
23. Januar 2025, 16:35 Uhr | Lesezeit: 20 Minuten
Genau wie Spielzeuge für Kinder sollten Katzenspielzeuge zum einen der Katze Freude bringen, zum anderen sollten sie möglichst sicher sein. Doch das trifft bei Weitem nicht auf alles zu, was sich im Fachhandel unter Tierspielzeug findet. In unserem PETBOOK-Test haben wir die 11 beliebtesten Katzenspielzeuge des Online-Versandhändlers Amazon einmal genau unter die Lupe genommen – zwei davon fielen leider komplett durch.
Katzen in reiner Wohnungshaltung immer ausreichend zu beschäftigen ist gar nicht so einfach. Viele Spielzeuge versprechen aber genau hierbei zu helfen. Bälle, die von selbst über den Boden rollen, zappelnde Fische und natürlich der berühmte Laserpointer. Aber wie sinnvoll sind diese Spielzeuge wirklich für Katzen? PETBOOK-Redakteurin Saskia Schneider ist Expertin für Katzenverhalten und machte den Test. Dabei ging es nicht etwa um Schadstoffe oder Weichmacher, die in den Spielzeugen vorhanden sind. Vielmehr bewertete sie, welche Spielzeuge Katzen artgerecht beschäftigen und wie sicher das Spiel für die Tiere ist. Welche Katzenspielzeuge können im Test überzeugen und welche fallen durch?
Unsere Testkriterien
Für unseren Test haben wir 11 Katzenspielzeuge ausgewählt, die zum Zeitpunkt der Recherche (Januar 2025) beim Online-Versandhändler Amazon als „Bestseller“ gekennzeichnet waren. Diese wurden auf die vier folgenden Kriterien überprüft, wobei für jede davon Punkte von 1 bis 5 vergeben wurden. Daraus errechnet sich die Gesamtwertung (aufgerundet).
Artgerechte Auslastung
Katzen sind Jäger. In der Natur gehen die Tiere mehrmals am Tag auf die Jagd. Dieses Verhalten ist so essenziell für das Überleben der Katzen und daher so fest verankert, dass sie auch dann jagen, wenn sie nicht hungrig sind. Diesen Jagdtrieb sollte man bei seiner Hauskatze also unbedingt bedienen, um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten. Spielzeuge sorgen aber nur dann für eine artgerechte Auslastung, wenn die Jagd möglichst komplett simuliert wird. Dazu gehören Sequenzen wie: Beobachten, Anpirschen, Laufen, Fangen und Erlegen.
Interaktivität
Dieses Kriterium meint, dass Mensch und Katze gemeinsam mit dem Spielzeug interagieren können. Um eine Jagd für Katzen möglichst gut zu simulieren, muss sich das Spielzeug so bewegen, wie es echte Beute auch tun würde. Katzen finden es etwa spannend, wenn das Spielzeug hinter etwas aus dem Sichtfeld verschwindet (Beute versteckt sich), sich von ihnen wegbewegt (Beute rennt weg) oder sich unvorhersehbar bewegt. Am besten gelingt dies, wenn der Mensch das Spielzeug bewegt. Ein Beispiel für ein interaktives Spielzeug ist eine Spielangel. Aber auch Stoffmäuse können interaktiv genutzt werden, wenn der Katzenhalter diese über den Boden wirft.
Qualität und Verarbeitung
Kein Spielzeug macht Sinn, wenn die Katze es nach wenigen Stunden zerstört. Eine gute Verarbeitung und Qualität ist zudem für die Sicherheit wichtig. So dürfen sich etwa keine kleinen, scharfkantigen Teile lösen, die die Katze verschlucken könnte.
Sicherheit beim Spiel
Dieses Kriterium für Katzenspielzeuge war eines der wichtigsten für uns im Test. Vor allem Spielzeuge mit Schnüren können für die Tiere zur Gefahr werden. Zum einen, weil Katzen sich darin verheddern können, zum anderen, weil sie die Schnur fressen könnten, was lebensgefährlich ist.
Die Tester

