauen. Nicht selten werden dann im Haushalt lebende Menschen oder auch andere Tiere angegriffen, was zu ernsthaften Konflikten führen kann.

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Selbstbeschäftigung ersetzt kein gemeinsames Spiel

Besonders problematisch wird es, wenn die Katze unbeaufsichtigt mit dem Laserpointer spielt. Genau das implizieren interaktive Katzenspielzeuge aber. Die Tiere können sich selbst beschäftigen – auch, wenn der Besitzer abwesend ist. So kann es nicht nur zu Unfällen kommen, wenn die Katze dem roten Punkt blind hinterherjagt und dabei die Blumenvase vom Tisch donnert. Es kann auch zu Aggressionen unter den Katzen führen. Schlimmstenfalls kommt es zu einem richtigen Kampf und beide Tiere vertragen sich anschließend nicht mehr.

Ein weiterer Punkt ist, dass die interaktiven Katzenspielzeuge von Aldi den Eindruck erwecken, dass man nun gar nicht mehr selbst mit der Katze spielen muss. Doch das ist fatal. Denn das gemeinsame Spiel dient nicht nur der artgerechten Beschäftigung, sondern fördert auch die Bindung zur Katze. Am besten eignen sich dafür Spielzeuge, die der Mensch selbst bewegen und welche die Katze fangen kann, ohne dass Hände in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ich empfehle hierfür Spielangeln. Aber auch schon das Werfen von zu Bällchen zerknülltem Papier kann für Spielspaß sorgen. Das Problem ist, dass vor allem ältere Katzen nicht mehr allem blind hinterherjagen, was sich bewegt. Viele glauben daher, ihre Katze hätte die Lust oder das Interesse am Spiel verloren. Dabei machen wir Menschen meist typische Fehler beim Spielen. Wie Sie diese vermeiden, erfahren Sie in diesem PETBOOK-Artikel.

Themen #AmazonPets Katzenverhalten
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