15. September 2023, 6:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Es ist Zeit für ein Revival beim Katzen-Interieur. DIY ist oft die schönere Alternative zur gekauften Billigware aus dem Tierfachhandel. Mit etwas handwerklichem Geschick und den richtigen Tipps wird das eigene Zuhause zu einem echten Katzenparadies.
Besondere und ästhetische Katzenmöbel lassen sich viele Designer heute teuer bezahlen. Die eigene Wohnung katzengerecht einrichten? Dafür braucht es eigentlich nur etwas Fantasie und räumliches Vorstellungsvermögen. In diesem Artikel trage ich für PETBOOK 6 Tipps und Ideen zusammen, über deren Umsetzung mit einem selbst gemachten Katzenmöbel sich Ihr Tier mit Sicherheit freuen wird.
Übersicht
- Erster Schritt: Die Welt mit Katzenaugen sehen
- Lauf- und Klettergelegenheiten in jedem Raum schaffen
- Katzenmöbel selbst machen – die richtigen Materialien für einen eigenen Kletter- und Kratzbaum
- Weitere Dinge, die man beachten sollte, wenn man Katzenmöbel selbst macht
- Design darf sein – Ästhetik und Funktionalität verbinden
- Wohnung katzengerecht einrichten bedeutet auch, Rückzugsorte zu schaffen
Erster Schritt: Die Welt mit Katzenaugen sehen
Wer die Wohnung katzengerecht einrichten möchte, sollte im ersten Schritt die eigenen vier Wände einmal mit Katzenaugen neu betrachten. Wo gibt es ungenutzte Ecken, wo nicht ausgeschöpftes Raum- und Wandpotenzial?
Als Grundsatz gilt: denken und bauen Sie in die Höhe. Das geht auch im Neubau. So verschaffen Sie der Katze nicht nur interessante Ausblicke sowie vielseitige Kletter- und Bewegungsmöglichkeiten. Sie sorgen auch dafür, dass die Katze viel lieber „in der oberen Etage“ Ihrer Wohnung unterwegs ist – und das Sofa für Sie, Familie und Freunde frei lässt.
Weitere Tipps dazu, wie man Haushaltsgeräte, Schränke und Schubladen katzensicher macht, erfahren Sie in diesem Artikel von myHOMEBOOK: Tipps, um die Wohnung katzensicher zu gestalten.
Lauf- und Klettergelegenheiten in jedem Raum schaffen
Was für Kinder gilt, gilt auch für Katzen: Klettern ist überaus beliebt. Nicht nur in die Vertikale. Ein fantasievoll gestaltetes und gut durchdachtes Katzenklettergerüst oder eine Katzenkletterwand regen die Aktivität und Bewegungsfreude Ihrer Wohnungskatze an. Damit lässt sich die Wohnung optimal katzengerecht einrichten. Auch Wandboards zum Entlanglaufen, die zu erhöhten Sitz- und Liegeplätzen führen, sind überaus beliebt. Kombinieren Sie in unterschiedlichen Höhen unter anderem Elemente wie:
- Hängematten
- vertikal und horizontal montierte Kratzstangen
- Katzenleitern mit Trittstufen aus Sisal
- Kratzbretter
- Liegeplätze mit Katzenbett im oberen Bereich des Raumes
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Katzenmöbel selbst machen – die richtigen Materialien für einen eigenen Kletter- und Kratzbaum
Die schönsten Ideen für selbst gebaute Kratzbäume entdecke ich regelmäßig unterwegs – zuletzt im Katzencafé „La Ronronnerie“ in Nizza: Dort hing ein riesiger Treibholzast waagerecht in der Luft, aufgehängt an mehreren Seilen via Deckenhaken. Teils mit Sisalseil umwickelt, ermöglichte er den Katzen vor Ort, durch den oberen Café-Bereich zu spazieren und lud zum Klettern und Entspannen mit Panoramablick ein. Das katzengerechte Einrichten dieser „Wohnung“ ließ sich in diesem Fall mit einem tollen Blickfang kombinieren.