Neben meiner Bewertung als Expertin für Katzenverhalten wurden alle Spielzeuge auf Tauglichkeit von meinen zwei Katzen getestet. Dabei haben die beiden unterschiedliche Präferenzen, was das Spiel angeht. Während Nairobi Spielangeln mit Federbüscheln liebt, jagt Sweety gerne Dingen hinterher, die sich schnell über den Boden bewegen.
Dazu kommt, dass beide nicht so leicht zum Spiel zu motivieren sind, was an Alter (Sweety ist über 10 Jahre alt) und Gesundheitszustand (Nairobi hat Epilepsie) liegt. Wenn die beiden also Spaß mit einem Spielzeug haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch andere Katzen es lieben werden.
Trotzdem sei hier erwähnt, dass Katzen beim Spielen individuelle Präferenzen haben. Was für die eine Katze das absolute Highlight ist, lässt die andere völlig kalt. Auch Spielzeuge, die wir Menschen vielleicht als unbrauchbar abtun, können von Katzen geliebt werden. So sorgten auch einige Katzenspielzeuge bei diesem Test für Überraschungen.
Auch interessant: Diese 8 Fehler macht fast jeder beim Spiel mit der Katze
Katzenangel mit Saugnäpfen und verschiedenen Aufsätzen

Eines der bei meinen Katzen beliebtesten Spielzeuge im Test war diese Angel, die man entweder in der Hand halten oder mit Saugnäpfen am Boden befestigen kann. Dazu gibt es diverse Aufsätze zum Wechseln – unter anderem ein Federbüschel, Stoffmäuse und kleine Stoffkugeln.
Von all den Katzenspielzeugen auf dem Markt würde ich immer die Spielangel empfehlen. Mit ihr kann man die Bewegungen von Beute am besten simulieren, ohne Angst haben zu müssen, dass die Katze aus Jagdeifer mal den Finger erwischt. Die Option, dies per Saugnapf an den Boden zu heften, ist ein netter Zusatz. Der eigentliche Spielspaß beginnt für die Katze aber dann, wenn ihr Mensch das Federbüschel am Ende der Angel wild durch die Luft sausen lässt.
Die Verarbeitung der Katzenangel ist gut, die Aufsätze lassen sich problemlos wechseln und sorgen für Abwechslung beim Spiel. Da die Angel auf jegliche Schnüre verzichtet, könnte man sie sogar liegen lassen, ohne dass Gefahr besteht, dass die Katze sich damit erdrosselt oder die Schnur zerkaut.
Wertung:
- Artgerechte Auslastung: 5 von 5 Punkten
- Interaktivität: 5 von 5 Punkten
- Qualität und Verarbeitung: 4 von 5 Punkten
- Sicherheit beim Spiel: 5 von 5 Punkten
Fazit: 5 von 5 Punkten (Testsieger)
Das sagen meine Katzen: Katze Nairobi liebt Spielangeln und Federbüschel. Allerdings entsteht nur dann eine „echte“ Jagd, wenn ich die Angel wild durch die Gegend wirbele. Auf den Boden befestigt, ist das Spielzeug nur eine Weile interessant.
Baldriankissen für Katzen

Ein weiterer Klassiker unter den Katzenspielzeugen sind Baldriankissen. Diese gibt es in vielen Varianten. Der Bestseller von Amazon ist recht hochwertig verarbeitet und dazu echt niedlich. Baldrian wirkt auf Katzen anregend und kann die Tiere in eine Art Rauschzustand versetzen. Doch nicht alle Katzen reagieren darauf.
Trotzdem haben die Kissen eine gute Größe. Sie sind klein genug, um sie zum Spiel lustig durch die Gegend zu werfen, und groß genug, dass die Katze damit schmusen und kämpfen kann. Auch der Geruch der Kissen ist für Menschen angenehm. Für Katzen ein sinnvolles Spielzeug, mit dem sich die Tiere auch gut einige Zeit allein beschäftigen können.
Wertung:
- Artgerechte Auslastung: 4 von 5 Punkten
- Interaktivität: 4 von 5 Punkten
- Qualität und Verarbeitung: 5 von 5 Punkten
- Sicherheit beim Spiel: 5 von 5 Punkten
Fazit: 4,5 von 5 Punkten
Das sagen meine Katzen: Leider schlagen weder Sweety noch Nairobi auf Baldrian an. Die Kissen werden aber trotzdem bespielt, wenn ich diese durch die Gegend werfe.
Katzenangel mit verschiedenen Anhängern

