4. Januar 2023, 11:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer eine Katze bei sich einziehen lassen will, hat meist nur die Anschaffungskosten im Blick. Doch im Lauf des Jahres kommen einige laufende Ausgaben hinzu. In einem Katzenleben können so mehr als 11.000 Euro für Futter, Tierarztbesuche und Ausstattung zusammenkommen.
Ein Rassekätzchen an sich kostet schnell 1000 bis 2000 Euro, während für eine Hauskatze aus dem Tierheim meist nur eine Schutzgebühr von 100 bis 200 Euro zu entrichten ist. Aber damit nicht genug: Das neue Haustier benötigt Katzenklo, Futternapf und Kratzbaum, und auch Tierarztbesuche können sich finanziell schnell summieren. Laut Deutschem Tierschutzbund kommen hier im Laufe eines 16-jährigen Katzenlebens schnell mindestens 11.450 Euro zusammen. Wie sich diese Kosten für eine Katze genau zusammensetzen und wie man diese teilweise reduzieren kann.
Übersicht
Anschaffungskosten für eine Katze
Besonders vor und nach Ferienzeiten sind die Tierheime oft bis an ihre Kapazitätsgrenzen mit herrenlosen Katzen gefüllt. Wer sich für eine Katze aus dem Tierschutz entscheidet, tut damit nicht nur dem Tier etwas Gutes, sondern schont auch seinen Geldbeutel: Die Kosten belaufen sich in diesem Fall auf ca. 100 bis 200 Euro. Manchmal soll es aber eine Rassekatze sein – entweder, weil eine ganz bestimmte Charaktereigenschaft gewünscht ist oder das Herz zum Beispiel bei Langhaarkatzen höherschlägt. Je nach Rasse kann eine solche Katze 500 bis 2500 Euro kosten. Die besonders seltene Rasse Ashera gilt als eine der teuersten der Welt kann bis zu 50.000 Euro kosten.
Kosten für Katzenausstattung
Futternapf, Katzenklo, Kratzbaum, Halsband, Balkonsicherung, Katzenklappe und natürlich Spielzeug – die Grundausstattung kann je nach Qualität und Anspruch schnell an der 500-Euro-Grenze kratzen. Eine gute Verarbeitung sorgt meist dafür, dass die Ausstattung länger hält und im Zweifel nicht so schnell wieder ersetzt werden muss. Plastik ist pflegeleicht, kann aber gerade bei Futternäpfen durch häufige Spülmaschinendurchläufe schnell altern. Hier lohnt es sich, zum Beispiel auf Keramik zu setzen.
Viele Dinge lassen sich mit ein wenig Geschick auch selbst bauen. Dazu gehören zum Beispiel Kratzbaumkonstruktionen oder an der Wand befestigte Ebenen. Hier und bei Ausstattung aus zweiter Hand lassen sich Kosten reduzieren. Viele ehemalige Katzenbesitzer verkaufen ihr Katzenzubehör auf verschiedenen Online-Plattformen für kleines Geld. Und die Katze merkt sicher keinen Unterschied. Die gebrauchten Gegenstände sollten allenfalls gründlich gereinigt und bei Katzenklo und Futternapf desinfiziert werden.
Täglicher Bedarf einer Katze
Katzenfutter stellt sicherlich einen der größten Kostenposten bei der Katzenhaltung dar. Hinzu kommt Katzenstreu. Außerdem kaufen die meisten Katzenbesitzer Leckerlis und Pflegemittel wie Bürste, Flohhalsband etc. Je nach Hersteller und Menge können hier schnell 500 bis 1000 Euro im Jahr zusammenkommen. Gerade bei Katzenfutter lohnt es sich, die Testberichte zu studieren. Hier schneiden nicht unbedingt die teuersten Futtersorten am besten ab. Teilweise sind auch Futtermarken aus dem Supermarkt empfehlenswert und schonen den Geldbeutel. Im Zweifel ist es ratsam, die Zutatenliste auf dem Futtermittel genau zu studieren. Wer Katzenfutter kauft, das keinen Zucker oder Getreide und einen geringen Anteil Gemüse enthält, legt den Grundstein für eine gesunde Katzenernährung – unabhängig vom Preis des Produkts. Gleichzeitig können auch Faktoren wie Nachhaltigkeit eine Rolle spielen, was sich manche Halter entsprechend mehr kosten lassen. Und eine gesunde Katze muss schließlich weniger häufig zum Tierarzt. Gleiches gilt für Katzenstreu. Die großen Marken kosten häufig mehr, in den Packungen sind aber oft ähnliche Zusammensetzungen wie in günstigeren Angeboten. Wer ein wenig genauer hinschaut, kann also auch hier Kosten sparen, ohne seine Katze mit minderwertiger Qualität zu versorgen.
Tierarztkosten
Nicht zu unterschätzen sind außerdem die laufenden Kosten für den Tierarzt. Hierunter fallen jährliche Untersuchungen, Impfungen, Entwurmung, Kastration und Co. Manche Katzenrassen neigen zu bestimmten schwerwiegenden Erkrankungen, die teils immense Kosten durch Operationen oder spezielle Behandlungen verursachen können. Auch im Alter entwickelt manch Kater oder Katze Wehwehchen, die regelmäßig behandelt werden müssen. Wer eine krankheitsanfällige Katze hat, für den lohnt sich mitunter eine Katzenversicherung. Für einen festen Monatsbetrag werden hierbei einige Behandlungen von der Tierversicherung übernommen. Hier gilt es, mögliche auftretende Kosten mit den monatlichen einer Versicherung zu verrechnen. Eine genaue Angabe der Ausgaben ist hier aufgrund der Vielfalt an möglichen auftretenden Krankheiten und Behandlungen unmöglich. Eine einfache OP kann aber bereits mehrere tausend Euro kosten.
Nachgerechnet So hoch sind die Tierarztkosten normalerweise für einen Hund
Ratgeber Sollte ich meine Katze versichern?
Meerschweinchen, Hamster, … Welches Kleintier ist das richtige für mich?
Kosten für eine Katze in der Übersicht
- Anschaffung: 100 bis mehrere tausend Euro (einmalig)
- Ausstattung: 100 bis 500 Euro (einmalig)
- Täglicher Bedarf: 500 bis 1000 Euro (pro Jahr)
- Tierarztkosten: je nach Krankheit und Behandlung
Legt man die Kosteneinschätzung des Deutschen Tierschutzbundes von mindestens 11.450 Euro in einem 16-jährigen Katzenleben zugrunde, kommen auf einen Katzenhalter im Jahr durchschnittlich rund 700 Euro zusammen.