Ähnliches funktioniert natürlich auch in der Horizontale: ein stabiles Stück Holz aus dem Wald oder Treibholz vom Strand eignen sich dafür wunderbar: Das sieht nicht nur ungewöhnlich aus, es lässt sich auch gut mit Sisal umwickeln und zu einem Kratzbaum zusammenmontieren.
Besonders wichtig ist dabei die stabile Bodenplatte. Steht der Hauptstamm, können Sie weitere Äste, Holzbretter, Hängematten oder Liegeplätze mit Holzschrauben und Winkeln an die Konstruktion montieren. Mit echten oder künstlichen Pflanzen dekoriert, sieht ihr DIY-Kratzbaum noch naturbelassener aus. Bei allen Eigenbauten gilt selbstverständlich: Safety first!
Weitere Dinge, die man beachten sollte, wenn man Katzenmöbel selbst macht
Beachten Sie bei allen Konstruktionen und Ihrem individuellen Raumkonzept folgende Aspekte:
- Wie weit und hoch kann Ihre Katze eigentlich springen?
- Sind die einzelnen Elemente nah genug beieinander?
- Mag Ihre Katze die verwendeten Materialien, wie z. B. Stoff oder Filz?
- Wo sind die Lieblingsplätze und gewohnten Aufenthaltsorte Ihrer Katze?
- Mag Ihre Katze hohe Sitzplätze?
- Möchte sie viel sehen und beobachten oder sich eher verstecken?
Design darf sein – Ästhetik und Funktionalität verbinden
Die Zeiten, in denen wir einen Kratzbaum in die Wohnung stellten und hofften, dass die Katze damit zufrieden sei, sind wohl vorbei. Als Katzenfreund möchte man schließlich mehr für seine Vierbeiner tun als nur das Nötigste. Deshalb rate ich dazu, Katzenmöbel individuell und passend in das eigene Designkonzept und die benötigten Wohnfunktionalitäten einzubinden.
Bestehende Regale lassen sich zum Beispiel mit seitlich angebrachten Kratzbrettern erweitern. Ein Sisalstamm kann den Aufstieg zu ungenutzten Möbelflächen auf Schränken ermöglichen. Und der Nachttisch kann zugleich eine versteckte Schlafhöhle für die Katze sein. Denken Sie also multifunktional!
Sie möchten Ihre Wohnung katzengerecht einrichten, aber auch die Optik soll etwas hermachen? Dazu können Sie z. B. spannende Wand- und Deckenhintergründe wählen, wie moderne Paneel-Elemente aus Holz oder eine „grüne Wand“ oder Decke aus Kunstpflanzen oder Moos. Auch herabhängende Industrie-Glühbirnen und Hängepflanzen sind ein Blickfang, welche die DIY-Katzenmöbel besser zur Geltung bringen. Diese sollten jedoch außerhalb der Reichweite der Tiere angebracht werden.
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Wohnung katzengerecht einrichten bedeutet auch, Rückzugsorte zu schaffen
Neben schönen Katzenmöbeln zum selbst machen, darf man eines nicht vergessen: Nicht wenige Katzen lieben dunkle Verstecke und Höhlen sehr. Der Klassiker ist natürlich die Katze im Schrank. Auch oft gesehen: die Aufbewahrungsbox.
Doch es geht auch raffinierter: Integrieren Sie in ein bestehendes Regal ein eigenes Katzenfach mit Einstiegsloch. Oder kleben Sie Filzmatten auf die ungenutzte Oberseite von Regalen und Schränken, sodass Ihre Katzen dort bequem laufen und liegen können. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie der Katze einen Weg nach oben bauen – zum Beispiel mit drei bis vier Sprungbrettern, Wandboards oder Sisaltreppenstufen.
Ich selbst habe mich vor Kurzem für eine sechseckige Wandhöhle mit zwei Einstiegslöchern entschieden und diese auf einer ungenutzten Wand im Flur angebracht. Empfehlen kann ich außerdem Hängebetten aus Makramee. Die sind bei aktiven Katzen beliebt zum Schaukeln und sehen auch optisch ansprechend aus.