Bei diesem Spielzeug handelt es sich um einen Klassiker. Nur dass bei diesem Modell auf echte Vogelfedern verzichtet wird. Stattdessen sind es Kunstfedern aus Naturfasern. Im Set gibt es zwei Angeln in verschiedener Länge und neben den Federaufsätzen noch Spielmäuse und bunte Würmer, die an Pfeifenputzer erinnern.
Mit der Spielangel lassen sich wunderbar alle Phasen der Jagd simulieren, ohne dass die Hände in Mitleidenschaft gezogen werden. Die verschiedenen Aufsätze sorgen für Abwechslung und die Verarbeitung ist gut. Zwar können Katzen, die viel auf ihrem Spielzeug herumkauen, auch diese in Kleinteile zerlegen, aber es gibt keine scharfkantigen Teile aus Plastik, die sich lösen und an denen sich die Katze verletzen könnte. Höchstens in der Schnur könnten sich die Katzen verheddern. Allerdings sind Spielangeln explizit für das Spiel zwischen Halter und Tier ausgelegt, weshalb ich dieses Risiko als gering einschätze.
Wertung:
- Artgerechte Auslastung: 5 von 5 Punkten
- Interaktivität: 5 von 5 Punkten
- Qualität und Verarbeitung: 4 von 5 Punkten
- Sicherheit beim Spiel: 4 von 5 Punkten
Fazit: 4,5 von 5 Punkten
Das sagen meine Katzen: Sweety und vor allem Nairobi lieben Spielangeln. Nairobi hat es besonders der Aufsatz mit den künstlichen Federn und dem Glöckchen angetan. Nach dem Fangen wird er stolz umhergetragen. Da die Angel ein geringes Gewicht hat, gelingt das auch problemlos. Sweety spielt hingegen lieber mit den bunten Würmchen, sobald diese an der Angel über den Boden sausen.
Spielmäuse mit Glöckchen
Ein weiterer Klassiker unter den Katzenspielzeugen sind kleine Stoffmäuse. Diese gibt es in allen Formen und Farben. Beim Bestseller von Amazon handelt es sich um Spielmäuse, deren Ohren und Augen aus Stoff statt aus Plastik bestehen. Sie enthalten ein Glöckchen „für noch mehr Spielspaß“ und der vordere Teil der Mäuse ist in Katzenminze getränkt.
Mit den Mäusen können sich die Katzen gut alleine beschäftigen, echter Jagdspaß entsteht aber vor allem dann, wenn man sie für die Tiere durch die Gegend wirft. Der Geruch nach Katzenminze animiert viele Katzen zu spielerischen Verhalten und dazu, die Mäuse abzulecken und zu beknabbern. Dabei kann relativ wenig passieren. Scharfkantige Plastikteile, die die Katze verschlucken könnte, gibt es keine.
Wertung:
- Artgerechte Auslastung: 4 von 5 Punkten
- Interaktivität: 4 von 5 Punkten
- Qualität und Verarbeitung: 4 von 5 Punkten
- Sicherheit beim Spiel: 4 von 5 Punkten
Fazit: 4 von 5 Punkten
Das sagen meine Katzen: Mäuse in dieser Art gehören bei uns schon lange zum Standard-Inventar. Allerdings werden sie nach ein paar Tagen uninteressant, weshalb ich sie immer mal wieder wegräume. Nach ein, zwei Wochen sind sie wieder spannend, vor allem, wenn man den Geruch mit Katzenminze erneuert.
Elektrischer Katzenball mit LED-Licht

Das nächste Katzenspielzeug im Test ist ein elektrischer Katzenball, der „Hindernisse intelligent vermeiden“ soll. Er rollt von allein durch die Wohnung und stoppt nach fünf Minuten. Im „Smart-Modus“ kann ihn die Katze selbst wieder aktivieren, indem sie den Ball mit der Pfote berührt.
Der Ball soll den Jagdtrieb der Katze fördern und an sich ist die Idee auch nicht verkehrt. Allerdings rollt die kleine Kugel dabei recht wahllos durch die Gegend und auch mal direkt auf die Katze zu. So würde sich kein Beutetier der Welt verhalten und tatsächlich bringt der Ball zunächst mehr Verwirrung als Jagdfieber. Mit etwas mehr Intelligenz ausgestattet, könnte solch ein Spielzeug aber durchaus Sinn ergeben.
Was Sicherheit und Verarbeitung angeht, liegt dieses Produkt eher im Durchschnitt. Sollte man Katzen haben, die gerne auf ihrem Spielzeug herumkauen, würden sie den Ball sicher kaputt bekommen. Vor allem der Verschluss fällt schnell ab und ist tatsächlich klein genug, um verschluckt zu werden.
Wertung:
- Artgerechte Auslastung: 3 von 5 Punkten
- Interaktivität: 4 von 5 Punkten
- Qualität und Verarbeitung: 4 von 5 Punkten
- Sicherheit beim Spiel: 4 von 5 Punkten
Fazit: 4 von 5 Punkten
Das sagen meine Katzen: Trotz anfänglicher Skepsis kommt der Ball erstaunlich gut an. Am spannendsten ist es für meine beiden Katzen, wenn er unter das Sofa rollt. Durch die LED-Lichter kann man ihn auch im Dunkeln gut verfolgen. Tatsächlich schafft es das Spielzeug auch immer wieder von selbst unter dem Sofa oder dem Schrank hervorzukullern. Aber es bleibt bei einem Beobachten – ein Jagdspiel entsteht nicht.
Kugeln aus Knisterfolie

Ebenfalls ein Bestseller sind Kugeln aus Knisterfolie. Viele Katzen lieben, wenn es knistert – ob zwischen den Pfoten oder zwischen den Zähnen. Die Kugeln sollen daher besonders attraktiv auf die Tiere wirken. Versucht man damit ein Spiel zu starten, kann man die Knisterfolie aber lediglich durch die Gegend werfen. Wirklich gut über den Boden rollen tun sie nicht, denn dafür sind sie einfach zu leicht.
Die Kugeln sind groß genug, dass die Katze sie nicht verschlucken kann. Auch halten sie einiges aus und lösen sich nicht so schnell auf – selbst, wenn die Katze darauf herumkaut oder versucht, sie zu zerfleddern. An sich ein gutes Katzenspielzeug. Allerdings stellt sich hier die Frage, wo der Vorteil ist zu Bällchen, die man selbst aus Knisterfolie oder Papier herstellen kann. Oft lassen sich diese auch besser durch die Gegend werfen oder über den Boden rollen.
Wertung:
- Artgerechte Auslastung: 4 von 5 Punkten
- Interaktivität: 3 von 5 Punkten
- Qualität und Verarbeitung: 4 von 5 Punkten
- Sicherheit beim Spiel: 4 von 5 Punkten
Fazit: 4 von 5 Punkten
Das sagen meine Katzen: Weder Sweety noch Nairobi sind sonderlich interessiert an den Bällen aus Knisterfolie. Beide bevorzugen kleinere Kugeln, am liebsten aus Papier, in dem einmal Süßigkeiten eingewickelt waren, denn das riecht auch noch interessant.
Bunte Spiralfedern aus Kunststoff

Das nächste Katzenspielzeug im Test erinnert an eine Springfeder. Der Gedanke dahinter ist, dass sich die Federn unkontrolliert über den Boden bewegen und beim Werfen lustig umherspringen. Obwohl ich anfangs sehr skeptisch war, muss ich sagen, dass die Spiralfedern erstaunlich gut als Katzenspielzeug funktionieren. Es braucht nur wenig Anstoß und schon kullern sie über den Boden. Auf Teppich funktioniert der Spielspaß allerdings nicht mehr so gut.
Die Federn sind auf jeden Fall groß genug, dass Katzen sie nicht verschlucken können. Allerdings sind die Enden scharfkantig. Eine Katze, die auf den Federn herumknabbert, könnte sich hierbei verletzen. Die spitzen Enden könnten sich zudem in die weichen Ballen der Katzenpfote bohren.
Wertung:
- Artgerechte Auslastung: 4 von 5 Punkten
- Interaktivität: 4 von 5 Punkten
- Qualität und Verarbeitung: 3 von 5 Punkten
- Sicherheit beim Spiel: 3 von 5 Punkten
Fazit: 3,5 von 5 Punkten
Das sagen meine Katzen: Während sich Nairobi wenig bis gar nicht dafür interessiert, beginnt Sweety sofort hinterherzujagen, sobald ich die Spiralfeder über den Boden rolle oder springen lasse. Sie spielt sogar gelegentlich alleine damit. Verletzt hat sich keine der Katzen, aber beide sind auch keine wilden Spieler.
Spielschiene für Katzen inklusive Ball

Dieses Katzenspielzeug erinnert an eine Murmelbahn – nur etwas größer. Es besteht aus vier Schienen-, zwei Endstücke und einer Kugel mit „anregendem Muster für Katzen“. Die Kugel in dem gelieferten Artikel hat aber kein Muster, sondern ist transparent und enthält ein LED-Licht, das sofort beginnt, rot zu blinken, wenn diese nur minimal bewegt wird. Der Ball läuft in den Schienen, kann aber nicht heraus – und das ist auch mein größter Kritikpunkt. Der Katze gelingt es praktisch nie, die Kugel zu fangen und zu „erlegen“. Das kann bei manchen Tieren zu Frust führen oder – wie bei meinen beiden – zu schnellem Desinteresse.
Was die Sicherheit und Verarbeitung des Produktes angeht, fällt nichts Negatives auf. Da es schon für Menschen einiges an Geschick erfordert, die Schienen zusammenzusetzen, scheint es extrem unwahrscheinlich, dass die Katze die Bahn auseinandernimmt. Als Katzenspielzeug macht die Murmelbahn aber meines Erachtens wenig Sinn und genügt somit nicht den Testkriterien für eine artgerechte Auslastung der Tiere. Allerdings kann man sie ganz einfach zum Fummelbrett umfunktionieren, indem man darin Leckerli versteckt.
Wertung:
- Artgerechte Auslastung: 2 von 5 Punkten
- Interaktivität: 2 von 5 Punkten
- Qualität und Verarbeitung: 4 von 5 Punkten
- Sicherheit beim Spiel: 5 von 5 Punkten
Fazit: 3 von 5 Punkten
Das sagen meine Katzen: Obwohl der Ball nie frei rollt, schenkt Katze Nairobi der Spielschiene anfangs viel Aufmerksamkeit. Diese hält aber nicht lange an. Auch als ich die Bahn umbaue, um ihr eine andere Form zu geben, ist das Interesse nur von kurzer Dauer. Katze Sweety ist dagegen sehr interessiert als ich beginne, Leckerli in der Spielschiene zu verstecken. Seitdem wird das Katzenspielzeug bei uns als Fummelbrett genutzt.
Zappelnder Fisch

Dieses Spielzeug überraschte am meisten im Test. Kennen Sie noch den singenden Karpfen, den viele als Scherz an der Wand hatten? Nach diesem Vorbild muss dieses Katzenspielzeug entstanden sein. Nur, dass es nicht singt, sondern zappelt. Es soll einen echten Fisch imitieren, der mit der Flosse hin und her schlägt. Das Ganze wird per USB-Kabel aufgeladen und ist nicht gerade leise im Betrieb.
Die Bewegungen und die Größe des Fisches könnten manche Katzen irritieren. Mutige Jäger werden hingegen von den Bewegungen animiert. Dabei hört das Zappeln nach einiger Zeit plötzlich auf und setzt wieder ein, wenn die Katze den Fisch mit der Pfote berührt. Für viele Tiere sicher ein Spaß. Auch ist der Fisch groß genug, um herzhaft in ihn hineinzubeißen, ihn stolz umherzutragen oder mit ihm zu kämpfen.
Allerdings befindet sich im Innern des Spielzeuges eine kleine Plastikbox, die die Technik beherbergt. Katzen, die viel und fest auf ihren Spielzeugen kauen – wozu die Bewegungen des Fisches ja animieren – könnten diese sowie den Mechanismus, der für das Zappeln sorgt, zerstören. Denn die Verarbeitung des Produktes wirkt nicht besonders hochwertig oder stabil. Es ist daher fraglich, wie sicher es ist, wenn die Katze das Plastikgehäuse zerbeißt, obwohl man sich diese Frage eher noch bei Hunden stellen sollte (für die das Spielzeug ebenso geeignet sein soll).
Wertung:
- Artgerechte Auslastung: 4 von 5 Punkten
- Interaktivität: 3 von 5 Punkten
- Qualität und Verarbeitung: 3 von 5 Punkten
- Sicherheit beim Spiel: 3 von 5 Punkten
Fazit: 3 von 5 Punkten
Das sagen meine Katzen: Ich war der festen Überzeugung, dass meine beiden Katzen keinen Gefallen an diesem Spielzeug haben würden. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Der Fisch war noch nicht einmal aufgeladen, da umklammerte Nairobi ihn schon, schmuste, biss und kämpfte. Als ich den Fisch vorsichtshalber vom Kabel löste, schmiss sie ihn wild durch die Gegend. Daraufhin sprang der Mechanismus an und das Spielzeug zappelte auf einmal wild, was die Katze völlig irritierte. Sweety hingegen fand den Fisch dadurch erst wirklich interessant und schlich sich mit großen Augen an, um die Beute zu erlegen. Der Fisch ist mittlerweile so beliebt, dass beide Katzen um ihn in Streit geraten und ich das Spielzeug nur zeitweise heraushole.
LED Pointer für Katzen

Das nächste Katzenspielzeug im Test ist ein Laserpointer mit ein paar Zusatzfunktionen, die auf Haustiere „besonders attraktiv“ wirken sollen. So kann man den leuchtenden Punkt mithilfe eines kleinen Rädchens in einen Smiley, eine Maus oder einen Schmetterling verwandeln. Zudem gibt es neben dem Laser auch ein UV-Licht und eine Taschenlampen-Funktion.
Zum Spiel mit der Katze eignet sich lediglich der Laserpointer. Doch egal, ob als Punkt oder Figur: Das Licht sollte auf keinen Fall ins Auge der Katze gelangen, was gar nicht so einfach ist im wilden Spiel. Oft jagen die Tiere dem Punkt kopflos hinterher und können sich dann schnell verletzen. Zudem kann der Laserpointer für Frust bei Katzen sorgen, denn sie können den leuchtenden Punkt nie fangen. Daher rate ich von solchen Spielen generell ab, wie Sie in diesem Artikel nachlesen können. Für mich ist dieses Katzenspielzeug im Test daher klar durchgefallen.
Wertung:
- Artgerechte Auslastung: 1 von 5 Punkten
- Interaktivität: 3 von 5 Punkten
- Qualität und Verarbeitung: 4 von 5 Punkten
- Sicherheit beim Spiel: 2 von 5 Punkten
Fazit: 2,5 von 5 Punkten
Das sagen meine Katzen: Während Sweety der leuchtende Punkt nicht interessiert, ist Nairobi ganz heiß auf den Laserpointer. Allein schon das Klick-Geräusch reicht aus, um sie nervös zu machen. Bei der Jagd rennt die Katze wild durch die Wohnung. Dabei erlebt sie nie den Moment des Fangens und stolzen Wegtragens der Beute, die den Spielzyklus normalerweise beendet und von neuen beginnen lässt. Sie bleibt im Status einer hohen Erregung hängen – und das ist auf Dauer ungesund und führt zu Stress und Frust. Daher beende ich das Spiel mit einem klaren Signalwort und mache danach eine Einheit Tricktraining mit Leckerli, um die Katze von ihrem hohen Erregungslevel zu holen.
Hängende Spielmaus für den Türrahmen

Bei diesem Spielzeug handelt es sich um eine Maus an einer Schnur, die an den Türrahmen gehängt wird. Es wird ausdrücklich als „Selbstbeschäftigung“ beworben und soll „gegen Langeweile“ helfen. Die Idee dahinter ist also, dass man das Spielzeug installiert und die Katze sich dann selbst damit vergnügt. An sich funktioniert die Installation unkompliziert, allerdings ist dies meines Erachtens mit Abstand das gefährlichste Katzenspielzeug im Test.
Denn beim wilden Spiel mit dem Mäuschen ist die Gefahr gegeben, dass sich die Katze mit der Pfote oder dem Körper in der Schnur verheddert. Zwar ist das Spielzeug in der Regel nicht so fest am Türrahmen angebracht, dass sich eine ausgewachsene Katze damit erdrosseln könnte, bei Kitten, die unter ein Kilogramm wiegen, bin ich mir aber nicht so sicher.
Dazu kommt die Gefahr, dass die Katze mit dem Spielzeug unbeaufsichtigt für mehrere Stunden allein gelassen wird, weil es der Hersteller so impliziert. Verheddert sich die Katze in der Schnur und gerät in Panik, kann es zu Verletzungen kommen. Auch, wenn das Tier die Schnur durchbeißt und frisst, kann es lebensgefährlich werden. Ich halte solche Spielzeuge daher für stark bedenklich. Wenn, sollte man sie nur unter Aufsicht verwenden.
Wertung:
- Artgerechte Auslastung: 3 von 5 Punkten
- Interaktivität: 2 von 5 Punkten
- Qualität und Verarbeitung: 3 von 5 Punkten
- Sicherheit beim Spiel: 1 von 5 Punkten
Fazit: 2 von 5 Punkten (letzter Platz)
Das sagen meine Katzen: Sowohl Sweety und Nairobi fanden das Spielzeug zunächst spannend. Das verging jedoch schnell, da sich die Spielmaus immer gleich bewegte. Von Selbstbeschäftigung kann hier keine Rede sein.

Kaufratgeber Die 9 besten Intelligenzspielzeuge für Katzen im Vergleich

Social-Media-Trend Gefährlich! Expertin warnt vor neuem Katzenspielzeug

Interaktive Beschäftigung Katzenspielzeug bei Aldi im Angebot – Expertin warnt!
Das Testergebnis im Überblick
Von den 11 Katzenspielzeugen im Test konnten die meisten tatsächlich überzeugen und würden von mir eine klare Empfehlung erhalten. Der Laserpointer und die Maus an der Schnur, die in den Türrahmen gehängt wird, fallen jedoch durch. Nicht nur ist hier fragwürdig, wie sehr die Katze dadurch artgerecht ausgelastet wird, sie stellen auch eine Gefahr für die Tiere dar.

Zur Autorin: Dr. Saskia Schneider ist promovierte Biologin. In ihrem Studium an der Freien Universität Berlin widmete sie sich vor allem der Zoologie und dem Verhalten von Tieren. Neben der Ausbildung zur Redakteurin absolvierte sie eine Ausbildung zur Verhaltensberaterin mit Schwerpunkt Katze.